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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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verflixt.
    Das war nicht ich.
    Ich schluckte heftig, um den Kloß in meinem Hals loszuwerden.
    Das fühlte sich zu gut an, zu einfach. Heiliger Bimbam, ich fror nicht einmal mehr. Ich wusste nicht, was ich mir da eingehandelt hatte, aber mir war klar, dass absolute Macht einen Menschen verdarb. Ich würde einen Preis dafür zahlen müssen, und gleichgültig, wie gut es sich auch anfühlte, ich würde diese Kraft nicht aufrechterhalten können, wenn sie mir Schaden zufügte. Wer war ich denn?
    Ich zog mich von Serena zurück und beobachtete, wie sie ihre Arme um ihren Körper schlang und nach mir suchte. Sie stand in einem schmalen Gang im Art-déco-Stil direkt unter dem Kontrollraum des Hoover-Staudamms, wo Phil daran arbeitete, die Turbinen außer Kraft zu setzen. Ich hatte jetzt die Information, die ich brauchte. Warum also konnte ich nicht loslassen?
    Meine Fingernägel gruben sich in meine Handflächen, als ich gegen den Drang ankämpfte, sie noch einmal anzustoßen.
    Dieses Zeichen war falsch. Ich brauchte es nicht. Ich wollte es nicht. Ich war allein stark genug.
    Opfere dich selbst.
    Ich musste nicht die Person opfern, die ich war. Ich musste die Versuchung loslassen, etwas zu sein, was ich nicht war.
    Ich ließ los.
    Ein gewaltiger Kraftstrom durchfuhr mich und erzeugte Gänsehaut auf meinen Armen. Meine Hand saugte das Zeichen auf, als wäre es nie da gewesen. Ich starrte verblüfft auf meine Handfläche und konnte es kaum glauben, dass ich es tatsächlich losgeworden war. Ich fühlte mich wieder vollständig, geerdet. Gütiger Himmel. Ich fühlte mich selbst wieder. Erleichterung machte sich in mir breit, gefolgt von der Freude, mein Leben wiederzuhaben. Dimitri hatte recht. Ich konnte das allein mit der Kraft bewältigen, die ich besaß.
    Und dann brach die Hölle los.

Serenas rot glühende Augen richteten sich auf mich. Heiliger Hades  – sie konnte mich sehen. Ich starrte den weiblichen Dämon an, dann meine Hand ohne Zeichen und wieder den Dämon. Entsetzen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, bevor sie nach meiner Seele griff.
    Ich taumelte durch kalte, feuchte Luft. Aus jeder Richtung bliesen mich Stürme an. Meine Lunge brannte, als ich nach Luft schnappte. Ich konnte weder nach oben noch nach unten schauen. Serenas Finger gruben sich in meinen Brustkorb und zogen mich durch einen eiskalten, wirbelnden Hohlraum. Ich griff nach meinen Schleudersternen, konnte sie in dem Wirbelsturm aber nicht packen.
    Dann klatschte mir ein warmer Luftstrahl wie eine Welle mitten ins Gesicht, als ich unsanft auf etwas Hartem, Kaltem landete. Ich rang nach Luft, presste meine Finger an die glitschige Oberfläche und versuchte, mich zu orientieren. Mir war schwindlig, mein Nacken schmerzte, und ich hatte einen Geschmack im Mund, als hätte ich auf einem Stück Aluminiumfolie herumgekaut.
    Weiße Stiefel erschienen in meinem Blickfeld. »Eines muss ich dir lassen«, sagte eine unheimlich sexy Stimme. »Deine Familie ist mit Sicherheit einzigartig.«
    Serena.
    Ich versuchte verzweifelt, mich aufzurichten, stellte mich dabei an wie ein neugeborenes Rehkitz und landete mit dem Hintern auf dem Boden. Tja, der weibliche Dämon hatte jedoch einen großen Fehler gemacht. Ich tastete nach einem
Schleuderstern, um dieses Debakel für immer zu beenden, doch ich griff ins Leere. Mein Brustkorb zog sich zusammen  – mein Mehrzweckgürtel war weg.
    Serena lachte laut auf. »O bitte. Ich würde dich sicher nicht durch die elfte Dimension schleusen, damit du mir dann einen Schleuderstern durch die Stirn schießen kannst.«
    Ich schob mir das verworrene Haar aus dem Gesicht und schaute zu ihr hoch. Serena hatte sich meinen Gürtel über die Schulter geworfen und eine ihrer Krallen in die Schnalle gehakt. Die rauen schwarzen Klauen knisterten unter der lederartigen Haut. Den Rest ihrer dämonischen Gestalt verbarg sie hinter ihrer zierlichen Figur und dem tollen Aussehen von Barbara Feldon.
    Sie schien entspannt zu sein  – zu entspannt für eine Dämonin, die in einem Art-déco-Gang unter dem Hoover-Staudamm stand. »Wie schön zu sehen, dass du die Stadt noch nicht verlassen hast.« Sie neigte den Kopf und zeigte dabei ihren langen Hals. »Als ich dich nicht mehr spüren konnte, war ich kurz davor, eine ganze Armee loszuschicken.« Ihr räuberisches Lächeln verriet mir, dass das kein Spaß war.
    Ich krümmte meine Finger und wünschte, ich hätte irgendetwas in der Hand, mit dem ich sie vernichten könnte. Erstaunlich. Ich

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