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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wald, als hätte er nicht die leise s te Sorge. Manchmal verlief er nur schnurgerade; dann übte er sich in schlangengleichen Kurven. Er flirtete mit einem großen G e wirrbaum, blieb dabei aber gerade noch außer Reichweite. An einer Stelle hatte er ein paar schlammige Pfützen für unachtsame Füße aufgestellt.
    Bläschen zögerte. Sie sah unruhig aus. Langsam begann Kim die Zeichen deuten zu lernen: Die Hündin verhielt sich gegenüber anderen stets scheu, vor allem bei Fremden, und bellte, wenn G e fahr drohte. Die meisten Gegenstände ignorierte sie, mißtraute aber den ungewöhnlichen. Also mußte hier irgend etwas ung e wöhnlich sein.
    Kim bemerkte ein kleines Blumenfeld neben dem Weg. Doch die Blumen sahen seltsam aus, selbst für xanthische Verhältnisse. Sie waren von grotesker Häßlichkeit und rochen sogar noch schlimmer. Und doch erkannte Kim sie als Rosen. Ihren allgeme i nen Merkmalen nach zu urteilen, waren es auch welche, aber sie vermittelten irgendwie den gegenteiligen Eindruck. Vielleicht lag es ja nur daran, daß sie Schleimfarben waren und nach Erbrochenem rochen. Dahinter standen gewöhnliche Rosen, hübsch anzuscha u en und wohlduftend; nur ein einziges, kreisförmig bewachsenes Stück war häßlich.
    Kim hielt inne. Ob das vielleicht ein Garten war, der von Anathe gepflegt wurde? Aber die Frau hatte ja auch kein häßliches Haus oder Wesen gehabt, und ihr Brei war gut gewesen; weshalb sollte sie da häßliche Rosen züchten? Es mußte eine andere Erklärung geben.
    Dann bemerkt sie ein winziges Holzstück mitten in dem häßl i chen Feld. Es sah aus wie ein Stück Föhrenmark, wie ihr Vater es benutzte, um den Kamin zu entzünden, weil es so harzhaltig war, daß es wie eine Fackel brannte.
    Plötzlich begriff sie. »Umkehrholz!« rief sie. Sie beugte sich vor, um es aufzuheben.
    »Vorsicht!« rief Nada. »Das könnte gefährlich werden!«
    »Für mich nicht«, erwiderte Kim. »Ich bin Mundanierin. Ich habe keine Magie. Und soweit ich weiß, kehrt Umkehrholz nur Magie um und keine mundanischen Dinge.«
    Nada blickte zweifelnd drein, protestierte aber nicht weiter. Kim nahm das Holzstück auf, und es fügte ihr tatsächlich weder Sch a den zu, noch veränderte sich ihre Wahrnehmung. Aber die Rosen in seiner ursprünglichen Nachbarschaft veränderten sich bereits und wurden genauso lieblich wie die anderen außerhalb seines Wirkungsradius. Es waren magisch blaue Rosen mit Schokolade n aroma, und ihre Magie war durch das Holz ins Gegenteil verkehrt worden.
    Sie hielt Bläschen das Holz vor die Nase, damit sie es beschnü f feln konnte. Die Hündin fürchtete sich nicht davor; anscheinend waren es vielmehr die in ihr Gegenteil verkehrten Rosen, die sie beunruhigt hatten. Bläschen war ganz offensichtlich mundanischer Herkunft, genau wie Kim, so daß das Holzstück sie nicht unmi t telbar betraf.
    Das brachte Kim kurz ins Grübeln. Wenn Bläschen aus Mund a nia stammte, wie war sie dann in die schwebende Blase gelangt? Mundania verfügte doch über keine magische Müllentsorgung. Na ja, vielleicht würde sie ja eines Tages die Antwort darauf erfahren.
    Kim steckte das Holz in die Tasche. Sie war überzeugt, daß es i r gendwann einmal nützlich sein würde. Schließlich war das hier das Spiel, wo nichts zufällig geschah. Vielleicht würde ein Drache ve r suchen, sie mit seinem Feueratem zu rösten; dann könnte das Holz ihn in kühles Wasser verwandeln. Sicherlich stellte das Stück die Lösung zu einer bevorstehenden Spielaufgabe dar.
    Vor sich vernahmen sie ein schwaches Geräusch, das aber immer deutlicher wurde, je näher sie ihm kamen. Es klang wie das Hä m mern von Metall.
    Sie gelangten zu einem Blockhaus aus knotigen Bäumen. »Das ist ein Ogerhort«, sagte Nada beunruhigt.
    Kim hatte schon mehr Erfahrungen mit Ogern sammeln dürfen, als ihr lieb gewesen war. Und so hielt sie Ausschau nach einer Möglichkeit, dem Blockhaus aus dem Weg zu gehen. Doch hier war der Urwald plötzlich wieder besonders dicht, was es unmö g lich machte, den Weg zu verlassen. Sie würden es einfach riskieren müssen. »Vielleicht wollen diese Oger ja gar keinen Ärger«, sagte sie mit schwacher Hoffnung.
    »Friedfertige Oger? Das ist ein Widerspruch in sich!«
    Aber Bläschen bellte nicht, und das war ein gutes Zeichen. Wie Anathe bewiesen hatte, waren nicht alle häßlichen Leute auch schlecht. Außerdem wurde Kim mehr oder weniger hierher g e führt, was darauf hinwies, daß es sich um eine Spielaufgabe ha n

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