Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit
Farbton an. »Meine Kugel ist in meiner Uniform. Ich muss zurück in mein Quartier, um sie zu holen.«
»Aber ein bisschen plötzlich«, mahnte Massha.
»Aber was ist mit Ihnen? Ich soll Sie doch herumführen.«
»Das kann ich tun«, schlug Eskina vor.
Als Parvattani eine Grimasse zog, spiegelte sie sich in ihrem Gesicht.
»Was geht in Ihrem Kopf vor? Ich bin schon sehr lange hier auf der Suche nach Rattila. Ich kenne diesen Ort so gut wie Sie - besser, vielleicht! Kommen Sie«, drängte sie uns. »Er wird uns später schon finden.«
Kapitel 7
»Ich bin überwältigt«, gestand Massha, als wir die Mystikbar verließen. »Dieses Ding ist so groß! Ich meine, normalerweise sollte ich froh sein, an jedem Finger mehr Läden zu haben, als ich je in meinem Leben durchstöbern könnte, aber ich fühle mich vollkommen verloren. Wie sollen wir die alle abdecken?«
Ich hatte keine Ahnung, aber als Leiter unserer Expedition musste ich Führungsqualitäten beweisen, und der erste Schlüssel zu einer guten Führung besteht in der Delegation von Verantwortungsbereichen.
»Sie sind hier der freundliche und beinahe einheimische Führer«, sagte ich zu Eskina, die einen Schritt vor mir einhertrottete wie ein winziger Sherpa. »Wo würden Sie mit der Suche anfangen?«
»Wir gehen gerade hin«, informierte mich die ratislavische Ermittlerin mit einem nachlässigen Winken. »Das Zentrum der Mall ist das Gemeindezentrum.«
»Gemeinde?«, fragte Chumley.
»Aber natürlich. Wenn man Tag für Tag mit anderen arbeitet, dann lernt man diese anderen auch kennen, nicht wahr? Das ist eine Art Nachbarschaft. Sogar, wenn man nicht hier schläft, ist es, als würde man hier leben. Leute, die sie jeden Tag sehen, Kunden, die immer wieder kommen, Meckerer, Preisfeilscher.«
Ich schlug mir an die Stirn. »Das ist der Bazar, nur hinter Mauern«, rief ich und kam mir vor wie ein Trottel.
»Wer ist hier verantwortlich? Eine Händlergemeinschaft?«
»Die Verwaltung«, entgegnete Eskina. »Die Händler haben keine Gemeinschaft gegründet, aber das ist eine gute Idee. Ich werde mit meinen Freunden darüber sprechen. Sie sind ein wenig besorgt, die Verwaltung könnte ihren Aufgaben nicht immer gerecht werden.«
Ich verzog das Gesicht. Sollte ich gerade die Saat zur Subversion gelegt haben, so wollte ich, wenn möglich, verhindern, dass die Spur direkt zu mir führte. »Nein, ich meine, wer ist wirklich verantwortlich? Die Verwaltung ist für das Gebäude zuständig, für die Zuteilung der Geschäftsräume und das Kassieren der Miete. Aber wer ist der Bürgermeister dieses Vororts? Wer ist der Typ, zu dem alle gehen, oder der, den wirklich niemand verärgern möchte?«
»Ach so!« Eskina nickte. »Das ist verständlicher. Der Barista natürlich. Ich werde euch zu seinem Coffee Shop führen.«
Unterwegs bekam ich langsam einen besseren Eindruck davon, wie die Mall aufgebaut war. Große Geschäfte bildeten Ankerpunkte an Wegeskreuzungen, an die sich ganze Reihen von kleinen, kleineren oder ganz winzigen Geschäften anschlössen. Der Karte zufolge waren die meisten so bescheiden, wie sie aussahen. Nicht viele hatten, wie das Vulkan, den transdimensionalen Weg eingeschlagen.
Die Parallelen zwischen der Mall und dem Bazar wurden immer offensichtlicher, je weiter wir kamen. Mir fiel eine zierliche kleine Gnomenfrau auf, die für ein Paar stämmiger, gehörnter und behufter Reisender im Stand der Wechselbude Juwelen abwog. Hinter ihnen, jenseits ihres Blickfelds, aber vollständig in Sicht der Gnomin, standen zwei Trolle aus der Kneipe nebenan, jeder bewaffnet mit einem Knüppel, für den Fall, dass die Reisenden grob werden sollten. Die Transaktion kam zum Abschluss, die Kunden bedankten sich und machten sich auf den Weg, und die Trolle verschwanden unauffällig in ihrem Etablissement. Eskina hatte recht: Nachbarn, die aufeinander aufpassten.
Auf einem Schild an der Wand war zu lesen: »Reib meinen Bauch, nur zwei Silberstücke.« Darunter, auf dem Boden, lag ein Hund auf dem Rücken und wedelte verführerisch mit dem Schwanz. Plötzlich hob er schnüffelnd die Nase und fing an zu winseln.
»Eskina!«
Die Ratislavanerin eilte hinüber, um den Bauch des Hundes zu tätscheln.
»Wie geht es dir, Radu?«, fragte sie.
»Sehr gut. Keine Nase von dem Geruch, den du suchst.«
»Ach ja«, seufzte das Weibchen. »Danke, dass du aufgepasst hast.«
»Wie steht es mit euch?« Radu blickte aus großen braunen Augen zu uns empor. »Freunde meiner
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