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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Ich sage Euch jedoch eines: Wenn diese Frau eine Freundin von Euch war und wenn sie sich auf diesem Boot befand, werdet Ihr sie betrauern müssen.«
    »Oh?«
    »Das Schiff sank in einem Sturm, fast unmittelbar vor der Stadt Karand an der Ostseite des Flusses in Ganesia.«
    »Das Gute an Zandramas ist, daß sie nicht von ihrem Schema abweicht«, flüsterte Silk Garion zu. »Ich glaube nicht, daß wir große Schwierigkeiten haben werden, ihre Spur wieder aufzunehmen, oder was meinst du?«
    Arshags Lider fielen ihm immer wieder zu, und er schien kaum fähig zu sein, seinen Kopf aufrechtzuhalten.
    »Wenn Ihr noch mehr Fragen an ihn habt, Ehrwürdiger, solltet Ihr sie rasch stellen«, riet Sadi. »Die Wirkung der Droge läßt nach, und er ist dem Einschlafen nahe.«
    »Ich glaube, ich habe bereits alle Antworten, die ich brauche«, entgegnete der alte Mann.
    »Und ich weiß ebenfalls, was ich wissen wollte«, fügte Polgara grimmig hinzu.
    Bei der gewaltigen Größe des Sees bestand keine Möglichkeit, die Ostküste vor Einbruch der Nacht zu erreichen. Sie refften deshalb die Segel und warfen einen Seeanker, um zu verhindern, daß das Schiff des Nachts zu weit davongetrieben würde. Im Morgengrauen hißten sie die Segel aufs neue, und kurz nach Mittag begann sich ein dunkler Streifen entlang dem östlichen Horizont abzuzeichnen.
    »Das ist das Ostufer des Sees«, erklärte Silk Garion. »Ich gehe zum Bug, vielleicht kann ich schon ein paar Orientierungspunkte erkennen. Wir werden wohl nicht direkt bis zum Hafen von Karand segeln wollen, oder?«
    »Nein, wahrhaftig nicht.«
    »Dann werde ich Ausschau nach einer ruhigen kleinen Bucht halten, und von dort aus können wir uns umsehen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.«
    Tatsächlich fanden sie am Nachmittag eine ruhige kleine Bucht, von hohen Dünen und Gestrüpp umgeben.
    »Was meinst du, Großvater?« fragte Garion, nachdem sie die Pferde ausgeladen hatten.
    »Worüber?«
    »Über das Schiff. Was sollen wir damit tun?«
    »Laß es treiben. Es braucht niemand zu wissen, daß wir hier an Land gingen.«
    »Du hast wohl recht.« Garion seufzte bedauernd. »Es war gar kein so schlechtes Boot, nicht wahr?«
    »Es ist zumindest nicht umgekippt.«
    »Gekentert«, verbesserte Garion.
    Polgara trat zu ihnen. »Brauchst du Arshag noch?« fragte sie den alten Mann.
    »Nein. Aber ich überlege schon eine ganze Weile, was ich mit ihm tun soll.«
    »Ich kümmere mich um ihn, Vater«, sagte sie. Sie drehte sich um und ging zu Arshag, der, nun wieder gefesselt und halb schlafend, auf dem Strand lag. Sie stellte sich kurz über ihn, dann hob sie eine Hand. Der Grolim zuckte in dem Moment heftig zusammen, als Garion das plötzliche Schwellen ihres mächtigen Willens spürte. »Hört mir gut zu, Arshag«, begann sie. »Ihr habt den Dämonenherrscher mit Frauen versorgt, damit er ein Ungeheuer auf die Welt loslassen könne. Diese Tat kann nicht un-bestraft bleiben. So hört denn, was Eure Strafe ist: Ihr seid nun unbe-zwingbar. Niemand kann Euch töten – weder Mensch, noch Dämon – , nicht einmal Ihr selbst. Aber niemand wird je wieder auch nur ein Wort von Euch glauben. Ihr werdet Zeit Eures Lebens ständiger Lächerlichkeit und Hohn ausgesetzt sein, und wohin immer Ihr Euch begebt, wird man Euch verjagen, und Ihr werdet als ruheloser Vagabund umherirren. Das ist die Vergeltung, daß Ihr Mengha unterstützt und ihm geholfen habt, Nahaz auf die Menschheit loszulassen, und dafür, daß Ihr törichte Frauen der grauenvollen Lust des Dämonenherrschers ausgeliefert habt!« Sie wandte sich an Durnik. »Binde ihn los.«
    Als seine Arme und Beine frei waren, stolperte Arshag auf die Füße.
    Sein tätowiertes Gesicht war aschfahl. »Wer seid Ihr, Weib«, fragte er mit zitternder Stimme, »und welche Macht habt Ihr, daß Ihr einen so schrecklichen Fluch verhängen könnt?«
    »Ich bin Polgara«, antwortete sie. »Ihr habt vielleicht schon von mir ge-hört. Geht jetzt!« Gebieterisch deutete sie den Strand hoch.
    Als packe ihn plötzlich ein ununterdrückbarer Zwang, drehte Arshag sich mit grauenerfülltem Gesicht um. Er stolperte eine der Dünen hinauf und verschwand auf ihrer anderen Seite.
    »Meint Ihr, das war klug, ihm zu sagen, wer Ihr seid, meine Lady?«
    fragte Sadi zweifelnd.
    »Es besteht keinerlei Gefahr, Sadi.« Sie lächelte. »Er kann meinen Namen von jedem Dach brüllen, doch niemand wird ihm glauben.«
    »Wie lange wird er leben?« fragte Ce'Nedra leise.
    »Ohne Ende, würde ich

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