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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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stetiges, schläfriges Schnurren aus Ziths irdener Flasche gehört. Entweder drückte die kleine Schlange damit ihr Wohlbe-finden aus, oder es war nur eine Eigenheit ihrer Spezies, im Schlafen zu schnurren. Dieses Schnurren zog Zakaths trächtige scheckige Katze an. Sie sprang vom Bett und watschelte neugierig auf Ziths kleines Heim zu.
    Abwesend, vermutlich ohne sich irgend etwas dabei zu denken, erwiderte sie Ziths Schnurren mit ihrem eigenen. Sie schnupperte an der Flasche, dann tippte sie versuchshalber mit einer Samtpfote darauf. Das eigenartige Schnurrduett ging weiter.
    Dann, vielleicht weil Sadi die Flasche nicht fest genug verkorkt, oder Zith schon lange herausgefunden hatte, wie sie die Tür ihrer Behausung öffnen konnte, stupste sie den Korken mit der stumpfen Nase aus der Flasche. Beide Tiere schnurrten weiter, obwohl die Katze nun sehr aufgeregt vor Neugier war. Eine Zeitlang ließ Zith sich nicht sehen, sondern versteckte sich scheu in ihrer Flasche, ohne mit dem Schnurren aufzuhören.
    Dann schob sie vorsichtig den Kopf hinaus, und ihre gespaltene Zunge schnellte hin und her.
    Die Katze sprang aus dem Stand etwa drei Fuß gerade hoch und fauchte erschrocken. Sofort zog sich Zith in die Sicherheit ihres Heimes zurück, hörte aber auch jetzt nicht zu schnurren auf.
    Vorsichtig, aber immer noch erregt vor Neugier, näherte sich die Katze erneut der Flasche, indem sie langsam einen Fuß vor den anderen setzte.
    »Sadi!« rief Zakath zutiefst besorgt.
    »Es besteht keine unmittelbare Gefahr, Eure Majestät«, versicherte ihm der Eunuch. »Zith beißt nie, wenn sie schnurrt.«
    Wieder streckte die kleine grüne Schlange den Kopf aus der Flasche.
    Diesmal erschrak die Katze nur leicht. Doch dann triumphierte ihre Neugier über ihre natürliche Abneigung vor Reptilien, und sie setzte ihren langsamen Vorstoß fort und schob die Nase diesem erstaunlichen Geschöpf entgegen. Weiterhin schnurrend streckte auch Zith ihre stumpfe Nase aus. Beider Nasen berührten sich, beide zuckten leicht zurück. Dann beschnupperten sie einander vorsichtig, die Katze mit der Nase, die Schlange mit der Zunge. Beide schnurrten nun laut.
    »Erstaunlich«, murmelte Sadi. »Es sieht ganz so aus, als ob sie sich mö-
    gen.«
    »Sadi, bitte«, sagte Zakath besorgt. »Ich weiß ja nicht, wie Ihr zu Eurer Schlange steht, aber ich mag meine Katze sehr, und sie wird immerhin bald Mutter.«
    »Ich werde mit den beiden sprechen«, versprach ihm Sadi. »Ich bin zwar nicht sicher, daß sie auf mich hören werden, aber ich werde jedenfalls mit ihnen sprechen.«
    Belgarath hatte sich wieder in die Bibliothek zurückgezogen, und Garion fand ihn später an diesem Tag über eine große Karte von Nordmallo-rea gebeugt. »Ah«, sagte er, als Garion eintrat. »Da bist du ja. Ich wollte gerade nach dir schicken. Komm her und sieh dir das an!«
    Garion trat an den Tisch.
    »Das Auftauchen dieses Mengha könnte vielleicht auch einen Vorteil für uns bringen, weißt du?«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht, Großvater.«
    »Zandramas ist hier in Ashaba, nicht wahr?« Belgarath deutete mit dem Zeigefinger auf einen Punkt im Karandesegebirge.
    Garion nickte. »Ja.«
    »Und Mengha zieht, von Calida kommend, Südwestwerts.« Wieder wies der alte Mann auf die Karte.
    »Das hat Brador gesagt.«
    »Er hat sie vom größten Teil des Kontinents abgeschnitten, Garion. Sie achtete hier in Cthol Murgos darauf, bevölkerte Gebiete zu umgehen. Sie wird es kaum anders machen, wenn sie erst in Mallorea ist. Urvon wird südlich von ihr in Mal Yaska sein, und das Ödland im Norden ist so gut wie unpassierbar – obwohl schon fast Sommer ist.«
    »Sommer?«
    »In der Nordhälfte der Welt, ja.«
    »Oh, das vergesse ich immer.« Garion blickte auf die Karte. »Großvater, wir haben keine Ahnung, wo sich ›der Ort, der nicht mehr ist‹ befindet.
    Wenn Zandramas Ashaba verläßt, kann sie sich in jede Richtung wenden.«
    Belgarath blinzelte auf die Karte. »Das glaube ich nicht, Garion. Nach allem, was in Mallorea geschehen ist, und da sie nun weiß, daß wir ihr auf den Fersen sind, denke ich, daß ihr gar nichts anderes übrigbleibt, als zu versuchen, zu ihrem Stützpunkt in Darshiva zurückzukehren. Die ganze Welt ist hinter ihr her, und sie braucht Hilfe.«
    »Wir sind ganz bestimmt keine so große Gefahr für sie«, sagte Garion düster. »Wir kommen ja nicht einmal aus Cthol Murgos heraus.«
    »Deshalb wollte ich mit dir reden. Du mußt Zakath überzeugen, daß es von

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