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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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zu stechen, aber nicht eine war bis zum Blut vorgedrungen. Oder zum Saft – was immer es war, was durch die Adern der Dryade strömte. »Sagt mir, wo sie hin sind, und ich werde …«
    »Fäulnis und Moder, haltet einfach die Klappe und kämpft!« Der Knüppel schlug Schnees Messer zur Seite, dann traf er sie an der Stirn, dass weiße Risse durch ihr Gesichtsfeld liefen. Aber das Eis heilte sich so schnell, wie Hephyra angreifen konnte.
    Schnees Waffe hätte stark genug sein sollen, um sogar die Haut einer Dryade zu durchdringen, aber jedes Mal, wenn sie es versuchte, schlug Hephyra ihr den Arm weg, und mit jedem Schlag flogen Eisstücke aus Schnees Rüstung. Schnee wich zur Seite und versuchte, das Gleichgewicht wiederzuerlangen, aber Hephyra blieb bei ihr. Wäre Schnee ungeschützt gewesen, wären ihr die Knochen inzwischen mehr als ein Dutzend Mal zertrümmert worden.
    Die Gischt von den Wellen gab ihr mehr als genug Wasser, um ihre Rüstung zu reparieren und zu bewahren. »Womit haben sie solche Loyalität verdient?«
    Hephyra schmetterte ihren Knüppel so fest gegen Schnees Arm, dass diese sich um die eigene Achse drehte. Der nächste Angriff landete zwischen Schnees Schulterblättern und zwang sie in die Knie. »Ich mag den Prinzen. Ich habe ihn letzten Herbst kennengelernt.« Harte Hiebe unterstrichen jeden Satz. »Er hat gesagt, ich sei hübsch, und er mochte mein Schiff. Und außerdem habt Ihr meiner Katze wehgetan!«
    Schnee schlug nach Hephyras Beinen, aber die Dryade sprang zurück und wich dem Messer mühelos aus. Schnee zog ein zweites Messer aus ihrer Rüstung und hielt Hephyra damit lang genug auf Abstand, um wieder auf die Füße zu kommen.
    »Worum geht’s hier eigentlich?«, fragte Hephyra. Sie atmete zwar nicht schwer, aber sie presste eine Hand auf das Gangspill, als ob sie aus dem Holzrad Kraft bezöge. »Wohinter seid Ihr in Allesandria her?«
    »Allesandria war schon immer korrupt. Ein Ort des Chaos und des Blutvergießens und der Hässlichkeit.« Sie dachte zurück an die Adligen, die immer um ihre Mutter scharwenzelt und intrigiert und sich wie Tiere gerauft hatten, um ihre Gunst zu gewinnen. Kurze Zeit war sie dieser Hässlichkeit entflohen und hatte sich in Rolands Hütte im Wald versteckt, aber auf Dauer gab es kein Entkommen.
    »Dann habt Ihr also vor, das in Ordnung zu bringen, indem Ihr alle tötet?«
    Schnee warf einen flüchtigen Blick auf die Matrosen, die sich im Kreis auf dem Hauptdeck versammelt hatten: Hephyra war noch frei, aber die Mannschaft war nicht länger die ihre. »Allesandria hat Eure Art vertrieben. Lorindar hat Euch versklavt. Wieso interessiert Ihr Euch dafür?«
    »Das tue ich nicht, jedenfalls nicht besonders.« Hephyras nächster Schlag traf die Seite von Schnees Helm so heftig, dass es ihr vor Augen funkelte, aber es genügte nicht.
    Schnee ließ ein Messer fallen und packte das Ende des Knüppels. Hephyra riss ihn weg, aber nicht bevor Frost sich über das Holz auszubreiten begann. Schnee lächelte, als die Kälte in die Waffe einsickerte. Als Hephyra das nächste Mal angriff, brach das Ende ihres Knüppels ab.
    Die Baumnymphe schrie auf. »Verdammt, das tat weh!«
    Schnee hob ihre eigene Waffe zum Angriff, aber die Dryade stürzte sich wieder auf sie und stieß ihr das spitze Ende des abgebrochenen Knüppels in die Brust.
    Das Holz ließ Splitter von Schnees Rüstung abspringen und trieb sie zurück, bis sie an die Reling stieß. Hephyra drückte zu und versuchte, ihr die Spitze durch die Brust zu jagen. Risse breiteten sich auf der Rüstung aus, aber sie hielt. »Ihr hättet mir nie auf meinem eigenen Schiff entgegentreten dürfen!«
    » Mein Schiff jetzt.« Schnee stieß ihr verbliebenes Messer nach oben und rammte die Klinge Hephyra mit beiden Händen in den Leib. Der abgebrochene Knüppel polterte aufs Deck. Schnee verstärkte den Druck, bis das Heft des Messers die Haut der Dryade berührte.
    Hephyra machte einen Schritt zurück und riss das Messer heraus. Dunkles Blut tropfte herab, langsamer, als Schnee erwartet hätte, fast wie Sirup, und gefror auf ihrer Klinge und ihrem Panzerhandschuh.
    Hephyra wankte zum Großmast. Eine Hand lag auf ihrem Bauch, die andere klammerte sich an den Mast und schmierte Blut aufs Holz. Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Noch ist es das nicht.«
    Mit einem Knall wie Donnerhall neigte sich der Fockmast auf Schnee zu. Taue rissen, und die Rahnocken brachen ab, als er umstürzte. Schnee hechtete zur Seite und

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