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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Seiner Königlichen Majestät, Belgarion von Riva, vorzustellen.« Dann wandte er sich an Garion. »Eure Majestät, das ist Seine Hoheit, König Warasin von Pallia.«
    »Eure Majestät«, rief Waraasin und verbeugte sich unbeholfen. Er hatte ein schmales, pockennarbiges Gesicht, dicht beisammenstehende Augen und einen schlaffen Mund. Seine Hände, wie Garion auffiel, waren nicht gerade sauber.
    »Eure Hoheit«, antwortete Garion etwas distanziert.
    »Ich sagte gerade zu den Herren meines Hofes hier, daß ich eher geglaubt hätte, die Sonne würde morgen im Norden aufgehen, als daß der Kaiser des Westens Mal Zeth besuchte.«
    »Die Welt ist voller Überraschungen.«
    »Beim Barte Toraks, wie recht Ihr habt, Belgarion – Ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich Euch Belgarion nenne, Eure Majestät?«
    »Torak hatte keinen Bart«, sagte Garion brüsk.
    »Wie bitte?«
    »Torak – er hatte keinen Bart. Jedenfalls nicht, als wir zusammentrafen.«
    »Als Ihr…« Warasins Augen weiteten sich plötzlich.
    »Soll das heißen, daß alle Geschichten über das, was in Cthol Mishrak passierte, tatsächlich wahr sind?«
    »Das weiß ich nicht, Eure Hoheit«, antwortete Garion. »Ich habe noch nicht alle Geschichten gehört. Es war mir eine Freude, Euch kennenzulernen, alter Junge.« In übertrieben kameradschaftlicher Geste legte er kurz die Hand auf die Schulter des Kleinkönigs. »Wie schade, daß wir uns nicht länger unterhalten können. Kommt Ihr, Brador?« Er nickte Warasin zu, drehte sich um und ging mit dem Melcener weiter.
    »Ihr seid sehr geschickt, Belgarion«, murmelte Brador. »Viel diplomati-scher als ich dachte, wenn man bedenkt…« Er unterbrach sich.
    »Daß ich wie ein ungebildeter Bauerntölpel aussehe?« fragte Garion.
    »Nein, ich glaube nicht, daß ich es so gesagt hätte.«
    »Warum nicht?« Garion zuckte die Schultern. »Es stimmt doch, oder nicht? Wohin wollte Schweinsäuglein denn das Gespräch lenken? Es war offensichtlich, daß er etwas beabsichtigte.«
    »Das ist leicht zu erraten«, antwortete Brador. »Er sieht, daß Ihr Kal Zakath nahe seid. Alle Macht in Mallorea kommt vom Thron, und der Mann, der des Kaisers Ohr hat, befindet sich in einer ausgezeichneten Position.
    Warasin hat momentan Grenzstreitigkeiten mit dem Prinzregenten von Delchin, und zweifellos möchte er, daß Ihr ein gutes Wort für ihn einlegt.«
    Brador blickte ihn amüsiert an. »Ihr seid jetzt in der Lage Millionen zu machen, wißt Ihr?«
    Garion lachte. »Die könnte ich nicht schleppen, Brador. Ich habe einmal die Königlich Rivanische Schatzkammer in Riva besucht und weiß, wieviel eine Million wiegt. Wer ist der nächste?«
    »Der Handelsminister – ein unbeschreiblicher Esel. Wie die meisten Minister.«
    Garion lächelte. »Und was will er?«
    Brador zupfte an einem Ohrläppchen. »Ich bin mir nicht ganz sicher.
    Wie Ihr wißt, war ich außer Landes. Vasca ist ein verschlagener Kerl, Vorsicht ist also geboten.«
    »Ich bin immer vorsichtig, Brador.«
    Baron Vasca, Oberhaupt des Handelsministeriums, war runzlig und kahlköpfig. Er trug die braune Robe, offenbar die Uniform der Bürokraten, und die goldene Amtskette, die für seinen dünnen Hals fast zu schwer zu sein schien. Doch obwohl er auf den ersten Blick alt und ge-brechlich wirkte, waren seine Augen wachsam und schlau wie die eines Aasgeiers. »Ah, Eure Majestät«, sagte er, nachdem er Garion vorgestellt worden war. »Ich bin höchst erfreut, Euch endlich kennenzulernen.«
    »Mein Vergnügen, Baron Vasca«, entgegnete Garion höflich.
    Sie plauderten eine Weile, und Garion fiel nichts bei dem Gespräch auf, bis der Baron schließlich sagte:
    »Ich sehe, daß Fürst Kheldar von Drasnien in Eurem Gefolge ist.«
    »Wir sind alte Freunde. So kennt Ihr Kheldar, Baron?«
    »Wir hatten ein paarmal dienstlich miteinander zu tun – die üblichen Genehmigungen und Zuwendungen. Er meidet jedoch gewöhnlich den Kontakt mit Behörden.«
    »Das ist mir auch schon manchmal aufgefallen«, sagte Garion.
    »Davon bin ich überzeugt. Ich will Euch nicht länger aufhalten, Eure Majestät. Viele andere können es kaum erwarten, mit Euch zu sprechen, und ich möchte nicht gern, daß man mich beschuldigt, Eure Zeit über Ge-bühr in Anspruch genommen zu haben. Wir sollten uns bald wieder einmal unterhalten.« Der Baron wandte sich an den Innenminister. »Wie freundlich von Euch, uns bekannt zu machen, mein teurer Brador.«
    »Gern geschehen, mein teurer Baron.« Brador nahm Garions Arm

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