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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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mit einem vergifteten Apfel gelähmt. Sie hat diesen Apfel von dir bekommen, nicht wahr?«
    Noita zuckte die Schulter. »Es gibt viele Gifte …«
    »Gifte, die beim ersten Bissen wirken? Die Schnee übermannen konnten, bevor sie einen einzigen Zauber wirken konnte? Ich kenne mich mit Giften aus, Hexe: Keines wirkt so schnell.« Eine Kletterpflanze schlang sich um ihr Handgelenk. Talia riss sich los; die Dornen, die ihre Haut einrissen, spürte sie kaum. Wäre Noita nahe genug gewesen, Talia hätte ihr mit bloßen Händen das Genick gebrochen.
    »Schnee ist nicht mehr.« Noita stand auf und richtete die Krücke auf Talia. »Du solltest dir lieber Sorgen machen um die Freundinnen, die dir noch geblieben sind. Übergib mir diesen Umhang, oder sie sterben!«
    Dieser Umhang war das Einzige, was sie vor Noitas Magie beschützte. Talia fletschte die Zähne, zögerte jedoch. Die Atmung der anderen war flacher geworden: Noita bluffte nicht.
    Talia ließ das Messer fallen und griff nach oben, um den roten Umhang zu öffnen. Die Kletterpflanzen hatten jetzt ihre Beine bis zu den Oberschenkeln umwunden. Sie riss den Umhang von den Dornen los. Mit einer einzigen Bewegung drehte sie ihn um und zog ihn fest um sich, sodass das Wolfsfell außen war.
    Schmerzen überwältigten ihren Körper und zwangen sie auf Hände und Knie. Dornen durchbohrten ihre Haut, als ihre Gliedmaßen sich zu denen des Wolfs umformten. Knurrend riss und zerrte sie an den Pflanzen, die versuchten, sich um sie zu legen. Sie bekam einen Hinterlauf frei, dann drehte sie sich um, um nach den Ranken zu beißen, die den anderen festhielten. Neue Kraft pumpte durch ihre Beine. Zähnefletschend machte sie einen Satz nach vorn und riss damit die letzten paar Stämme aus der Erde.
    Im Nu hatte sie den Garten durchquert und stieß Noita rücklings auf die Bank. Bevor die Hexe mehr tun konnte, als den Mund aufzumachen, lagen Talias Reißzähne an ihrem Hals.
    Der Wolf war jetzt ganz geweckt, drängte Talia zuzubeißen, Noita die Kehle herauszureißen, sie zu töten für ihren Verrat und für das, was sie Schnee vor all den Jahren angetan hatte. Stattdessen knurrte Talia bloß.
    Noitas Augen waren riesig. Schrumplige Finger griffen nach Talias Schnauze und bemühten sich vergebens, die Kiefer aufzustemmen. Rosenstämme pflügten durch die Erde und wanden sich an Talias Beinen hoch. Talia biss fester zu und schmeckte Blut.
    Noita gab ein Quieken von sich und hob die Hände zum Zeichen der Aufgabe. Sie gestikulierte zum Apfelbaum hin, und Talia sah, wie sich die Blüten zu schließen begannen.
    Die anderen wachten genauso schnell auf, wie sie eingeschlafen waren. Danielle raffte ihr Schwert auf und setzte Noita die Spitze an den Hals. »Wir brauchen sie lebendig, Talia.«
    Danielles Worte, die lautlos gesprochen worden waren, durchdrangen die Wut des Wolfes. Widerwillig wich Talia zurück. Sie leckte sich das Blut von der Kinnlade und hockte sich auf die Hinterbacken; dann nahm sie die Zähne zu Hilfe, um an den Nähten des Wolfsfells zu zerren und es sich vom Körper zu streifen. Der Vorgang war schmerzhaft, aber was sie am meisten daran störte, war das Geräusch. Gelenke knackten, und Knochen rieben sich knirschend aneinander, bis Talia wieder sie selbst war und zusammengerollt auf der Seite nach Luft schnappte. Mit einer Hand wendete sie den Umhang, der jetzt unangenehm nach Wolfsschweiß roch.
    »Meine Visionen haben mir gezeigt, was kommen wird«, sagte Noita mutlos. »Was der Dämon diesem Land antun wird. Was er mir antun wird, wenn er herausfindet, dass ich euch geholfen habe.«
    »Dann würdest du also lieber nichts tun?«, fragte Danielle. »Du würdest zusehen, wie dieses Ding, das du geholfen hast, in unsere Welt zu bringen, jetzt danach trachtet, sie zu erobern? Du hast Rose Curtanas Grausamkeit doch erlebt – jetzt stell dir Allesandria unter der Herrschaft einer Dämonenkönigin vor!«
    Noitas Hände zitterten. »Ich hatte Rose gesagt, was passieren könnte, falls dieses Wesen entkommen sollte. Zu seiner eigenen Macht jetzt noch die von Schnee …«
    Talia nahm ihre Waffen wieder an sich. »Was will der Dämon?«
    »Furcht. Chaos. Tod.« Noita wollte aufstehen, aber Danielles Schwert blieb an ihrem Hals und hinderte sie daran. »Es ist eine Kreatur der Hölle, eine Plage, gedacht für die Verdammten. Ich sah Rose, nachdem sie den Dämon gebunden hatte. Er hatte sie nur kurz berührt, aber diese eine Berührung verfolgte sie. Sie war nie eine freundliche

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