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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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allergrößter Dringlichkeit ist, nach Mallorea zu kommen.«
    »Ihn überzeugen?«
    »Tu, was du tun mußt, Garion. Es steht sehr viel auf dem Spiel!«
    »Warum ich?« fragte Garion ohne zu überlegen.
    Belgarath bedachte ihn mit einem langen, eindringlichen Blick.
    »Entschuldige«, murmelte Garion. »Vergiß, daß ich es gesagt habe.«
    »Na gut.«
    Spät an diesem Abend warf Zakaths Katze sieben gesunde Junge. Zith paßte wachsam auf und warnte alle mit drohendem Zischen, ja nicht zu nahe zu kommen. Merkwürdigerweise war die einzige Person, die das besorgte Reptil zu den neugeborenen Kätzchen ließ, Sammet.
    Garion hatte in den nächsten zwei Tagen, wenn er sich mit dem gene-senden Zakath unterhielt, kein Glück damit, das Gespräch auf die Notwendigkeit zu lenken, nach Mallorea zurückzukehren. Gewöhnlich täuschte der Kaiser anhaltende Schwäche durch die Nachwirkung des Giftes vor. Aber Garion glaubte ihn in diesem Fall zu durchschauen, denn der Mann hatte offenbar reichlich Kraft für seine üblichen Aktivitäten und behauptete nur schwach zu sein, wenn Garion über die Reise reden wollte.
    Am Abend des vierten Tages jedoch beschloß Garion, es ein letztes Mal zu versuchen, ehe er eine direktere Alternative ergriff. Er fand Zakath in seinem Sessel neben dem Bett sitzen, mit einem Buch in der Hand. Die dunklen Ringe um seine Augen waren verschwunden, das Zittern hatte längst ganz aufgehört, und er schien in guter Verfassung zu sein. »Ah, Belgarion«, sagte er fast heiter, »wie nett von Euch, daß Ihr vorbeischaut.«
    »Ich dachte, ich sehe mal, ob ich Euch wieder schläfrig machen kann«, antwortete Garion mit übertriebenem Sarkasmus.
    »War ich so durchschaubar?« fragte Zakath.
    »Allerdings. Jedesmal, wenn ich die Wörter ›Schiff‹ und ›Mallorea‹ im gleichen Satz erwähnte, fielen Euch die Augen zu. Zakath, wir müssen darüber reden, und die Zeit drängt!«
    Zakath fuhr sich betont müde über die Augen.
    »Laßt es mich so sagen«, fuhr Garion fort, »Belgarath wird allmählich ungeduldig. Ich versuche unsere Gespräche höflich zu halten, aber wenn er eingreift, kann ich fast garantieren, daß sie unfreundlich werden – und zwar rasch.«
    Zakath senkte die Hand und kniff die Augen zusammen. »Das hört sich vage wie eine Drohung an, Belgarion.«
    »Nein«, widersprach Garion. »Es ist ein freundlicher Rat. Wenn Ihr hier in Cthol Murgos bleiben wollt, nun, das ist Euch überlassen, wir aber müssen nach Mallorea und zwar bald!«
    »Und wenn ich Euch nicht erlaube zu gehen?«
    »Erlauben?« Garion lachte. »Zakath, seid Ihr in derselben Welt aufgewachsen wie wir anderen? Habt Ihr auch nur die leiseste Ahnung, was Ihr da redet?«
    »Damit dürfte unsere Unterhaltung beendet sein, Belgarion!« erklärte der Kaiser kalt. Er stand steif auf und wandte sich seinem Bett zu. Wie üblich hatte die Katze ihren kläglich miauenden Nachwuchs genau in der Mitte seiner Decke abgelegt und sich selbst zum Schlafen in ihre gepolsterte Kiste in der Ecke zurückgezogen. Der Kaiser blickte ein wenig gereizt auf das pelzige Häufchen auf seinem Bett. »Ihr habt meine Erlaubnis, mein Gemach zu verlassen, Belgarion!« sagte er über seine Schulter. Dann langte er mit beiden Händen nach der maunzenden Schar, um sie hoch-zuheben.
    Zith schnellte den Kopf aus der Mitte des felligen Büschels, starrte ihn kalt an und zischte warnend.
    »Toraks Zähne!« fluchte Zakath und zog hastig die Hände zurück. »Das geht zu weit! Sagt Sadi, daß ich seine verdammte Schlange sofort aus meiner Kammer haben will!«
    »Er hat sie bereits viermal herausgeholt, Zakath«, erinnerte ihn Garion mild. »Sie kriecht immer wieder zurück.« Er unterdrückte ein Grinsen.
    »Vielleicht mag sie Euch.«
    »Wollt Ihr Euch einen Witz mit mir machen?«
    »Ich?«
    »Nehmt die Schlange weg!«
    Garion legte die Hände hinter den Rücken. »Ich bestimmt nicht, Zakath.
    Ich werde Sadi holen.«
    Auf dem Korridor begegnete er Sammet, die mit seltsamem Lächeln auf die Kammer des Kaisers zukam.
    »Glaubst du, du könntest Zith holen?« wandte Garion sich an sie. »Sie liegt mitten auf Zakaths Bett unter den Kätzchen.«
    »Du kannst sie doch selbst herausheben«, sagte das blonde Mädchen lä-
    chelnd, daß die Grübchen in ihren Wangen erschienen. »Sie traut dir.«
    »Ich will es lieber nicht darauf ankommen lassen.«
    Die beiden kehrten in des Kaisers Schlafkammer zurück.
    »Markgräfin«, grüßte Zakath mit höflicher Verneigung.
    Sie machte

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