Daemonen kuesst man nicht
»Ob du ihn magst oder nicht – Max’ Kraft ist das einzige Mittel, sie aufzuhalten. Im Augenblick. Wenn die Dämonen erst einmal eine Zahl von 666 erreicht haben, oder wenn ihnen das gelingt, was sie für morgen Nacht geplant haben, dann befürchte ich, dass auch Max nichts mehr ausrichten kann.«
»Und wir auch nicht.«
Die kühle Wüstenluft strich über meine nackten Arme, während ich versuchte, ruhig und gelassen zu bleiben. Ich hatte noch eine Frage, und sie war schlimmer als die fünfte Ebene der Hölle.
»Ich habe dich das alles aus einem bestimmten Grund gefragt«, begann ich. Meine Kehle war trocken. »Ich musste mich vergewissern, dass du ehrlich zu mir bist, weil ich dich noch etwas fragen möchte«, erklärte ich. Ich zwang mich dazu, das auszusprechen, wovor ich mich seit der Minute gefürchtet hatte, in der wir in Vegas angekommen waren. »Wann wirst du beschließen, dass es dir zu viel ist?«
Er runzelte die Stirn. »Das verstehe ich nicht.«
»Hier.« Ich hob meine gezeichnete Handfläche hoch. »Wann wirst du das Gefühl haben, dass es dir zu viel wird? Lass uns den Tatsachen ins Auge sehen. Ich bin eine Nervensäge. Ich meine, du liebst mich, aber mit mir bekommst du auch eine verrückte Großmutter, einen Haufen großmäuliger Biker-Hexen, Dämonen, die dich zum Mittagessen verspeisen wollen, und ein Channeling, das sich möglicherweise nicht allzu sehr
von dem letzten unterscheidet, das uns auf direktem Weg in die Hölle gebracht hat.«
Er lächelte tatsächlich.
Scherzkeks. Ich legte meine Hände auf seine Brust und drückte dagegen. »Du bist hiermit offiziell für verrückt erklärt.«
Ich hatte mir einen umwerfend gut aussehenden Greif geschnappt und ihn gezähmt.
Er nahm meine Hände in seine. »Soll ich etwa …« Er hob mein Kinn an. »Sieh mich an«, befahl er und führte uns auf ein vom Mond hell erleuchtetes Fleckchen. Er sah verflixt ernst drein. »Soll ich denn wegen ein paar Schwierigkeiten etwa die einzige Frau aufgeben, die ich jemals geliebt habe?«
Na ja, wenn er es so ausdrückte …
»Ich rede nicht davon, ein Golfspiel am Sonntag aufzugeben, um mit meinen Eltern zu Mittag zu essen.« Spielten Greife Golf? Und was würden meine stockkonservativen, gesellschaftsbewussten Eltern dazu sagen, dass ich mit einem Kerl ging, der seine Gestalt verändern konnte?
Er ließ seine Daumen in meinen Handflächen kreisen. »Ach ja, Dämonen statt Mittagessen. Aber bei Liebe geht es nicht darum, was einfach ist. Ich glaube, du hättest es leichter, wenn du deine Berufung zur Dämonenkillerin verleugnen und stattdessen weiter in Atlanta in der Vorschule unterrichten würdest.«
Das stimmte. Auch wenn es mir nicht gefallen hatte, in einer Familie aufzuwachsen, in der Anpassungsvermögen und gutes Aussehen einen zu einem besseren Menschen machten, musste ich zugeben, dass es einfacher gewesen wäre, bei dem zu bleiben, was ich kannte. Auch wenn es nicht das war, was ich eigentlich wollte.
Dimitri streichelte mit seinen Daumen meine Handgelenke. »Ich liebe dich, denn Liebe bedeutet für mich, die Person
gefunden zu haben, mit der man zusammen sein möchte.« Er zog mich an sich und küsste mich. »Und bei ihr zu sein, egal was geschieht.«
»Durch die Hölle und zurück?«
»Trotz Dämonen und angeheirateter Verwandtschaft.«
Er zog meine gezeichnete Hand an seine Lippen und drückte mir einen Kuss auf die Handfläche. Tränen stiegen mir in die Augen, als er die Zeichen liebkoste.
»Schau mich nicht so überrascht an.«
Ich konnte nicht anders. Er liebte mich trotz meines dämonischen Zeichens und allem anderen.
»Ich nehme an«, begann er und küsste meinen Hals, »dass wir ungefähr eine halbe Stunde Zeit haben, bevor jemand kommt, um uns zu suchen. Und ich habe eine Menge Energie angestaut.«
Hm, Glücksgefühle überrollten mich. »Was sollen wir jetzt tun?«
Mit der erstaunlichen Kraft eines Greifs packte er meinen Lederrock und riss ihn in der Mitte entzwei, bevor er es mir zeigte.
Er drückte mich gegen den kühlen Felsen und küsste mich leidenschaftlich. Seine Finger wanderten – o ja, bitte – über meinen ganzen Körper. Sie glitten von unten über meine Brüste, reizten meine Brustwarzen, umkreisten sie, zupften daran und schickten Hitzewellen durch meinen Körper, bis er all das mit seiner Zunge wiederholte.
»Wow«, flüsterte ich und schlug mir beinahe den Kopf an dem Felsen an. »Falls du mich damit ablenken wolltest, ist dir das sehr gut
Weitere Kostenlose Bücher