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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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andere, was Sie benötigen, zu besorgen. Ich kann Ihnen bei Reservierungen in Restaurants zur Seite stehen, Ihnen Tickets für die heißesten Shows am Strip besorgen, und jede Menge …«
    »Natürlich, Meko.« Es tat mir leid, dass ich den armen Kerl unterbrechen musste, aber wir steckten hier mitten in einer Krise. »Ich hätte wissen müssen, dass du dich gründlich informiert hast.«
    Meko strahlte.
    Warum konnte ich mich nicht mit einem normalen Menschen treffen, der gut informiert war? Mit jemandem, der keine Biker-Hexe war, seit achtzig Jahren tot oder ein Halb-Dämon? Jemand, der nicht seit seiner Erbauung in den unterirdischen Gängen des Hoover-Damms herumwanderte? Eine echte Informationsquelle, wie sie jede andere normale verflixte Frau bei einer Mission haben würde?
    »Ein Ausflug!«, rief Parate, sprang vom Stuhl und sauste zur Tür. Er drehte sich einmal im Kreis und setzte sich dann. »Ihr braucht jemanden, der Geister erschnüffeln kann. Wir Hunde haben einen sechsten Sinn dafür.«
    Ich gab es ungern zu, aber … »Du hast recht. Wir könnten dich brauchen.« Ich würde ihn auf keinen Fall allein zurücklassen.
    Außerdem wäre es gut, jemanden dabeizuhaben, dem das Teufelszeichen in meiner Hand keine Gänsehaut verursachte. Ich rückte meine Schleudersterne zurecht und schob meinen
neuen Kartenschlüssel in ein leeres Fach an meinem Mehrzweckgürtel.
    »Ganz locker, Lizzie.« Parate tanzte um mich herum. »Joe wird weder einen Dämon heiraten noch eine große Sukkuben-Invasion starten oder dir ein Teufelszeichen verpassen, oder …«
    »Nein, natürlich nicht«, warf ich rasch ein, bevor Parate mich weiter aufmuntern konnte. Soviel ich wusste, konnte mit Joe alles noch viel schlimmer werden.
     
    Joe Lipswich lebte in einem der Tunnel, die während des halben Jahrhunderts, in dem der Beton aushärten musste, zur Inspektion benutzt worden waren. Natürlich lag sein Domizil achtzehn Meter unter der hoch aufragenden Kante des Hoover-Damms. Da er nicht zu uns kommen konnte, gingen wir zu ihm und nützten dazu die Deluxe-Hoover-Damm-Tour um zwei Uhr.
    »Hat es schon angefangen?« Parate kitzelte mich mit seiner Schnauze, die er aus der übergroßen Handtasche schob, in der ich ihn versteckt hatte. Ich hatte das Ding im Geschenkartikelladen im Paradise Hotel gekauft. Die Tasche war aus geflochtenem Stroh und juckte, wenn sie mit der Haut in Berührung kam.
    »Sei still«, befahl ich ihm und zog die Verschlussklappe über Pirates vorwitzige Schnauze. Bei der Tour waren keine Hunde erlaubt  – in der Tat war es verboten, sie auf das Gelände mitzunehmen. Parate rutschte in meiner Tasche hin und her.
    In der spärlich eingerichteten Lobby unterhalb der Aussichtsplattform waren Stimmen gut zu hören. Unsere Gruppe für die Tour war klein und bestand nur aus knapp zwanzig Personen. Ich versuchte, nicht nervös herumzuzappeln, während die Touristen ihre Kameras überprüften und ihre Reiseführer aufschlugen. Ich wünschte, die Gruppe wäre größer. Das würde es mir leichter machen, in einem der Inspektionstunnel
zu verschwinden. Ich blätterte in meinem Führer, während ich Ezra im Auge behielt. Glücklicherweise schien niemand den Geist zu bemerken, der hinter der den Erbauern des Hoover-Staudamms gewidmeten Bronzestatue kauerte.
    Die Leute sahen eben nur, was sie sehen wollten.
    Trotzdem forderte ich Ezra mit einem Zeichen auf, seine Ellbogen einzuziehen.
    Endlich stellte sich unser Führer vor und brachte uns in einen riesigen Aufzug.
    »Der Bau der Hoover-Staumauer begann 1931. 1935 wurde sie von Präsident Franklin Roosevelt eingeweiht«, erklärte der Fremdenführer, während der Aufzug einundzwanzig Meter tief in die ausbetonierten Eingeweide des Damms fuhr. Mein Magen zog sich bei dem Gedanken zusammen, von sechs Millionen Tonnen Beton, Stahl und Dunkelheit umgeben zu sein.
    Wir stiegen in einem Tunnel aus, der immer enger wurde, je weiter wir hineingingen. Und wo war Ezra? Ich reckte den Hals, um hinter die Türen und in dunkle Ecken zu spähen. Ich sah mich unter den anderen Touristen um und warf sogar einen Blick hinter eine Tür mit der Aufschrift »Kein Zutritt«. Vielleicht wäre es besser gewesen, ich hätte ihn nicht gebeten, seine Ellbogen anzulegen.
    Wir betrachteten Einlassventile und Turbinen, bevor unser Führer uns durch runde Tunnel leitete, die nach Beton und altem Stahl rochen. Die Gänge waren kaum höher als ich. Die über unseren Köpfen baumelnden Glühbirnen warfen

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