Dämon
nickte. Sie gingen zu ihrem Dienstwagen, und Brogan öffnete den Kofferraum. Eine Innenlampe flammte auf. Jefferson sah drei Benelli-Schrotgewehre, mehrere SIG -Sauer-Pistolen, Heckler & Koch Maschinenpistolen und Schachteln voll Munition. »Ich habe eine Extra-Weste dabei«, sagte er und nahm die dicke Weste heraus. »Hier, nimm sie. Es ist wieder wie damals in dem verdammten Bosnien, was, Partner?« Er reichte Jefferson die Weste und warf den Kofferraumdeckel zu.
Jefferson nickte dankend.
Er schlüpfte in die Weste, befestigte die Klettverschlüsse und spürte, wie das schwere Material an seinen Schultern zerrte. Es wurde allmählich immer kühler. Sie setzten sich in Richtung der Mietskasernen des Walnut Park Projects in Bewegung.
Als sie am Zaun vorüberkamen, warf Jefferson einen letzten Blick auf die Jungen. »Geht nach Hause. Glaubt mir, es ist besser für euch.«
Sie rührten sich nicht von der Stelle und beobachteten mit großen Augen, wie der Zug schwer bewaffneter Polizisten vorüberzog.
Die Männer joggten schweigend am Rand des Komplexes entlang in Richtung des Hauses, in dem Saint wohnte. Als sie näher kamen, hörte Jefferson einen Fernseher in einer der Erdgeschosswohnungen plärren.
Eine Frau saß vor dem Eingang in einem Liegestuhl, eine Coke an den Lippen. Als die Beamten vor ihr auftauchten, murmelte sie: »Verdammt!« und zog sich rasch in ihre Wohnung zurück.
Die Männer betraten das Haus und eilten die Treppe hinauf. Brogan führte sie an. Der kahle Hausflur aus nacktem Beton war nur schwach erleuchtet. Es roch nach Dreck und Rattengift. Das Geräusch ihrer Schritte hallte von den Wänden. Im ersten Stock hatte jemand mit silberner Farbe »Pale and KRZ 99« an die Wand gesprüht. In einer Ecke standen zwei Reihen leerer Bierflaschen in ihren Sixpack-Kartons, daneben lagen tote Kakerlaken auf dem Rücken, die kleinen Käferbeine in der Luft.
»Noch eins höher«, murmelte Brogan, als alle zusammen waren.
Jefferson zog seine Beretta und legte den Zeigefinger an den Schutzbügel vor dem Abzug. Sie erreichten den zweiten Stock. Der Korridor hinter der Tür zum Treppenhaus lag still da. Hinter einer der Türen spielte ein Radio.
Die Männer huschten durch den Korridor und hielten vor 301 C, der Wohnung von Ron Saint. Die Wohnungsnummern waren aus einem silberfarbenen, schmutzigen Metall; das C hatte sich gelöst und hing verkehrt herum an einer einzigen Schraube von der Tür. Brogan drückte das Ohr an die Füllung und lauschte für einen Augenblick, dann schüttelte er den Kopf. Vorsichtig griff er in die Tasche und zog den Schlüsselsatz hervor, den der Hausmeister ihm gegeben hatte. Er suchte nach dem Schlüssel mit der Aufschrift 301 C und schob ihn leise ins Schloss.
Jefferson bemerkte plötzlich, dass seine Lungen brannten. Er hatte unwillkürlich die Luft angehalten. Langsam atmete er aus, und der Schmerz verging. Er schluckte mühsam und packte den Griff seiner Beretta fester. Hinter sich hörte er das angespannte Atmen des SWAT -Teams.
Brogan wollte den Schlüssel umdrehen, doch nichts geschah. Der Schlosseinsatz glänzte und sah viel neuer aus als der Rest der Tür. Saint hatte offensichtlich die Schlösser auswechseln lassen. Brogan versuchte es erneut, mit dem gleichen Ergebnis, dann schüttelte er den Kopf und fuhr sich mit dem Finger über die Kehle. Er griff sich vors Gesicht und machte eine ziehende Bewegung. Die Männer des SWAT -Teams nickten und streiften sich Gasmasken über. Jefferson blickte sich um, nahm seine Maske ebenfalls hervor und schob sie sich über den Kopf. Augenblicklich spürte er eine klaustrophobische Beklemmung.
Brogan zog sich von der Tür zurück und deutete mit zwei Fingern auf einen Cop hinter sich, dann mit einer raschen Bewegung auf die Türangeln. Der Cop nickte, hob seine schwere Benelli Pumpgun und zielte auf die obere Angel. Er drehte den Kopf zur Seite und betätigte den Abzug.
Ein ohrenbetäubendes Krachen hallte durch den Gang, und die Angel löste sich in einer Wolke aus Holzsplittern aus der Tür. Ein klaffendes Loch blieb zurück. Rasch pumpte der Cop die nächste Schrotkartusche in die Kammer, und eine zweite Explosion fetzte die untere Angel aus dem Holz.
Brogan versetzte der Tür einen kräftigen Tritt, und sie fiel nach innen.
»Go, go, go!«, rief der Anführer des SWAT -Teams.
Brogan warf eine Gasgranate in den Raum. Sie explodierte beim Aufprall. Eine dichte Wolke Tränengas breitete sich aus.
Jefferson stürmte in den
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