Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit
seiner Mitte schwebten. »Ich glaube, der funktioniert nicht richtig.«
»Ups!«, rief die Verkäuferin und hastete herbei, um die Einstellung zu korrigieren. Massha drehte den Kopf mal hierhin, mal dorthin und bewunderte die vollständige Abwesenheit ihrer selbst vor ihren Augen. »Eine nette handwerkliche Arbeit.«
»Hier sind nur die besten Alchimisten und Artefakthersteller vertreten«, versicherte ihr das Mädchen. »Waren Sie schon früher einmal hier?«
»Na ja, nicht in diesem Laden«, erklärte Massha und nahm den Ring ab. Einige andere Kunden betraten das Geschäft. Massha behielt sie im Spiegel im Auge. Welcher von ihnen mochte ein gestaltwandlerischer Dieb sein? Das Mädchen präsentierte ihr ein Tablett mit Armreifen und schnatterte unentwegt, während sie ihr half, ein glitzerndes Stück nach dem anderen anzuprobieren. Massha antwortete dann und wann geistesabwesend und erfreute sich an dem Gefühl, das ihr die Qualität der magischen Gegenstände vermittelte.
»Das ist wunderschön«, verkündete das Mädchen. Massha bewunderte das verwobene Netz aus Gold, das ihr Handgelenk schmückte. »Und schützt absolut sicher vor Kälte. Tut mir leid, dass es hier drin so warm ist.«
»So etwas brauche ich nicht«, erklärte ihr Massha. »Mädchen von meiner Größe haben es normalerweise immer ziemlich warm.«
»Nun, dann probieren Sie mal AM hier!« Die Verkäuferin bot ihr ein weiteres Armband an. »Es schützt vor Hitze. Sie werden bemerken, dass es umgekehrt gewebt ist.«
»Tatsächlich?«, fragte Massha eifrig und drehte das Handgelenk hin und her, um das Schmuckstück von allen Seiten zu bewundern. »Das gefällt mir wirklich sehr. Und es könnte hier durchaus praktisch sein. Wie können Sie diese Hitze nur dauernd aushalten?« Dann warf sie einen Blick auf das Preisschild. »Nein. Zu teuer.«
»Oh, aber es macht doch Freude, nicht wahr?«, plapperte Lausi fröhlich. Kaum wandte Massha den Blick ab, ließ sie das Armband in den Schaft ihres Stiefels fallen. Sie musste vorsichtig sein und achtgeben, wie sie sich bewegte, um von dem Ladenbesitzer nicht gesehen zu werden. Alle Wände hatten Spiegel, aber im Augenblick verbarg Masshas mächtiger Leib sie vor seinen Blicken. »Wie wäre es mit diesem wunderbaren Stück? Oder diesem? Oder was ist damit?« Sie präsentierte ihr eine gemischte Auswahl an Armreifen und Armbändern. Die Jahk probierte jedes Stück an.
Immer wieder kehrte sie zu einem Armreif mit einem viereckigen tiefblauen Stein zurück. Dem Etikett zufolge handelte es sich um ein machtvolles Artefakt, das dazu diente, das Potenzial anderer Gegenstände zu verstärken, die mit ihm in Kontakt kamen. Lausi grinste still in sich hinein und nahm das Etikett ab. Das mochte noch verdammt lustig werden, sollte die Jahk den Schmuck kaufen. Rattila würde ihre Initiative zu schätzen wissen.
»Das ist ein wirklich hübsches Stück«, betonte sie. »Haben Sie viele blaue Kleidungsstücke?«
»Eigentlich nicht«, gestand Massha. »Ich neige zu wärmeren Farben. Sie passen besser zu meiner Persönlichkeit.« Sie erging sich in einem mächtigen, herzhaften Gelächter. Lausi konzentrierte sich darauf, sich jedes Detail einzuprägen. »Aber das gefällt mir.«
»Wählen Sie den Schmuck wegen seines Aussehens oder wegen seiner Funktion?«
»Oh, wegen der Funktion«, beichtete Massha. »Niemand dürfte besser wissen als ich, wie unwichtig der äußere Schein im Vergleich zu dem ist, was sich innen verbirgt. Nicht, dass Sie mich falsch verstehen: Ich liebe schöne Dinge, aber ein Adonis aus Silber serviert mir keinen Kaffee.«
»Sie haben ja so recht«, stimmte die getarnte Bummelantenratte zu, ein freundliches Lächeln auf den Lippen. »Also, möchten Sie, dass ich es Ihnen einpacke, oder wollen Sie es lieber gleich anlassen?«
»Ich lasse es an«, beschloss Massha. »Wie viel?«
»Nur fünfunddreißig!«, rief Lausi vergnügt. »Ein sehr bescheidener Preis für so ein wunderbares Stück, finden Sie nicht?«
Massha nickte. »Wirklich nicht schlecht. Ja, ich denke, ich werde es nehmen.«
Sie öffnete ihre Geldbörse und fing an, die Münzen abzuzählen.«
»Was geht hier vor?«
Alarmiert blickte Lausi auf. Über ihnen, das Gesicht vor Zorn tiefblau verfärbt, ragte bedrohlich der Eigentümer des Geschäfts auf. Sie hatte nicht aufgepasst. Die andere Kundin war bereits dabei, den Laden zu verlassen. Sie bedachte den schäumenden Dschinn mit einem hilflosen Grinsen.
Er war nicht
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