Daemonen kuesst man nicht
gehören« wollte ich jetzt nicht eingehen. Ich beschränkte mich auf das Wesentliche. »Ich werde nichts von dir nehmen«, erklärte ich und ließ eine Hand über die grob geschnitzten Bretter gleiten, während wir weitergingen.
»Ungeachtet dessen, was du jetzt über mich denkst«, begann Dimitri, »bin ich hierhergekommen, um dir zu helfen. Du musst lernen, das zu akzeptieren.« Dimitri sah zum Horizont. »Und mich.«
»Ich weiß nicht, Dimitri.« Er hatte bereits zu viel riskiert.
»Du hast diese Verbindung geschaffen, als du mir einen Teil deiner Essenz gegeben hast. Jetzt, wo ich weiß, dass sie in mir ist, kann ich sie spüren. Vertrau mir, Lizzie. Lass es zu, dass ich mich revanchiere.« Ich versuchte, den wunden Punkt zwischen uns zu spüren, als er mich in die Arme nahm. »Lass mich uns retten.« Seine tiefe Stimme klang nach einem Versprechen.
Was sagt man zu einem Mann, der bereit ist, dir alles zu geben?
»Ja.«
Seine Mundwinkel zogen sich nach oben, er riss mich an sich und küsste mich lang und leidenschaftlich. Er roch sehr männlich nach Schweiß und Arbeit – wie ein echter Kerl.
Ich presste mich an ihn und spürte, wie er hart wurde.
Mit geschlossenen Augen kämpfte ich gegen das Bedürfnis an, mich von ihm zurückzuziehen.
Ich hasste die Dämonen dafür, dass sie ihn ausgesaugt hatten, und nun sollte ich es ihnen gleichtun? Ich spürte mein dunkles Zeichen pulsieren. Es wollte ihn. Und ich wollte ihn auch, aber nicht auf seine Kosten.
Er glitt mit seinen Lippen über die empfindliche Stelle hinter meinem Ohr, über meine Kehle und meinen Mund. Wenn
ich mir vorstellte, dass wir das nie wieder genießen könnten, wenn ich versagte. Mein Kuss wurde zurückhaltender, und er spürte es sofort. Er wich zurück und sah mich fragend an.
»Wie sollen wir wissen, wann wir aufhören müssen?«, fragte ich.
Er drückte meine Hand. »Ich werde es wissen.« Seine Stimme klang rau.
Hand in Hand gingen wir den Pfad entlang. Die Kieselsteine knirschten unter unseren Stiefeln.
»Du musst das nicht tun.«
Dimitri legte den Arm um mich, als wir eine felsige Schlucht betraten.
Das dunkle Zeichen pulsierte erwartungsvoll. Ich hoffte, dass er mir trauen konnte, was seine Kraft anbelangte. »Du weißt nicht, was geschehen könnte, wenn wir das versuchen.« Ich zog rasch meine Hand von seiner weg. »Ich bin schlecht. Oder zumindest verwandle ich mich gerade in etwas Übles. Ich weiß es nicht.« Das ergab alles keinen Sinn.
Er hob mein Kinn an. »Glaubst du das wirklich?«
Ich wusste nicht mehr, was ich glauben sollte. Max’ letzter Dämonenkillerin war das alles auf jeden Fall nicht gut bekommen.
Dimitri musterte mich mit einer Mischung aus Belustigung und Verärgerung. »Ich will dir nichts vormachen. Normalerweise ist das Teufelszeichen ein schlechtes Zeichen.«
»Danke«, sagte ich und wandte meinen Blick ab. Wer war ich denn, dass man mir das sagen musste?
»Hey.« Er zwang mich dazu, ihm wieder in die Augen zu schauen. »Beantworte mir eine Frage: Hast du jemals etwas Böses getan, seit du dieses Zeichen trägst? Irgendetwas, was die alte Lizzie bedauern würde?«
Sicher, es war alles etwas anders gelaufen, aber es war nichts passiert, was Satan in Verzückung versetzt hätte.
Und so wie er mich ansah … Ich will es einfach mal so ausdrücken: Das hätte ich niemals für möglich gehalten, bevor ich Dimitri kennengelernt hatte. In ihm brodelten all die Dinge, der er gern mit mir tun würde und die ich wahrscheinlich nicht genießen durfte, aber genau das würde ich tun.
Seine Mundwinkel zuckten. »Ich glaube, das Zeichen ist deine Art, dich näher an die Gefahr zu begeben, als wir anderen es wagen würden. Es liegt in deiner Natur zu geben, Lizzie. Selbst wenn du das nicht erkennst. Das kann deine große Schwäche oder deine Stärke sein. Wir werden sehen.«
»Und was glaubst du?«, fragte ich und hoffte, dass noch ein Funke von dem alten Dimitri existierte, von dem Mann, der mehr an mich glaubte, als ich es mir jemals zu erträumen gewagt hätte.
Er drückte mir einen Kuss auf die Nasenspitze. »Ich weiß, dass du stärker bist als das.«
Ich legte meine Lippen auf seinen Mund und küsste den Mann leidenschaftlich, der wusste, dass ich gut war. Und ich wusste, dass auch in ihm noch etwas Gutes steckte. »Bist du bereit?«, flüsterte ich.
»Immer«, erwiderte er und schob seine Hand in meine markierte Hand.
»Das Böse ist eine Wahl. Du wagst dich gerade sehr nahe an das Dunkle
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