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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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wird.«
    »Keine Bange«, sagte Randy leise und aktivierte das Sonardisplay. »Ich schicke nur ein paar kurze Pings nach draußen. Mal sehen, was zurückkommt.«
    Das Sonar der Sea Horse sandte drei kurze Schallimpulse in die umgebende Dunkelheit.
    »Uh-oh«, machte Randy und starrte fasziniert auf den Bildschirm.
    »Was denn? Dieses ›Uh-oh‹ gefällt mir ganz und gar nicht. Was ist denn ›Uh-oh‹?«
    »Da draußen ist irgendwas. Vielleicht hundert Meter entfernt. Etwas ziemlich Großes.«
    Randy überprüfte erneut den Schirm, strich mit dem Finger über das Glas und meinte: »Das ist wirklich verdammt groß.«
    »O Mann!« Nat wandte sich von Randy ab und starrte durch das Plexiglas hinaus in die undurchdringliche Schwärze des Wassers. Dabei berührte er mit den Fingernägeln die Scheibe und trommelte unbewusst leise dagegen.
    Draußen im Wasser schwammen die Lichtpunkte hastig auseinander, als würden sie vor irgendetwas Unsichtbarem flüchten.
    »Schau dir das an.« Randy deutete auf den sich auflösenden Schwarm. »Sieht aus, als würden sie fliehen.«
    Einmal mehr erklang das lang gezogene Heulen und hallte durch den Titanrumpf der Sea Horse. Die leuchtenden Tiefseewesen hatten sich weit verteilt und jagten in verschiedene Richtungen davon.
    »Als wäre da draußen irgendetwas, das sie jagt«, flüsterte Randy und beobachtete die sich mit panischer Geschwindigkeit bewegenden Lichtpunkte.
    Die Sea Horse begann schwach zu schaukeln, als sie in einen unerwarteten Strudel geriet, der von einer gewaltigen Flosse zu stammen schien.
    Hinter ihnen im Passagiersitz hatte der Franzose zu lesen aufgehört und blickte mit einem Ausdruck nervöser Beunruhigung nach vorn. In dieser Wassertiefe war die Luft im U-Boot sehr kalt, doch Nat bemerkte, wie auf den Schläfen des Kameramanns trotzdem Schweißperlen entstanden und ihm in schmalen Bächen über die Wangen liefen, bevor er sie mit dem Handrücken wegwischte. Er hielt noch immer die winzige Kugelschreiberlampe in den Fingern.
    Das Licht!
    Aus der Ferne sah die kleine Lampe fast genauso aus wie die Lichtpunkte der Fische draußen vor dem U-Boot, und irgendetwas in der Dunkelheit jagte nach ihnen!
    »Schnell, machen Sie das Licht aus!« Nat streckte die Hand nach der Taschenlampe aus und spürte, wie das U-Boot erneut schaukelte, als der Titanrumpf von einem weiteren Wasserwirbel erfasst wurde. Er riss dem verblüfften Kameramann die Lampe aus den Fingern und schaltete sie hastig aus. Dann wandte er sich wieder zur Scheibe um. Aus der Schwärze des Wassers kam eine noch schwärzere, riesengroße Silhouette und bewegte sich mit gewaltigen Flossenschlägen voran. Der gesamte, gut fünf Meter lange Leib beteiligte sich an der Schlängelbewegung, als das Wesen durchs Wasser auf das kleine
U-Boot zuglitt.
    Die Kreatur kam immer näher. Nat hielt den Atem an, während er reglos dasaß, umgeben vom gewaltigen Druck des Ozeans über ihnen.
    Ein weiterer klagender Ruf hallte durchs Wasser und brachte den Rumpf des U-Boots zum Schwingen. Randy blickte von seinem Instrumentenpaneel auf und musterte nervös die Streben und Spanten. Der Ruf wurde von einer zweiten Kreatur beantwortet, die sich irgendwo hinter der Sea Horse befand. Ihr klagender Schrei klang einsam.
    »Mein Gott, was ist das?«, flüsterte Nat. »Ein Wal?«
    »Vielleicht … aber die meisten Wale tauchen nicht so tief.«
    Vor ihnen verharrte die Kreatur einen Moment, vielleicht zwanzig Meter von der kleinen Tauchkapsel entfernt, bevor sie sich langsam abwandte und mit einem mächtigen Flossenschlag in die Schwärze zurückzog.
    Nat stieß den angehaltenen Atem aus und lächelte nervös. »Mann … das war aufregend, was?«
    Hinter ihnen wischte der Franzose sich wieder den Schweiß ab. Seine Kamera lag vergessen auf dem Boden zwischen seinen Füßen. Er stammelte ein paar unverständliche Worte auf Französisch.
    »Richtig, Mann, ich hatte auch eine Scheiß-Angst.« Nat grinste und tätschelte dem Franzosen beruhigend das Knie.
    Randy beugte sich vor und überprüfte die Sonaranzeigen. »Sieht so aus, als wären wir nur noch zweihundert Fuß über dem Wrack. Es sollte ziemlich bald in Sicht kommen.«
    Während er dem Kameramann erklärte, dass sie sich dem Wrack näherten, beugte sich Nat vor und starrte angestrengt durch die Plexiglasscheibe der Kanzel nach unten zum Meeresboden.
    »In Ordnung, schalten wir die Außenscheinwerfer ein.« Randy betätigte einen runden roten Knopf auf der linken Seite der Konsole,

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