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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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bemerkt?«,
fragte ich. »Sie haben gesagt, Sie würden sich umschauen.« Ich sah ihm direkt in die Augen und versuchte, ihn dazu zu zwingen, mir zu antworten und uns zu helfen.
    »Darüber will ich nicht sprechen«, erklärte Sid. »Und hören Sie auf, mich zu nötigen. Das nervt.«
    »Na gut«, lenkte ich ein und hätte beinahe meine gezeichnete Hand gehoben. Erst im letzten Moment konnte ich mich zurückhalten. »Aber wir brauchen Ihre Hilfe. Phil Whirley ist mein Märchenpate.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Das glaube ich Ihnen. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich das Video von Ihrem Auftritt bei einer Tanzvorstellung gesehen. Es war schön, Sie kennenzulernen. Und jetzt raus hier.«
    »Sie sind die unausstehlichste Fee, die ich jemals getroffen habe.« Ich grub meine Finger in meinen Mehrzweckgürtel. Sollte er doch glauben, dass ich schon mehr als ihn kennengelernt hatte.
    »Und trotzdem sind Sie immer noch hier«, entgegnete er rasch.
    »Okay, Sid, lassen Sie uns einen Handel abschließen«, warf Dimitri ein. »Was kostet uns Ihre Hilfe?«
    »Hört mal gut zu, ihr zwei«, begann der Mann aus dem Feenreich, und der Geruch nach Kaugummi in dem Wagen verstärkte sich und wurde noch süßlicher. »Ich werde nicht mit euch verhandeln, ich werde nirgendwo mit euch hingehen, und ich werde keinen Zentimeter weiter mit euch fahren. Ich habe bereits genug am Hals, ohne verwirrten Dämonenkillern wohltätig zur Seite zu stehen. Und jetzt verzieht euch.«
    »Wir brauchen Ihre Hilfe«, wiederholte ich und hob mein Mobiltelefon hoch. »Was verschweigt uns das AIA? Warum wollen Dämonen meinen Onkel töten? Sind sie auch hinter Feen her?«
    »Wollen Sie mir das Ding über den Kopf ziehen?« Er griff nach meinem Handy.
    Ich riss es zurück und drückte auf den Knopf für einen Klingelton, den ich eigentlich nach dem letzten Weihnachtsfest hätte löschen sollen. Ein Glockengeläut schallte durch das Taxi. Feen hassten Glocken.
    Dimitri sah mich an, als wollte er mich küssen.
    »Ah!« Der Taxifahrer presste die Hände auf die Ohren. »Aufhören! Stellen Sie das ab!«
    Ich drehte die Lautstärke auf das Maximum zehn hoch.
    Sid krümmte sich zusammen. »Wir können miteinander reden! Hören Sie mich?«, brüllte er. »Wir werden reden!«
    Ich stellte den Ton ab. »Abgemacht.«
    »Ja, so ist es viel besser. Schon gut«, murmelte Sid und trat aufs Gaspedal.
    Sid, der Feenmann, brauste auf dem Highway 160 nach Osten, und jede Ampel auf seinem Weg stand auf Grün.
    »Also?«, hakte ich nach.
    Sid umklammerte das Lenkrad. »Ja, okay. Die Dämonen sind seit einigen Jahren hinter Feen her. Bisher ist es ihnen nicht gelungen, eine Vollblutfee zu erwischen. Den Rest konnten wir nicht im Auge behalten.«
    Das Funkgerät im Taxi knisterte, und Sid meldete sich. »Fuzzlebump.«
    Sids Gespräch mit der Zentrale dauerte viel länger, als es üblich war. Seine Verzögerungstaktik würde ihm nichts nützen  – ohne gewisse Antworten würden wir nicht aus diesem Taxi steigen.
    Ich ließ mich auf dem Sitz zurücksinken. »Warum in Taxis?«, fragte ich Dimitri. »Warum nicht auf Autobahnbaustellen oder in Bauernhöfen? Oder an irgendeinem anderen Ort außerhalb der Stadt?«
    »Feen folgen gern den Routen, auf denen bereits ihre Vorfahren
gereist sind«, erklärte Dimitri. »Auf diese Weise können sie die Kraft ihrer Gemeinschaft nützen, wenn sie ihre magischen Kräfte anwenden. Sie wissen, welche Verkehrsknotenpunkte sie vermeiden müssen, sie können Ampeln länger auf Grün schalten und Unfallstellen umgehen. Feen können einem Fahrgast ansehen, ob er Trinkgeld gibt, oder erkennen, wer sich auf einen höheren Fahrpreis einlässt.«
    Und wer ihnen Ärger machen würde.
    Sid drehte das Radio lauter, als die Titelmelodie zu American Bandstand ertönte, ein Lied, das sich mit Sicherheit stärker in meinem Gehirn festsetzen würde als jeder Dämon.
    Ich beugte mich wieder vor und atmete den starken Geruch nach Kaugummi ein. »Wissen Sie«, begann ich. Es konnte nicht schaden, Sid auf unserer Seite zu haben. Zumindest sollte er verstehen, was wir vorhatten. »Wenn ich im vergangenen Monat an Feen dachte, dann stellte ich mir Tinkerbell vor.«
    Er zog seine buschigen Augenbrauen hoch.
    »Und jetzt denke ich an meinen Märchenpaten. Er hat mir das Leben gerettet, und nun werde ich seines retten.«
    Sid stieß die Luft aus, und seine Ohren röteten sich.
    »Mein Onkel heißt Phil Whirley. Er ist zur Hälfte menschlich.«
    Sids buschige

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