Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
Vom Netzwerk:
Augenbrauen senkten sich. »Dann ist er nicht sehr mächtig.«
    »Das spielt keine Rolle«, erwiderte ich. Ich wollte mich nicht auf ein Gespräch über Machtpolitik im Feenreich einlassen. »Ein Sukkubus hat ihn erwischt.«
    Der dickliche Feenmann rutschte auf seinem Sitz hin und her. »Schauen Sie, es tut mir sehr leid, von Ihrem Verlust zu hören, aber wir wollen doch nicht auch noch andere mit hineinziehen, oder?«
    »Er ist noch nicht verloren.« Zumindest hoffte ich das. »Sie hat ihn geheiratet. Wir haben zugesehen. Sie will irgendetwas
von ihm so sehr, dass sie ihn noch am Leben lässt. Aber sie hat seinen Körper und seine Seele unter Kontrolle. Haben Sie irgendeine Ahnung, warum sie das tut?«
    Er rieb seine Lippen aneinander, während er über meine Frage nachdachte. »In einem Punkt haben Sie recht«, sagte er schließlich. »Durch die Heirat hat sie Kontrolle über ihn erlangt. Aber warum? Ich habe keine Ahnung. Wenn Ihr Onkel nur eine halbe Fee ist, dann kann er die Zukunft kaum beeinflussen, außer jemandem Glück bringen.« Sid bog nach rechts in den Wayne Newton Boulevard ein. »Was immer sie auch von ihm haben will  – es handelt sich nicht um Feenmagie. Dazu ist er nicht mächtig genug.«
    Denk nach. »Wenn sie ihn nicht wegen seiner magischen Kräfte wollen«, sagte ich schärfer als beabsichtigt, »was, um alles in der Welt …«
    Der Feenmann versteifte sich. »Ändern Sie Ihren Klingelton.«
    Es dauerte einen Moment lang, bis ich ihn verstand. »Am Telefon?«, fragte ich. Mein Handy klingelte nicht.
    Ich zog es aus meinem Gürtel und tastete nach dem Schalter für den Klingelton. »Kein Problem.« Ich stellte das Glockengeläut aus.
    »Gut. Und jetzt beantworten Sie mir folgende Frage: Wenn Sie Ihren Onkel retten wollen, was kümmern Sie dann ein paar Feen? Und keine Spielchen. Ich bemerke es, wenn Sie mich anlügen.«
    »Ich bin hier, um diese weiblichen Dämonen aufzuhalten«, erklärte ich. »Ein für alle Mal.«
    »Das mussten Sie jetzt sagen.«
    Das Telefon in meiner Hand zirpte. Ich warf einen Blick auf die Anruferkennung.
    Großmutter.
    »Gehen Sie ran. Das ist wichtig«, meinte Sid und lenkte das Taxi in eine Kehrtwende.
    Ich legte meine Hände auf die Lehne des Vordersitzes und hielt mich daran fest. »Beeinflussen Sie die Zukunft?«
    »Ja klar, ich zaubere alle möglichen tollen Sachen herbei«, erwiderte er mit einem Blick auf mein klingelndes Handy. »Jetzt nehmen Sie endlich das verdammte Gespräch entgegen.«
    Mein Puls beschleunigte sich vor Furcht, als ich das Telefon aufklappte.
    »Lizzie!« Ant Eaters Stimme klang hohl und so, als sei sie eine Million Meilen entfernt. »Komm zurück! Wir werden angegriffen!«
    Nicht von Dämonen. Sie konnten doch nicht an den Wächtern vorbei.
    »Sie kommen!«, brüllte sie, dann war die Leitung tot.
     
    Ich rannte den Gang im zwölften Stockwerk entlang und riss die Tür zum Treppenhaus auf. Meine Dämonenkiller-Instinkte sagten mir, dass drei von ihnen dort oben auf mich warteten. Drei. Konnte ich mit so vielen fertig werden? Ich hatte keine Ahnung. Ich hoffte nur, dass es den Hexen gut ging. Und meinem armen kleinen Parate.
    Denk nicht daran.
    Meine Stiefel hämmerten auf den Betonstufen zu der Putzkammertür, die zum dreizehnten Stockwerk führte. Ich drückte meine Schlüsselkarte in den Schlitz, verbog sie dabei und brach die Karte in zwei Hälften. Verflixt!
    Dimitri schob rasch seine Karte hinein.
    Vorher war die Luft in diesem Korridor schal und metallisch gewesen. Jetzt roch ich nur noch den beißenden Schwefelgestank der Dämonen.
    Ich schob mich an Dimitri vorbei und stieß, meine Schleudersterne im Anschlag, die Tür auf.
    Wo waren sie?
    Die Wellen in dem magischen Gang waren dunkel, aufgewühlt und mit Gischt bedeckt wie das Meer nach einem Hurrikan. Das bisher kristallklare Nass war jetzt grau wie Spülwasser. Ein toter, von Meeresalgen umwickelter Fisch schwamm vorbei. Ich stieg hinein und stapfte vorwärts, bis mir das Wasser bis zu den Knien reichte.
    »Was, zum …?« Ich stolperte und stützte mich mit den Händen an der gegenüberliegenden Wand ab. Das Wasser war nicht mehr tropisch warm, sondern eiskalt. Vorher war es über meine Zehen geschwappt, hatte sie aber nicht nass gemacht. Jetzt war ich pitschnass. Und mir war kalt.
    Gänsehaut überzog meine Beine.
    Der Schwefel in der Luft trieb mir Tränen in die Augen und brannte in meiner Kehle.
    Ich unterdrückte einen aufkommenden Brechreiz.
    Die Hälfte der Lampen

Weitere Kostenlose Bücher