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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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wenn Ihr so freundlich wärt?«
    Perin breitete die Arme aus. Seine Haut schlug kleine Wellen, als schwarze Federn aus seinem Körper wuchsen. Seine Kleider zerrissen und fielen ab, und er sprang auf die Reling, wo sich Krallen aus schwarzem Stahl ins Holz bohrten. Blitze knisterten auf seinen Flügeln. Er schwang sich in die Luft, eine Krähe, gemalt mit Tinte und Schatten, größer als der erhabenste Adler.
    Die herannahenden Schiffe würden ihn wahrscheinlich töten, aber er würde sie so lange ablenken, dass Schnees Magie ihre Wirkung entfalten konnte. Sie griff in den Beutel an ihrer Seite und nahm ein verspiegeltes Dreieck aus Glas heraus, das nicht größer war als ihr Handteller. Sie hatte vielleicht ein Drittel der Bruchstücke des Spiegels verbraucht, um bis hierher zu kommen, aber es sollte noch mehr als genug Glas übrig sein, um König Laurence zu erreichen und fertig zu werden mit allem, was er ihr an Widerstand entgegensetzen mochte. Sie hielt eine Ecke der Scherbe mit Daumen und Zeigefinger fest und klopfte damit auf die Reling.
    Das Glas zerbrach, sodass Stücke davon ins Wasser fielen. Schnee rieb die Hände aneinander und stäubte die letzten Glasreste ins Wasser. Blut quoll aus kleinen Schnitten in ihren Handflächen, doch die Haut verheilte, noch während sie einen neuen Zauberspruch flüsterte.
    Während dank Perin auf den anderen Schiffen Geschrei ausbrach, erhoben sich auf Flügeln aus Eis Schnees Fragmente aus dem Wasser. Dieser Schwarm war größer als die anderen, die Schnee ins Leben gerufen hatte. Mit einer Handbewegung schickte Schnee ihre Schöpfungen vorwärts; sie glitten über die Wellen hin auf die Schiffe zu.
    Auf halbem Wege vereinigte sich der Nebel um ihre Wespen herum. Bei einer der nach anderen begann die Magie, die sie zusammenhielt, sich aufzulösen.
    »Nicht schlecht«, zollte Schnee Beifall. Hinter ihr rannten die Matrosen los, um die Geschütze zu laden. Sie konzentrierte sich, und der Rest ihrer Wespen tauchte ins Wasser ein, wo der Nebel sie nicht erreichen konnte. Hinter dem Nebel tauchten sie wieder auf, und die Schreie wurden lauter.
    Der Großteil ihrer Wespen wurde zerstört. Sie spürte jeden Tod, wenn Feuermagie ihre Kreaturen schmolz oder Windstöße sie aufs Deck schmetterten, aber es brauchte nur diese eine, deren Flügel zwar weggeschrumpft, deren Körper aber noch unversehrt war, um am Stiefel eines Matrosen hochzukrabbeln und ihren Stachel in seinem Bein zu versenken. Nur ein Besatzungsmitglied, um die Hässlichkeit der Welt wahrhaftig zu sehen und sich gegen seine Kameraden zu wenden.
    Sie zog eine zweite Scherbe aus dem Beutel und ließ einen weiteren Schwarm los. Diesmal gab es weniger Widerstand. Sie fühlte Perins plötzlichen Todeskampf, als er fiel, eingehüllt von magischem Feuer, aber er hatte seinen Zweck erfüllt. Bis die Schneekönigin in Schussweite trieb, gab es für den Einsatz der Kanonen nur noch wenig Grund. Sie feuerte trotzdem eine Breitseite ab, die den Rumpf des Schiffes, das ihnen am nächsten war, durchlöcherte.
    Beantwortet wurde das Feuer nicht von den beiden allesandrischen, sondern einem dritten Schiff, das aus dem Hafen gesegelt kam. Es näherte sich schnell mit vom Wind geblähten Segeln und schoss auf die Schneekönigin zu . Durch den schwindenden Nebel erkannte Schnee die Phillipa .
    Die Phillipa kam schräg auf sie zu und feuerte aus allen Backbordrohren. Die Schneekönigin erbebte, als Kanonenkugeln ihren Rumpf durchschlugen. Kapitän Hephyra war noch nie jemand gewesen, der einem Kampf auswich.
    Die Schneekönigin drehte nach Backbord, aber sie war zu langsam, um die Phillipa einzuholen. Schnee zog ihre letzten Wespen von den allesandrischen Schiffen ab und schickte sie zur Phillipa. Sie schwärmten über Hephyra, die unerschütterlich am Steuerrad stand. Mit ihrem Knüppel zerschmetterte sie mehrere in der Luft, aber andere landeten auf ihrem Gesicht und ihren nackten Armen.
    Schnee machte große Augen: Es gelang den Stacheln nicht, Hephyras Haut zu durchdringen. Sie beobachtete durch die Glassplitter, wie Hephyra eine weitere Wespe mit bloßen Händen zerquetschte.
    Die Wespen konnten sich also Hephyras nicht bemächtigen, und Schnee war sich nicht völlig sicher, wie gut sie die Mannschaft der Phillipa gegen ihren Kapitän würden aufwiegeln können, denn der Elfencharme der Dryade war fast so mächtig wie Schnees eigene Magie.
    »Na schön.« Schnees Wespen hatten die Wettermagier auf den allesandrischen Schiffen

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