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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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das Wasser ein. Ich durfte nicht zulassen, dass sie mich in die Enge trieben, aber ich konnte meine Schleudersterne nicht im Wasser abfeuern, oder?
    Ich sprach in Gedanken ein Stoßgebet und feuerte einen Stern auf den Dämon, der sich direkt über mir befand. Das Ding zersprang in eine Million Lichtflecken. Ja!
    Meine Lunge war kurz davor zu bersten, als ich auftauchte. Ich kletterte aus der Tiefe wie aus einem Swimmingpool, aber das Wasser stand mir immer noch bis zu den Knien. Das Salzwasser brannte in meinen Augen und tropfte mir über die Lippen. Ich wischte rasch über mein Gesicht, ging in die Hocke und fröstelte, als mich die Klimaanlage wie ein arktischer Wind anblies. »Hier ist die Dämonenkillerin!«, brüllte ich in den leeren Gang hinein.
    Mit einem gezückten Schleuderstern planschte ich den Korridor entlang. »Kommt raus und zeigt euch, wo immer ihr auch seid.«
    Ich spürte, wie der letzte der Dämonen Energie vom Fußboden saugte. Sie mussten nicht einmal die Form von Teufeln annehmen. Diese Dinger konnten überall existieren.
    »Komm schon, Mädchen. Zeig mir, was du draufhast.«
    Sie stürzte sich von hinten auf mich. Ich drehte mich in der letzten Sekunde um und riss meinen Schleuderstern nach oben, bereit, ihn abzufeuern. Sie knallte frontal gegen ihn und überschüttete mich mit unzähligen Energiepunkten, die wie Nadelstiche auf meiner Haut brannten. Der Aufprall durchfuhr mich wie ein Stromstoß. Von dem gleißenden Licht geblendet, schloss ich die Augen, als der Zusammenstoß mich rückwärts in das dunkle Wasser drückte.
    Der Ozean verschlang meinen Körper. Mein Gesicht, meine Arme und mein Brustkorb waren taub und wie gelähmt. Salzwasser drang in meinen Mund ein, und ich verschluckte mich. Panik ergriff mich, als ich feststellte, dass ich meine Arme nicht bewegen konnte.
    Süße Schleudersterne. Ich hatte doch wohl nicht den Angriff von drei Dämonen überstanden, um danach zu ertrinken. Ich versuchte verzweifelt, mit den Beinen zu strampeln. Nichts. Mit den Armen. Nichts.
    Ich hielt den Atem an, aber das Salzwasser stieg mir in die Nase. Wenn ich weiter würgte, würde ich noch mehr Wasser schlucken. Das war die einzige Sache, die ich im Augenblick kontrollieren konnte.
    Heiliger Strohsack, ich sank schnell. Mit der linken Seite streifte ich ein scharfes Korallenriff und zuckte vor Schmerz zusammen. Dunkles Blut  – mein Blut  – stieg wie eine Wolke aus der Wunde und verschwand dann in dünnen Fäden in den erstickenden Fluten. Die Dunkelheit verschluckte das strömende Licht an der Oberfläche, bis es mich zu sehr anstrengte, nach oben zu schauen.
    Ich schloss benommen die Augen. Und dann dachte ich an das dunkle Zeichen.
    Ich konnte zwar meine Hand nicht bewegen, aber ich spürte die Kraft des Zeichens in meiner Handfläche. Ich konzentrierte
mich darauf und versuchte, diese Kraft durch meinen Körper fließen zu lassen. Dieses Zeichen war mir aus irgendeinem bestimmten Grund aufgedrückt worden.
    Meine Wange berührte den weichen, sandigen Untergrund, und meine Haare wehten um mein Gesicht. Ich hielt die Augen fest geschlossen und lenkte alle meine Gedanken auf das Zeichen. Eine kalte Ruhe überkam mich, und ich ließ die Kraft des Zeichens über mich fließen wie die todbringenden Wellen. Ich spürte, wie sie sich durch meine Finger schlängelte und in meinen Armvenen brannte. Sie bohrte sich durch meinen Brustkorb in meine Körpermitte. Ich ließ mich in dem Morast treiben und wartete darauf, dass die Kraft mich ganz ausfüllte.
    Gib mir die Kraft, die anderen und mich selbst zu retten. Gib mir die Kraft, die Dinge zu verändern.
    Der Schmerz verebbte, und ich dachte, ich würde sterben. Es war nicht so unangenehm, wie ich es mir vorgestellt hatte  – beinahe war es wie ein Weg aus einer unmöglichen Situation.
    Zumindest besaß ich meine Seele noch.
    Plötzlich erwachten meine Arme und Beine prickelnd wieder zum Leben. Sie kribbelten, als wären sie eingeschlafen gewesen. Ich strampelte rasch nach oben und brach durch die Wasseroberfläche, spuckte Wasser aus und holte tief Luft. Erstickt keuchend tastete ich mich zu einer sicheren Wand vor. Ich zitterte am ganzen Körper, und erst als ich mich halb gebückt mit den Händen an der weißen schwankenden Tapete abstützte, konnte ich wieder normal atmen.
    »Gütiger Himmel«, murmelte ich. Meine brennende Kehle war das einzige Anzeichen dafür, dass ich praktisch Salzwasser geatmet hatte.
    Die Tür nach draußen klapperte

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