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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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was hat der Dämon anschließend getan? Ist er an der Seite des Gebäudes nach unten geklettert und von außen in Lyermans Wohnung eingedrungen? Und was ist aus Brogan geworden?
    Jefferson klappte das Zippo zu, um Benzin zu sparen, und sie saßen erneut in der Dunkelheit. Er lehnte sich an die Wand und kauerte sich hin, während er der elektrischen Winde und dem Geräusch von McKennas Atmen lauschte.
    »Was ist passiert, als du Davis berührt hast, den toten Soldaten? Weißt du das noch?«, fragte McKenna.
    »Ja«, antwortete Jefferson. »Ich habe mich an Dinge erinnert, die damals auf der Insel im Pazifik geschehen sind.«
    »Hast du Sidina gesehen? Weißt du noch, wie er aussah?«
    »Nein. Brogan, Vincent und ich waren zwar dort, aber ich habe keine Ahnung, wer von uns wer war.«
    Jefferson spürte McKennas Hand auf seinem Arm. »Keine Angst …«
    Dann ächzte die Winde über ihnen, und der kleine Speiseaufzug kam ruckend zum Stehen. McKennas Hände schossen zu den Seiten, um sich an den Metallwänden der Kabine abzustützen, während das winzige Gefährt in seinen Führungen schwankte und schaukelte.
    »Was war das?«, fragte sie.
    »Wir haben gehalten.« Jefferson hielt das Zippo noch in der Hand. Nun drückte er die Wange an die Seitenwand und versuchte, einen Blick auf den Mechanismus über der Kabine zu werfen. Vielleicht war der Motor durchgebrannt, weil das Gewicht von zwei Erwachsenen zu groß gewesen war.
    Das Licht des Benzinfeuerzeugs reichte kaum einen Meter in die Höhe, und die Führungsschienen verschwanden über der Kabine in der Dunkelheit.
    »Kannst du was erkennen?«, fragte McKenna.
    »Nein, es ist stockdunkel da oben.«
    »Glaubst du, der Motor ist defekt?«
    »Keine Ahnung, ich …«, setzte Jefferson zu einer Antwort an, als der Aufzug sich ruckartig wieder in Bewegung setzte und das Geräusch der Winde durch den Schacht schallte.
    Jefferson lehnte sich vorsichtig zurück und beobachtete die vorbeigleitende Wand auf der offenen Seite der Kabine. Sie bewegte sich nach oben – und das bedeutete, dass sie nach unten fuhren, hinunter in die Küche, aus der sie gekommen waren.
    »O Gott!«, rief McKenna im gleichen Augenblick. »Wir fahren zurück!«
    Die Winde klang nun anders als zuvor; sie ließ Seil nach, statt es aufzuspulen, und sank viel schneller durch den Schacht nach unten, als sie hinaufgestiegen waren. Die Öffnungen der Ventilationsschächte huschten in rascher Folge an ihnen vorbei.
    »Die Knöpfe in der Küche … hast du sie nicht unbrauchbar gemacht?«, fragte McKenna.
    Jefferson fluchte. Er hatte die Kontrollen nicht außer Kraft gesetzt. Er hätte sie zerschmettern sollen. Irgendwie hatte der Dschinn herausgefunden, wohin sie verschwunden waren, und nun hatte er den Aufzug wieder nach unten in die Küche gerufen.
    Irgendwo tief unter sich hörten sie ein Kreischen wie von einem großen Tier, das durch den Schacht kletterte. Jefferson spürte, wie McKenna sich in der Dunkelheit verängstigt an ihn drängte. Was immer den Schrei ausgestoßen hatte, es wartete auf sie. Falls wir noch in diesem Aufzug stecken, wenn er in der Küche ankommt … Mit aller Macht vertrieb Jefferson diesen Gedanken.
    »Was können wir tun?«, fragte McKenna mit zitternder Stimme. »Können wir ein Loch ins Dach schneiden?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Jefferson. »Mach die Augen zu, und halt dir die Hände auf die Ohren.«
    Er zog seine Beretta aus dem Schulterhalfter, drückte die Mündung ans Dach des Aufzugs und betätigte den Abzug. Der Knall dröhnte ohrenbetäubend laut in der winzigen Kabine. Jefferson feuerte einen weiteren Schuss ab, dann noch einen und noch einen, bis die Kabine mit beißendem Rauch erfüllt war und in der Decke mehrere Löcher klafften. Jefferson drückte von unten gegen das perforierte Metall. Es gab ein wenig nach und bog sich nach außen, jedoch nicht weit genug, als dass sie sich hindurchzwängen konnten. Sie saßen in der Falle.
    Jefferson wandte den Blick vom Dach zur Seitenwand und beobachtete, wie einer der offenen Ventilationsschächte vorüberglitt.
    »Wir könnten versuchen, durch einen der Schächte nach draußen zu kommen«, sagte er und deutete auf den nächsten vorbeigleitenden Schacht. Die Öffnung war klein, nicht größer als einen Meter mal einen Meter.
    »Bist du verrückt?«, rief McKenna. »Wir passen unmöglich beide zur gleichen Zeit da durch.«
    »Willst du lieber sitzen bleiben und herausfinden, was uns in der Küche erwartet? Wenn wir schnell

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