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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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Serena wollte sich irgendetwas holen? Ich hatte gedacht, sie wollte das Portal öffnen. Eine falsche Annahme konnte ich mir in dieser Sache nicht leisten.
    Konzentrier dich . Ich setzte mich vor die Flamme und zwang mich dazu, wieder meine Yogaposition einzunehmen. Zwei der Fische schwammen jetzt tot in dem Glas.
    Heiliger Hades.
    Ich schloss die Augen, zwang mich zur Ruhe und versuchte, gleichmäßig zu atmen. Ich ließ meine Gedanken durch den Raum gleiten, als würde ich durch kaltes dunkles Wasser schwimmen. Das Zeichen in meiner Hand brannte, und ich benützte es dazu, Kraft zu tanken.
    Max stand in dem verrottenden Gefängnis unter der Wüstenlandschaft. Die eisernen Türen klapperten und verbogen sich. Seine siebzehn Dämonen wurden stärker, wollten ausbrechen.
    Ich hielt den Atem an, als ein schwarz gekleideter Dämon sich durch die Risse in der Tür schlängelte. Ich taumelte auf den Jäger zu. Max stach mit einem Schleuderstern auf den kreischenden, schwer atmenden Sukkubus ein und schob ihn auf einen Haufen sich windender Dämonen. Schwarzes Blut verkrustete sein blondes Haar, und aus den tiefen Wunden in seinem Gesicht floss Blut.
    »Verschwinde von hier, Max!« Er konnte auf keinen Fall mit den Dämonen hinter den Türen fertig werden. Und auch nicht mit den blutigen Wesen hinter ihm, sobald diese ihre Kraft wiedererlangt hatten.
    »So funktioniert das nicht«, sagte er schwer atmend und blinzelte. »Denk nach, Lizzie. Deine Höhle der Visionen ist für Enthüllungen gedacht, nicht für schmerzhafte Wahrheiten. Also solltest du das schnell erledigen.«
    »Sie wissen, dass das Ende nahe ist.«
    »Danke für die Aufmunterung«, murmelte er und zerrte einen verblüfften, zischenden Dämon in eine eiserne Zelle.
    »Ich habe das Portal gefunden«, verkündete ich rasch. »Sie benützen Ricardo Zarro und Sex, um es für 666 Dämonen zu öffnen. Wir können das Konzert nicht verhindern. Dort wird es von Sukkuben wimmeln. Ich wette, dass sie auch den Damm besetzt haben.«
    Max warf mir einen Blick zu. »Finde es heraus. Du weißt,
dass du jetzt die Einzige bist, die das stoppen kann.« Die Eisentüren um ihn herum klapperten und ächzten.
    Die Wahrheit traf mich wie Tausende Schleudersterne.
    Max’ Augen funkelten. »Das wird eine Fahrt in die Hölle. Du wirst nicht wissen wollen, wie es in den tieferen Ebenen aussieht. Und ich auch nicht. Dagegen wird das, womit ich hier kämpfe, wirken wie der Cirque du Soleil. Es wird ein Massaker geben.«
    Und ich begriff erschrocken, dass das dunkle Zeichen genau das wollte.
    »Lizzie.« Max’ Gesicht verschwand vor meinen Augen. »Dein letzter Fisch ist tot.«
    Meine Gedanken rasten zurück zu der Höhle der Visionen, wo ich im Schneidersitz mit einem Gurkenglas in der Hand auf dem Boden saß. Die Fische lagen leblos auf dem Holzboden des Wagens. Ich hatte das Glas fallen lassen.
    Und nichts war passiert.
    Freude und Erleichterung durchfluteten mich. Ich brauchte Großmutter oder die Zaubersprüche der Hexen nicht. Ich war die Einzige, die heute Nacht die Dämonen aufhalten konnte. Ich allein konnte Phil retten, Dimitri befreien, das Portal zerstören und diese Sache für immer beenden.
    Opfere dich selbst.
    Kraft durchströmte mich, und mein Körper brannte bei dem Vergnügen, das ich dabei empfand. Die Dämonen konnten versuchen, Amerika in Dunkelheit zu stürzen, sich sexuelle Kraft von den Menschen zu holen und meinen Geliebten auszusaugen. Aber ich konnte ihre gesamte Organisation auslöschen. Ich konnte Serena vernichten.
    Kein Zweifel  – ich konnte sie spüren. Sie wartete dort draußen auf mich. Ich lächelte unwillkürlich. Nie wieder würde ich mir Sorgen machen müssen, ob ich meine Kräfte mobilisieren konnte. Sie waren da, wenn ich sie brauchte.
    Stärke erfüllte mich und strömte von dem dunklen Zeichen in jede Zelle meines Körpers. Ich brauchte sie so sehr wie meinen nächsten Atemzug. Das war meine Geheimwaffe, um die Dämonen zu besiegen. Ich richtete meine Gedanken auf Serena und sah sie so, wie sie wirklich war  – die schwarze Hülle einer Kreatur, eine lebende Plage der Menschheit. Ich stieß sie mit meiner Kraft an, und sie drehte sich verblüfft um. Sie sah mich nicht einmal kommen. Ich schubste sie noch einmal und lachte über die Ironie der Situation. Sie könnte mir gehören. Ich könnte sie jetzt packen. Und dann begriff ich, dass ich im Gegenzug dafür dem dunklen Zeichen etwas geben musste. Und das könnte mich vernichten.
    O

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