Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)
Himmel gefühlt.
Sind sie hier? , fragte Danielle.
Talia drückte die Nase auf den Boden: Die Witterung war hier stärker. Sie trottete in die Bibliothek und dann wieder heraus. Klee und Schweiß. Die Kinder waren beide bei der Königin gewesen, als sie die Bibliothek verlassen hatte.
Sie rannte weg und folgte der Spur zu einer Treppe, wo ein kleiner, randalierender Haufen eine Gruppe von Sturmkrähen und Soldaten fernhielt. Der Mob kämpfte schweigend und war hauptsächlich mit Messern und Schaufeln bewaffnet, obwohl sie auch ein paar Schwerter und Speere entdeckte. Die Wachen taten ihr Bestes, um die Menschen nicht zu verletzen.
Sie ist dort? Hinter diesen Stufen?
Talia nickte Danielle übertrieben zu, und diese gab die Botschaft an die anderen weiter.
Als Laurence und seine Sturmkrähen vorrückten, hörte Talia Rufe von oben auf der Treppe. Die Sprache war Morovanisch, sie erkannte die Worte nicht. Etwas Magisches, dem brennenden Geruch und der Art nach zu gehen, wie ihre Rückenhaare sich aufstellten. Stein zerbarst, und die Stufen begannen wegzubröckeln. Zwei von Laurences Wachen rissen den König fort.
Die meisten Sklaven Schnees sprangen zur Seite, als die Treppe einstürzte, aber andere fielen in die Trümmer. Es gab keine Schreie, keine Proteste. Eine Staubwolke verschleierte den ärgsten Schaden, aber der Geruch nach Blut war stark.
Talia knurrte und trat auf den Schutt der untersten Stufen. Die Königin war ganz in der Nähe. Sie konnte hier hochklettern!
»Nicht!« Laurence wandte sich bereits ab. Schmerz verstümmelte seine Worte. »Die Magie, die die Treppe zum Einsturz gebracht hat, ist stark genug, um die Decke auf jeden herunterzuziehen, der versucht, durch die Trümmer nach oben zu klettern.«
»Draußen gibt es einen Balkon!«, sagte Gerta. »Wir könnten über den Hof zur Königin gelangen!«
Die Luft im Freien war vom Blitzgeruch verbrannten Metalls durchdrungen. Auf der anderen Seite des Hofs verschlangen Rauch und Flammen die Mitte der dreistöckigen Mauer. Das Brüllen der Feuersbrunst übertönte alles bis auf die lautesten Schreie.
Vor Talias Augen loderte es weiß auf, als mitten in die Flammen der Blitz einschlug. Donner schüttelte ihren Körper durch. Als sie zum Schutz vor der blendenden Helligkeit die Augen zukniff, sah sie das Nachbild des Blitzstrahls auf der Innenseite ihre Lider.
Sie flitzte in den Schutz des Eingangs und vergrub die Zähne in den Rand des Fells. Sie riss den Pelz zurück und zerrte und zog so lange daran, bis seine Magie sie freigab und ihr Körper zu seiner natürlichen Form zurückkehrte.
»Königin Odelia ist eine Wettermagierin«, sagte Laurence. »Ich erkenne ihre Zauberkunst: Dies ist ihr Werk.«
Staub und Qualm waberten über den Hof, als ein Teil der in Flammen stehenden Mauer einstürzte. »Eine einzige Wettermagierin wäre dazu nicht imstande«, widersprach Gerta.
Laurence zuckte zusammen, als ein weiterer Blitz die Mauer traf. »Sie führt sie in ihrem Wirken.«
Talia guckte aus dem Eingang heraus. Zu ihrer Linken konnte sie den Balkon sehen, gesichert von einem hüfthohen Steingeländer, aber von Königin Odelia fehlte jede Spur.
Die Kämpfe waren nicht auf Zauberei beschränkt. Talia erspähte eine Gestalt, die das Dach entlanglief und plötzlich herunterfiel, als ein Pfeil sich in ihren Oberschenkel bohrte. Irgendwo hinter sich hörte sie das Klirren von Metall.
»Schaffst du es auf den Balkon?«, fragte Danielle.
»Ohne zu wissen, was dahinter ist?« Talia studierte die Mauer: Die Backsteine waren glatt und die Mörtelfugen so dünn, dass sie kaum zu erkennen waren. Sie konnte sie wahrscheinlich erklimmen, aber schnell würde es nicht gehen. »Vielleicht.«
Die Blitze hatten endlich aufgehört, auch wenn der Donner immer noch in Talias Ohren dröhnte. Entweder hatten die anderen Sturmkrähen der Königin die Kontrolle über den Sturm entrissen, oder sie hatte die Zerstörung herbeigeführt, die sie beabsichtigt hatte. In Anbetracht dessen, wie sich die Dinge bisher entwickelt hatten, tippte Talia auf Letzteres.
Sie spuckte in die Hände und wischte sie an der Hose ab, bevor sie sich der Mauer näherte. Als sie aus dem Eingang trat, schoss ein Schwarm von Eiswespen oben vom Balkon. Sie verteilten sich über den ganzen Hof und nahmen jedes Fenster und jede offene Tür aufs Korn.
Talia stieß Laurence zurück und zog die Tür zu. »Neuer Plan. Wir schaffen den König hier raus, bevor wir ihn auch noch verlieren.«
Laurence
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