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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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in den Angeln.
    Berichtigung  – eigentlich war sie bereits beinahe aus den Angeln gerissen, als Dimitri auf der anderen Seite wüst fluchte.
    »Warte!«, rief ich ihm zu.
    Ich sah mich in dem verlassenen Korridor um. Die Luft schien rein zu sein. Zumindest im Augenblick.
    Mit kribbelnden Beinen tastete ich mich vorsichtig zur Tür, um Dimitri hereinzulassen. Großmutter hatte schrecklich ausgesehen, als ich sie ihm übergeben hatte. Mit tauben Fingern fuhr ich mir über das Gesicht und untersuchte meine Haut. Meine Arme sahen aus, als hätte ich einen Sonnenbrand. Das Wasser an meinen Knien zischte, und das dunkle Zeichen in meiner Hand glühte regelrecht. Ich legte diese Hand an das Türschloss und hörte, wie jemand auf der anderen Seite scharf einatmete.
    Ich tat, was ich tun musste.
    Die Situation war bereits schlimm gewesen, doch dann war sie durch und durch schreckenerregend geworden. Trotzdem bedauerte ich es nicht, das dunkle Zeichen benützt zu haben. Dimitri würde das nicht gefallen, aber ich brauchte dieses übernatürliche Geschenk, damit wir die Hölle überlebten. Ich wäre ein Narr, wenn ich davon keinen Gebrauch machen würde.
    Kaum hatte ich das Schloss entriegelt, stürmte Dimitri in den düsteren Gang und prallte gegen mich, sodass eine Welle hochschwappte.
    »Lizzie.« Er packte mich an den Schultern, als wollte er mich hochheben und mich nach Griechenland tragen.
    »Wie geht es Großmutter?«
    »Sie ist aufgewacht, als bei dir dort drin alles still wurde. Was ist passiert?«
    Sie war aufgewacht, als die Dämonen starben. Damit war es sicher noch nicht vorbei. »Wir müssen hier raus.« Ich warf einen Blick über seine Schulter und sah, dass Großmutter sich an Sid lehnte.
    Ihre Mundwinkel hingen herab, und um ihre Augen zeichneten sich tiefe dunkle Schatten ab. »Sie haben den ganzen
Tag über die Wächter angegriffen. Typisch. Wie ein Raubvogel, der versucht, eine Schwachstelle zu finden. Ich weiß nicht, wie ihnen das gelungen ist.«
    Ich nickte. »Kannst du laufen?«
    Wir bahnten uns den Weg durch das schwappende Wasser den Gang hinunter zu den anderen Hexen. Die meisten befanden sich noch in ihren Zimmern. Alle hatten einen enormen Energieverlust erlitten, aber zumindest waren sie am Leben. Dimitri trat auf eine Weise die Türen ein, die kraftvoll und zugleich beängstigend wirkte. Bei einem Bolzenschloss an einer Tür im Gang übernahm er sich dann.
    Weiße Strähnen durchzogen sein Haar. Wir mussten dem Einhalt gebieten, bevor ich ihn ganz verlor. Wäre es ihm gut gegangen, dann hätte ihn ein verriegeltes Schloss nicht aufgehalten. Er wäre in die Putzkammer und von dort in den Gang gestürmt, ein großer, majestätischer Greif. Der einzige Grund, warum er das jetzt nicht tat, war, wie ich befürchtete, die Tatsache, dass er es nicht konnte.
    Er wurde langsam immer schwächer. Es waren nicht nur seine Augen oder die weißen Strähnen in seinem Haar. Ich bemerkte, wie seine magischen Kräfte, zusammen mit denen des Smaragds, den er mir geschenkt hatte, ständig weiter abnahmen. Seine Schutzhalskette hatte sich in einen Körperpanzer verwandelt, als ich diesen gebraucht hatte, mich an einen Baum gefesselt, als es nicht nötig gewesen war, und sogar meinen Hintern geschützt, als ich durch das Wohnzimmer in Onkel Phils Haus eingestiegen war. Jetzt war sie zweimal vollkommen bewegungslos geblieben, als ich von Dämonen angegriffen worden war. Ich tastete nach dem tränenförmigen Stein, der bisher von Dimitris Magie gewärmt worden war. Der Smaragd verband mich immer noch mit Dimitri. Und ich spürte, nein, ich wusste , dass er mich immer noch beschützte. Trotzdem erinnerte er mich schmerzhaft daran, was aus
Dimitri  – aus uns  – geworden war, da er kühl und leblos an meinem Hals lag.
    Weil ich Dimitri nicht eine Sekunde länger beobachten konnte und weil Parate mich brauchte, schlitterte ich durch den Gang zu meinem Zimmer.
    »Hey, mein Süßer.« Ich lauschte nach dem Kratzen von Pirates Krallen, während ich Großmutters Schlüsselkarte in das Türschloss schob. »Parate?« Ich öffnete die Tür und betrachtete das Desaster. Der Fernseher war explodiert, ebenso die Steckdosen und alle anderen elektrischen Geräte im Raum. Und, was viel schlimmer war, keine Spur von Parate.
    Panik überfiel mich, als ich die Überreste unseres Zimmers durchsuchte. Er war weder unter dem Bett noch im Badezimmer oder hinter den Vorhängen. Meine Brust schnürte sich zusammen, und ich überlegte

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