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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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durch die Kanzel und die Glasscheibe in den dahinter liegenden Raum zu starren. Plötzlich erschien ein weiteres Gesicht vor der Tür und drückte sich gegen die Scheibe, und die Männer zuckten erneut zurück. Dieses Gesicht sah anders aus, lebendiger, die Haut glänzend im Scheinwerferlicht, die Haare pechschwarz und lockig. Der Kopf sah aus wie der eines Menschen, doch irgendetwas daran war … nicht richtig. Irgendetwas daran war … böse. Nat wand sich beim Anblick dieses Gesichts.
    Es lächelte sie an, grinste fast, und entblößte dabei Reihen scharfer Zähne. Mehr noch als die Zähne erweckten die Augen Nats Abscheu, dunkel leuchtende gelb-grüne Augen, deren Farben ineinander liefen wie auf der Mischpalette eines Malers. Das Ding hob eine Hand und klopfte mit einem gelben Fingernagel gegen das Glas der Scheibe, dann deutete es auf etwas an der Tür. Nat folgte der Bewegung. Es zeigte aufs Türschloss. Es wollte offensichtlich, dass jemand die Tür öffnete und es aus seinem Gefängnis befreite.
    Instinktiv schüttelte Nat den Kopf und wich von der Scheibe zurück.
    Die Wirkung war atemberaubend. Als das Ding Nats Reaktion sah, verschwand das Grinsen von einer Sekunde zur anderen aus seinem Gesicht und wich einem wütenden Zähnefletschen. Es warf den Kopf in den Nacken und schrie. Es musste ein unglaublich durchdringender Schrei sein, doch die dicken Wände aus Glas und das Wasser dämpften ihn zu einem dumpfen Quieken, welches durch das kleine U-Boot hallte.
    Der Franzose packte Randy bei der Schulter und schüttelte ihn. »Lasst uns verschwinden! Los, los, verschwinden wir von hier! Mon Dieu, ce qui est celui? Nous devons sortir d’ici tout de suite! Ce n’est pas humain, cela est un démon!«
    Das Ding schrie erneut und hämmerte mit seiner Klauenhand gegen die Scheibe.
    »Ja, Mann, lass uns von hier verschwinden!«, brüllte Nat und wich in seinem Sitz so weit nach hinten, wie er konnte.
    »Der Aufstieg beginnt in einer Minute«, sagte die aufgezeichnete Stimme unvermittelt in den Bordlautsprechern und warnte die Insassen des U-Boots vor dem bevorstehenden Abheben der vier riesigen Hebesäcke.
    »Das Fenster! Ich muss die Scheibe abdecken.«
    »Vergiss das verdammte Fenster! Lass uns verschwinden!«, widersprach Nat.
    Randy setzte sich zurück und griff nach den Kontrollen, als das gesamte U-Boot heftig durchgeschüttelt wurde. Eine Werkzeugkiste fiel aus einem Regal über ihnen und krachte auf Nats Bein.
    »Verflucht!«, stöhnte Nat schmerzerfüllt auf und biss die Zähne zusammen. »Nicht so wild!«
    »Das war ich nicht«, erwiderte Randy und hielt die Hände hoch. »Ich hab nichts angerührt. Es muss von draußen gekommen sein.«
    Draußen gab es ein knirschendes Geräusch, und das U-Boot wurde ein weiteres Mal heftig durchgeschüttelt. Eine Hydraulikleitung riss und versprühte Öl in der Kabine.
    Nat wandte sich um und starrte aus dem Seitenfenster der Sea Horse. Draußen bewegte sich etwas. Etwas Großes, Dunkles glitt durch das Wasser.
    »Da draußen ist irgendwas!«, kreischte Nat und drehte sich zu Randy um. »Bring uns hier weg! Schnell, schnell!«
    Ein neuerlicher Schlag warf das U-Boot auf die Seite. Ausrüstungsteile fielen aus den Regalen auf die drei Männer. Irgendetwas traf Nat am Kopf, und für einen Augenblick sah er vor Schmerz Sterne. Die Welt drehte sich um ihn herum, bis er aus dem Sitz fiel und mit der Schulter gegen die Decke des kleinen Unterseeboots krachte. Er hörte, wie die Elektromotoren lossummten, doch ein dritter Schlag brachte die Sea Horse aus dem Kurs. Sie schlingerte nach unten, und durch das Plexiglasfenster sah Nat den Meeresboden rasch näher kommen.
    Ein Druckschlauch löste sich aus der Verankerung und füllte den Innenraum mit heißem Dampf. Nat wurde vollends aus dem Sitz geschleudert und segelte wild um sich greifend nach hinten, wo er hart mit dem Kinn gegen das Knie des Franzosen schlug. Das U-Boot überschlug sich ein weiteres Mal wie eine Waschtrommel, und lose Ausrüstungsteile fielen klappernd und scheppernd gegen die Wände aus Titan.
    Randy kämpfte sich hinter die Kontrollen zurück. Er packte die Lehnen seines Sitzes und schob sich langsam nach vorn. Ein erneuter Aufprall draußen drückte die Sea Horse noch weiter nach unten. Durch das Fenster erhaschte Nat einen Blick auf etwas Graues von der Größe eines großen Hais, nur dicker, das sich mit rasender Geschwindigkeit durchs Wasser bewegte.
    Randy mühte sich weiter ab, das U-Boot unter

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