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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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hätten verschwinden sollen, als sie noch Gelegenheit dazu hatten, dachte Jefferson. Ein brechendes Geräusch ertönte, gefolgt von einem lang gezogenen Schrei. Jefferson starrte zum Büro hinüber und sah einen großen roten Fleck an der Decke, wie von einer geplatzten Weintraube. Brogan erledigte die Wachleute. Wie lange würde er brauchen?
    Jefferson drehte sich zum Badezimmer um. McKenna war nicht in der Wanne gewesen. Brogan musste zurückgeschlichen sein und ihre Gestalt angenommen haben, um auf Jefferson zu warten. Was bedeutete, dass McKenna immer noch irgendwo steckte. Sie musste in der Nähe sein. Jefferson ging am Badezimmer vorbei, hob das Messer vom Boden auf und öffnete die Türen zu den restlichen Büros im langen Korridor.
    Und fand McKenna.
    Sie war an Händen und Füßen gefesselt und lag in Unterwäsche hinter einer Tür. Ihr Kopf war abgewandt, und Jefferson spürte, wie Panik in ihm aufstieg. Er bückte sich nach ihr und berührte sie am Arm, um sie zu sich herumzudrehen. Ihr Mund war mit Klebeband verschlossen, doch ihre Augen waren geöffnet. Ihr Pupillen flatterten, und sie sah ihn an. Erkennen dämmerte in ihren Augen.
    Jefferson spürte, wie ihm vor Erleichterung die Beine nachgaben. Er sank neben McKenna auf die Knie, streckte die Hand nach dem Klebeband aus und zog es vorsichtig ab.
    »Jefferson … hast du Brogan erwischt? Er hat ausgesehen wie ich! Du lieber Himmel, er …«
    »Ich weiß, ich weiß«, beruhigte Jefferson sie. »Alles in Ordnung.«
    »Jefferson, der Zahn!«
    »Was?«
    »Der Zahn! Als wir in dem Museum waren, in St. Petersburg! Ich hab mich an einem Zahn von dem Skelett geschnitten, erinnerst du dich? Das muss es gewesen sein, da hat ein Dschinn mich berührt. Wenn einer von ihnen einen Menschen berührt, kann jeder vorübergehend die Gestalt dieses Menschen annehmen.«
    Jefferson durchschnitt die Fesseln an ihren Handgelenken, und Augenblicke später hatte sie die Arme um ihn geschlungen und drückte sich an ihn. Sie sah zu ihm hoch … und erstarrte, als sie irgendetwas hinter ihm erblickte.
    Jefferson wirbelte herum und riss die Mossberg hoch. Saint stand im Eingang und sah auf die beiden herab.
    Er hob die Hände. »Langsam. Ich bin’s.«
    Jefferson senkte die Schrotflinte. »Mann, Sie haben mich erschreckt!«
    »Wir müssen weg hier. Schneiden Sie die Frau los, und dann verschwinden wir. Das Ding ist verwundet, aber noch längst nicht tot. Wir müssen die Sache beenden, so oder so.«
    Jefferson schnitt die Fesseln von McKennas Knöcheln. Es waren die gleichen Schnüre, mit denen Brogan gefesselt in der Badewanne gelegen hatte, dickes, schwarzes, elastisches Band, und Jefferson musste mit dem Messer säbeln, um es zu durchtrennen.
    »Was ist passiert?«, fragte McKenna.
    »Wir haben ihn mit einem Pfeil in der Schulter erwischt. Er ist geflohen und versteckt sich wahrscheinlich irgendwo im Gebäude.«
    »Es ist Brogan, nicht wahr?«
    Jefferson nickte. »Ja.«
    »Ich habe ihn gesehen, oben im Büro. Ich wusste es in dem Augenblick, als er sich auf mich warf. Ich konnte spüren, dass irgendwas mit ihm nicht stimmte.« Sie legte Jefferson die Hand auf die Schulter. »Tut mir Leid, dass es ausgerechnet dein Partner ist.«
    »Wenigstens wissen wir es jetzt.«
    Jefferson durchtrennte die letzte Fessel, und McKennas Beine waren frei. Sie war barfuß und erhob sich langsam.
    »Er hat meine Sachen mitgenommen«, sagte sie.
    Jefferson nickte. »Warte einen Augenblick.«
    Er stand auf, trat nach draußen in den Korridor und rannte zurück zum Badezimmer. Neben der Wanne stand ein Schrank mit Handtüchern und Bademänteln an Haken. Er nahm einen davon und lief damit zu McKenna. Saint stand draußen vor der Tür Wache. Der Schusswechsel im Großraumbüro auf der anderen Seite des Gangs war vorüber, doch Jefferson hörte, wie irgendwo ein Verwundeter stöhnte. Saint deutete auf seine Armbanduhr, als Jefferson mit dem Bademantel auf dem Arm an ihm vorbeiwollte.
    McKenna stand im Zimmer und massierte abwechselnd ihr rechtes und linkes Handgelenk. Jefferson gab ihr den Bademantel, und sie schlüpfte hinein und band ihn zu. Das lange Kleidungsstück reichte ihr bis zu den Füßen.
    »Geben Sie mir die Tasche«, verlangte Jefferson.
    Saint nickte, nahm die Tasche von der Schulter und schob sie Jefferson hin. Der öffnete sie, zog eine Beretta hervor und reichte sie McKenna.
    Sie nahm die Waffe, zog den Schlitten zurück und ließ die erste Patrone in die Kammer gleiten.
    »Nur damit

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