Dämon
Versteck hinter einem Schreibtisch auf und riss eine schwere Maschinenpistole an die Schulter.
»In Deckung!«, brüllte Jefferson und warf sich hinter den Tisch. Die Glaswände zerbarsten in tausend Splitter, als der Mann das Feuer eröffnete. Saint wurde in die Schulter getroffen und zu Boden gerissen. Jefferson streckte die Hand nach der Tasche aus und zog sie zu sich unter den Tisch. McKenna duckte sich im Treppenhaus mit dem Rücken an die Wand.
»Wo ist der Mistkerl hergekommen?«, zischte Saint zwischen zusammengepressten Zähnen hindurch.
»Keine Ahnung. Scheint hier auf der Lauer gelegen zu haben.«
Weitere Salven folgten, zerfetzten die Modelle auf den Tischen und rissen Löcher in die Wände. Wer immer auf sie schoss, nahm sich nicht die Zeit zum Zielen, sondern schob ein Magazin nach dem anderen in die Waffe und feuerte wild um sich.
»Das geht mir jetzt wirklich auf den Geist!«, stieß Saint hervor, der am Boden lag. Die Wunde am Oberarm blutete heftig. Er löste den Tragriemen der Tasche und benutzte ihn, um den Arm über der Wunde abzubinden. Jefferson wusste nicht genau, womit Saint getroffen worden war, doch die Wunde sah schlimm aus.
McKenna feuerte von der Tür aus ihrer Beretta in Richtung des Gegners. Verglichen mit dem Rattern der Maschinenpistole klangen die Schüsse aus der Beretta wie ein Stepptanz.
Am Ende des Ganges tauchte unvermittelt ein zweiter Mann auf und zielte mit einem Revolver in jeder Hand aus der Hüfte auf sie. Jefferson sah, wie er die Hähne der beiden Revolver mit den Daumen spannte und die Trommeln sich unter der Bewegung drehten. Jefferson riss die Mossberg hoch. Der Schaft der Waffe rammte schmerzhaft in seinen Leib, als er abdrückte. Mit einer einzelnen Kugel hätte er den Kerl verfehlt, doch die Ladung der Mossberg streute wie ein Sieb. Sie erwischte den Burschen an der Schulter und riss ihn von den Beinen wie eine Pappfigur auf dem Jahrmarkt.
Ein dritter Mann rannte durch den Gang und nahm McKenna ins Visier. Bevor Jefferson Zeit hatte, die Mossberg durchzuladen, feuerte McKenna drei rasche Schüsse vom Eingang her. Der Bursche wurde von den Füßen gerissen und blieb regungslos liegen. Jefferson ignorierte ihn fürs Erste und konzentrierte sich stattdessen auf die beiden Männer, die noch übrig waren – den schießwütigen Irren in der Ecke hinter dem Schreibtisch und den letzten der drei Kerle, die das Ablenkungsmanöver gestartet hatten. Er hatte sich bisher nicht gezeigt.
Plötzlich jedoch rief der Schießwütige ihnen zu, dass er aufgeben und herauskommen wolle.
»Okay. Aber mach keine Mätzchen!«, rief Jefferson. »Flossen hoch!«
Eine Sekunde später erschienen zwei leere Hände über der Schreibtischplatte, dann folgten langsam Kopf und Rumpf. Der Bursche sah verängstigt aus, ein ziemlich junger Kerl, höchstens fünfundzwanzig. Er hatte Schnittwunden im Gesicht, wahrscheinlich vom umherfliegenden Putz und Holzsplittern.
»McKenna!«, rief Jefferson. »Übernimm du ihn. Es ist noch einer übrig, den Gang runter.«
Der Junge kam mit erhobenen Händen aus dem Abteil und stapfte mit knirschenden Schritten über die Splitter der ehemaligen Glaswand. McKenna rief ihm etwas zu, und der Junge legte sich gehorsam mit dem Gesicht nach unten auf den Boden. Er stellte endgültig keine Gefahr mehr dar.
Jefferson richtete seine Aufmerksamkeit auf den Gang, wo nun auch der letzte Mann des Quartetts die Aussichtslosigkeit der Situation erkannte und sich ergab. Langsam und mit erhobenen Händen trat er aus seiner Deckung auf den Korridor hinaus. Jefferson hielt ihn mit der Mossberg in Schach.
McKenna verließ das Treppenhaus. Sie trug noch immer den Bademantel und hatte die Beretta auf den Jungen am Boden gerichtet. Saint mühte sich auf die Beine; der Druckverband am Oberarm hatte die Blutung fast gestoppt. Sie mussten etwas mit den beiden überlebenden Wachleuten tun, bevor sie weiter nach Brogan suchen konnten. Vielleicht war es keine schlechte Idee, sie vorübergehend in eines der Büros zu sperren.
Der zweite Mann stand immer noch mit erhobenen Händen da. Er war ein dünner Bursche mit schmalem Gesicht, schmaler Nase und hohen Wangenknochen. Er trug die schwarze Uniform von Lyermans Wachleuten. Saint lehnte am Tisch, hielt sich nur mit Mühe auf den Beinen. Er musste unbedingt versorgt werden, vielleicht sogar ins Krankenhaus.
Jefferson trat zu dem Wachmann, der immer noch mit dem Gesicht nach unten am Boden lag.
»Steh auf!«, befahl er, und der
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