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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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klickte es, und die TEC -9 war leer geschossen. Dann verstummte auch die Magnum. Der dritte und vierte Mann huschten ebenfalls ins Großraumbüro. Alle verschwanden hinter Trennwänden.
    Für Jefferson und Saint verschlechterte sich die Lage zusehends. Jefferson warf einen Blick zu dem riesigen Schwarzen, hielt vier Finger hoch und deutete auf den Bürosaal. Saint nickte, hob das AK -47 und schob den Kopf aus der Liftkabine, um einen raschen Blick in die Runde zu werfen. Jefferson erhob sich hinter dem Schreibtisch, den Finger am Abzug der Mossberg.
    Eine Sekunde später tauchte ein einzelner Kopf hinter einer der Trennwände auf und verschwand sogleich wieder. Dann, zehn Meter vom ersten entfernt, erschien ein zweiter Kopf. Auch er duckte sich sofort wieder. Jefferson fühlte sich an die Pappfiguren auf einer Schießbahn erinnert. Als der dritte Kopf auftauchte, drückte er den Abzug der Mossberg durch. Die schwere Schrotflinte besaß einen gewaltigen Rückstoß, doch die obere Hälfte der Trennwand löste sich in einer Wolke aus Schaumstoff und splitterndem Metall auf. Ein Schrei ertönte, und Jefferson wusste, dass zumindest ein Teil der Schrotladung ihr Ziel gefunden hatte. Der Schrei hielt eine Weile an, bevor er sich in ein dumpfes Stöhnen verwandelte.
    »He!«, rief Jefferson über den Schreibtisch hinweg. »Nehmt was ihr wollt. Es ist uns egal. Deswegen sind wir nicht hier.«
    Eine Antwort blieb aus. Der Verwundete stöhnte immer noch irgendwo am Boden. Saint schüttelte den Kopf: Sie werden nicht darauf eingehen. Wir müssen es mit ihnen austragen. Jefferson deutete auf sich, dann den Gang hinunter, dann auf Saints AK -47 und den Saal. Gib mir Deckung, während ich McKenna hole.
    Saint schien zu begreifen. Er hob die Waffe. Jefferson hörte es klicken, als er den Sicherungshebel auf Dauerfeuer schob. Einen Augenblick später ratterte die Waffe los. Die Geschosse rissen Schaumstoffbrocken aus den Wänden, Gips aus der Decke und Teppich aus dem Boden und sorgte dafür, dass die vier Wachleute die Köpfe tief unten hielten – jedenfalls lange genug für Jefferson, um in den Gang und zur vierten Tür zu sprinten.
    Er stieß die Tür in einer einzigen, fließenden Bewegung auf und schlüpfte ins Zimmer. Der Raum sah genau so aus, wie er es von den Bildern des Überwachungsmonitors in Erinnerung hatte. Die gleichen massiven Porzellanbecken, die gleiche schwere Toilette. Der gleiche große Spiegel, die gleiche riesige Badewanne in der Mitte des Zimmers auf ihren vier vergoldeten Klauenfüßen.
    Jefferson trat zur Wanne, sah hinein und stieß einen erleichterten Seufzer aus.
    McKenna lag am Boden der Wanne und blickte aus geweiteten, verängstigten Augen zu ihm auf. Jefferson legte die Mossberg zur Seite und beugte sich über McKenna. Vorsichtig zog er ihr das Klebeband vom Mund.
    »Gott sei Dank!«, stieß sie keuchend hervor. »Es ist Brogan! Ich habe ihn gesehen. Brogan ist der Dämon!«
    Jefferson nickte und schnitt mit einem Messer aus Saints Tasche die Knoten von McKennas Fesseln durch. »Ich weiß. Er treibt sich irgendwo in der Nähe herum.«
    Draußen auf dem Gang dröhnte das AK -47. McKenna hörte es ebenfalls.
    »Was ist das?«
    »Wir haben ein paar Probleme mit Wachleuten von Lyerman. Sie plündern das Gebäude, und wir sind ihnen in die Quere gekommen. Saint hält sie unter Kontrolle.«
    »Saint ist hier?«
    »Ist einfach vor der Tür aufgetaucht und hat mich nach Arbeit gefragt.«
    »Mein Gott, Will!«, sagte McKenna. »Es ist Saint!«
    »Was ist Saint?«
    »Einer von Sidinas Kriegern. Saint ist der vierte Krieger!«
    Jefferson erstarrte, das Messer in der Hand.
    Saint … der vierte Krieger. Es passte perfekt. Warum sonst hätte Saint im Gebäude sein sollen? Wie anders hätte er aus Sinatras Haus entkommen können? Der Dschinn hatte ihn verschont, weil er der vierte Krieger war … Saint, der vierte Mensch, den die Dämonen für ihre endgültige Rückkehr brauchten.
    Jefferson griff nach der Mossberg und drehte sich zur offenen Tür des Badezimmers um. Draußen auf dem Gang war alles still; das AK -47 hatte schon länger nicht mehr geschossen. Ein schlechtes Zeichen. Jefferson hörte einen Knall, als einer der Wachleute mit einer Pistole das Feuer erwiderte. Noch immer keine Antwort vom AK -47. Ein verdammt schlechtes Zeichen.
    »Gib mir das Messer, Jefferson«, sagte McKenna mit einem Blick auf die Klinge, die Jefferson noch immer in der Hand hielt. »Ich schneide meine Fesseln selbst

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