Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit
Freunde bekommen Rabatt.«
Massha lächelte. »Warum nicht?« Sie bückte sich, um den haarigen Bauch des Hundes zu kitzeln. »Erinnert mich an Hugh.« Radu krümmte sich vor Wohlgefallen. »Das erinnert mich auch an Hugh.«
Ich ächzte. »Das ist zu viel an Information, Massha.« Ich ging weiter.
»Hey, Freund«, rief eine weinerliche Stimme. Ich blickte in ihre Richtung. Ein großes, grau getüpfeltes Pferd stand an der Tür eines hell erleuchteten Ladenlokals mit einem Schild, das die Aufschrift »Grafschaftliche Haferspeisen« trug und an einem horizontalen Stab über seinem Kopf hin und her schwang. Drinnen konnte ich eine Schar Kunden verschiedener Spezies, Klahden eingeschlossen, erkennen, die an einem hohen Tresen standen und mit Löffeln oder den Händen Essen vom Teller in sich hineinschaufelten. Er warf den Kopf zurück und ließ seine lange Mähne tanzen.
»Komm rein und koste eine Schale. Der beste Haferbrei, den du je gegessen hast! Die Spezialität des Tages enthält ganze Getreidekörner und einen leuchtend roten Tafelapfel als Nachtisch.«
»Nein, danke«, rief ich. »Ich bevorzuge etwas aktivere Nahrung.«
»Perverse«, flüsterte sein Kollege, ein etwas kleineres schwarzes Ross.
Die Bemerkung war nur für die Ohren seines Kollegen gedacht, aber meine Spezies verfügt über ein außerordentlich scharfes Gehör. Und ich lasse mir derartige Beleidigungen von niemandem bieten.
»Willst du das Hauptgericht sein?«, bellte ich.
»Niehiehieeee!«, wimmerte sie aufgeschreckt und wich mit klappernden Hufen zurück in das Restaurant.
Der Graue schürzte die Lippen. »Kein Grund, beleidigend zu werden«, tadelte er.
»Dann erinnert ihr euch vielleicht beim nächsten Mal daran: Es heißt Perfekte!«
»Aahz!« Massha bohrte mir einen Finger in den Kopf. Sie schwebte wieder über uns. »Sagen Sie, Eskina, ist es hier drin immer so warm?«
»Eigentlich nicht«, entgegnete Eskina. »Normalerweise ist das Klima sehr gut ausgesteuert. Der Vulkan unter der Mall generiert geothermale Energie, mit der die Technologien betrieben werden, die in vielen Läden verkauft werden. Und sie hält uns im Winter wirklich warm. Aber jetzt ist Sommer, und es ist viel zu heiß. Der Gebäudetechniker kommt mit der Arbeit nicht mehr mit. Ah, da ist er ja! Jack!« Sie sprang auf und nieder und winkte einem hellhaarigen Mann mit einer spitzen roten Bommelmütze zu.
Ich sah ihn auf uns zuhasten, als die Menge sich teilte, um ihn durchzulassen. Er war etwa so groß wie ich,
gekleidet in ein rotes Jackett und Kniehosen. Mühelos huschte er durch die Kundenmassen, glitt sanft erst auf einem Fuß und dann auf dem anderen dahin.
Er hatte keine Rollschuhe an, wie mir auffiel, und als ich bemerkte, dass sein Körper in der heißen Luft von einer Dampfwolke umgeben war, schloss ich, dass er ein Wetterzauberer oder eine ähnlich machtvolle Figur sein musste. Als er näher kam, sah ich eine Spur aus Eis, wo sein Fuß den Boden berührte. Die Fersen zusammen, die Zehen in gerader Linie nach außen gerichtet, glitt er in immer kleiner werdenden Kreisen auf uns zu, bis er direkt vor der Ratislavanerin zum Stehen kam.
»Eskina!«, rief er und riss sie in seine Arme. Er hatte die Züge eines gut genährten Elfs mit hellblauen Augen und blondem Haar, das sich um ein gefällig rundliches Gesicht schmiegte, das über den Wangenknochen und an der Spitze seiner scharfen Nase rosarot, überall anders jedoch blass war. Seine Ohren hatten, im Gegensatz zu denen der Einheimischen, nur eine Spitze.
»Stell mich wieder ab«, schalt ihn Eskina und tippte ihm auf die Brust. »Du wirst mich nur einfrieren.«
»Tut mir leid.« Er grinste. »Manchmal vergesse ich meine eigene kinemagische Temperatur.«
»Lass mich dir meine neuen Freunde vorstellen«, erbot sie sich und stellte jeden von uns mit Namen vor. »Sie haben vermutlich schon von Jack Frost gehört?«, fragte sie mich.
Ich erhielt einen kräftigen Handschlag und bekam eine Hand zurück, die eisig bis ins Mark war.
»Der Jack Frost?«, fragte ich. »Der Elementare?«
»Jupp!«, entgegnete der Würdenträger vergnügt. »Schön, Sie kennen zu lernen! Möchten Sie heute etwas Bestimmtes einkaufen?«
»Nein, das möchten sie nicht«, antwortete Eskina, ehe ich einen Ton sagen konnte. »Sie werden mir helfen, Rattila zu finden.«
»Einen Moment mal, das habe ich nicht gesagt«, widersprach ich.
Die fahlblauen Augen richteten sich aufrichtig auf die meinen. »Das ist wirklich nett von
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