Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit
Ihnen. Eskina hält ständig die Nase am Boden, aber sie ist nur eine Person, und das hier ist ein furchtbar großes Haus. Einem interdimensionalen Verbrecher fällt es leicht, sich hier zu verstecken. Ich bin nur ein Auftragnehmer, darum hört die Verwaltung der Mall nicht auf mich, aber hier wird es immer heißer, und ich meine nicht die Temperatur. Aber da wir gerade davon sprechen«, fügte er hinzu und reckte die Nase hoch, als wollte er in der Luft schnüffeln, »es ist zu warm. Geht bitte ein bisschen auf Abstand, Leute.«
Jack atmete tief ein und blies die Luft hinaus. Sein Atem schoss hervor wie ein weißer Kegel, und das Weiß breitete sich bis zu den Wänden aus. Ich ziehe einen kühlen Raum einem heißen stets vor, aber dieser Temperaturwechsel kam ein bisschen plötzlich. Hätte ein Beutel Erbsen vor ihm gehangen, er hätte ihn schockgefroren. Meine Zähne klapperten so sehr, dass mein Kiefer schmerzte. Massha wickelte sich enger in ihre dünnen Kleider. Das Gleiche taten Hunderte von Kunden im Korridor. Einige von ihnen warfen dem Elementaren abschätzige Blicke zu. Nur Chumley und Eskina, beide in ihren eigenen Pelz gewandet, blieben ungerührt.
»Tut mir leid, Leute«, entschuldigte sich Jack, nachdem er einen zweiten Atemzug genommen hatte. »Das wird sich in einem Moment wieder ausgleichen. Ich muss die Dinge im Griff behalten, oder die Mall, wie wir sie gekannt haben, wird nicht länger existieren.«
»Moment mal«, rief ich, als mir ein Gedanke kam. »Soll das heißen, das Ding steht auf der Spitze eines aktiven Vulkam? Der Dampf, der über dem Berg aufsteigt, ist kein künstlicher Effekt?«
»Nein! Die Boutique Vulkan wurde danach benannt. Haben Sie den Boden gesehen? Meine Arbeit«, verkündete er bescheiden. »Lebendige Kunst nenne ich das. Frei fließende Lava. Wirklich hübsch. Sie sollten sich das unbedingt ansehen.«
»Später vielleicht«, wiegelte ich ab, während ich mir im Stillen versprach, nie wieder einen Fuß in den Laden zu setzen. Ich erinnerte mich an den orange-schwarzen Boden, aber ich hatte geglaubt, das wäre nur ein bisschen Magik, um die Kunden zu beeindrucken. Ein aktiver Vulkan! Diese Leute waren definitiv verrückt.
»Sie werden also eine Weile in der Gegend bleiben?«, fragte Jack und reckte einen Finger hoch, um das Klima zu prüfen. Die Temperatur war auf ein angenehmes Maß gefallen. Elementarmagik gehörte zu den mächtigsten Formen der Magik.
»Nicht eine Minute länger als notwendig«, antwortete Massha vergnügt. »Wir wollen einem Freund helfen, und dann muss ich wieder zurück an meine Arbeit.«
»Sie bleiben«, verkündete Eskina ungerührt. »Sie haben einen Freund, der für Diebstähle benutzt wird. Nur, wenn sie mir helfen, Rattila zu schnappen, können sie das Problem ihres Freundes lösen.«
»Das werden wir noch sehen«, grollte ich.
»Hallo, hallo, dann willkommen in der Nachbarschaft«, tönte Jack Frost. »Muss los.« Wieder reichte er jedem von uns die Hand und schoss dann den Korridor hinunter.
»Mussten Sie ihm das alles erzählen?«, fragte ich mürrisch.
»Hier weiß jeder alles über jeden«, gab Eskina zu. »Ich musste mich mit so vielen Leuten bekannt machen, weil die Verwaltung so mies ist und mir nicht helfen will. Ich werde euch all meinen guten Freunden vorstellen. Sie sind alle sehr nett, haben mir zu essen und einen Platz zum Schlafen gegeben. Manche sind nicht ganz so nett, beispielsweise der Besitzer des Vulkan und seine Vettern. Darum habt ihr mich dabei erwischt, wie ich mich rein- und wieder rausgeschlichen habe, aber ich muss überall nachsehen, wohin meine Nase mich führt.« Sie tippte an dieses besondere Werkzeug. »Kommt mit mir! Ich werde euch zum Barista bringen.«
Ich sah mich um. Nun, da ich darauf eingestellt war, achtete ich genauer auf die Leute, die mit leerem Blick durch die Gänge schlurften, und ich machte mir Sorgen, Skeeve könnte einer von ihnen werden. Eine ausgezehrte Frau mit langem, ergrauendem schwarzem Haar und einem schmalen Gesicht ertappte mich bei einem mitleidigen Blick und schnappte: »Was hast du zu gucken, Schuppenvisage?«
Also waren nicht alle geistig leer. Ich hörte auf zu denken, dass sie alle gleich waren, und fing an mich zu fragen, wie viele von denen schlicht mies gelaunt waren.
»Sir!«, quatschte mich eine kecke junge Frau in grüner Uniform und Mütze an und hielt mir Stift und Klemmbrett ins Gesicht. »Haben Sie Interesse an der Mallkarte? Unbegrenzter Kredit und nur 35 %
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