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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ende.«
    »Also gut.« Sherlock und Dug gaben sich die Hand. »Es war schön, dich kennengelernt zu haben, Dug. Solltest du jemals in die Nähe des Ogersees kommen…«
    »Dann schaue ich mal vorbei«, erwiderte Dug, dem es plötzlich leid tat, den Mann gehen zu sehen. »Ich wollte nur noch sagen…«
    »Ich weiß.« Sherlock hatte ebensowenig für Gefühlsäußerungen übrig wie Dug.
    »Wir haben tatsächlich Kürbisse in einem Garten nahe am Schloß«, sagte Ida. »Wir werden drei für dich, Jenny und Sammy bringen lassen.«
    »Danke«, sagte Dug. Sein Mund war plötzlich völlig ausgetroc k net.

18
Der Preis
    Kim sah sich um. Der Ort, den sie am wenigsten betreten mochte, war der Knochenhof, weshalb der Preis auch mit Sicherheit dort versteckt war. Also nahm sie ihren Mut zusammen und ging los.
    Bläschen blieb dicht bei ihr. Kim war nervös, und der Hund schien das gleiche Unbehagen zu empfinden. Kim wußte zwar, daß man von Knochen eigentlich nicht wirklich etwas zu befürchten hatte; sie waren tot, also auch nicht gefährlicher als Steine oder Holzsplitter. Selbst wenn sie mit Magie versehen sein sollten, dür f ten sie keinen Grund zur Furcht bieten, weil sie sich ja zu Wesen wie Mark zusammenfügten. Und außerdem war dies das Trau m reich, wo nichts wirklich körperlich war. Ein Traum in einem Phantasieland, ein Bestandteil des Spiels, das ohnehin von Anfang an nur Illusion war. Dennoch empfand Kim einen abergläubischen Schauer. Sie war froh, daß Bläschen und Nada ihr Gesellschaft leisteten.
    Mark war verschwunden, aber Kim wußte, daß er wieder aufta u chen würde, und zwar in einer Verkleidung, die sie abstoßen sollte. Sie machte sich auf die Vorführung gefaßt.
    Die Landschaft war ohnehin schon schlimm genug. Es war du n kel, wurde aber noch dunkler. Ein monströser wabbeliger Mond erschien hinter einer Wolke – knochenweiß, mit bleichen Narben. Tatsächlich sah er aus wie ein großer Knochen. Und was noch hinzukam: Der Mond war immer dann wabbelig, wenn irgend e t was Furchtbares bevorstand – wenn ein Mädchen ermordet we r den sollte, zum Beispiel, oder wenn ein Vampir zuschlagen würde.
    »Vorsichtig«, murmelte Nada.
    Kim sah nach vorn. Fast wäre sie in einen Teich hineinspaziert, nur weil sie zum Mond aufgeschaut hatte, statt auf den Weg zu achten. Das Wasser war dunkel, beinahe schleimig, als wäre Eiter hineingetropft und hätte es in Gelee verwandelt. Bäh! Wo nahm sie bloß einen solchen Gedanken her?
    Unter Wasser war auch irgend etwas. Kim spähte genauer hin – und erblickte Knochen. Und an den Knochen Fleischstücke. Und jetzt schienen sie sich auch noch zu bewegen. Doppelbäh! Kim wandte den Blick ab und ging weiter.
    Nun bestiegen sie einen Hügel und hatten plötzlich ein finsteres Tal vor sich. In seinen fernsten, trostlosesten Tiefen hockte ein wahrhaft häßliches Schloß. Der Alchemie dieses Gebiets folgend, ging der Mond jetzt hinter diesem Bauwerk unter und beleuchtete es, so daß jede Facette seiner mißgestalteten Struktur deutlich au s zumachen war. Natürlich gab es auch einen Graben und hohe Schanzen, ebenso ein Torgewölbe, Türme und Zinnen. Doch a n statt irgendwie hübsch mittelalterlich zu wirken, bot das Schloß einen furchterregenden Anblick.
    Als sie näherkam, stellte Kim fest, daß alles sogar noch schli m mer war, als sie geglaubt hatte. Das Schloß bestand nicht etwa aus Holz oder Stein – es war aus Gebein erbaut. Große Knochen rahmten das Vordertor ein, kleine Knochen füllten die Ritzen, und spitze Knochen bewehrten oben die Mauern. Eine halbverfaulte Fahne hing von einem Turm herab. Sie zeigte einen Totenkopf mit gekreuzten Schienbeinknochen. Der Torbogen bestand in Wir k lichkeit aus einem Riesenschädel mit spitzen Zähnen.
    »Vielleicht ist der Preis ja doch nicht dort drin«, flüsterte Kim.
    Doch kaum versuchte sie umzukehren und davonzulaufen, als sie die Entdeckung machen mußte, daß ihr die Palisaden auf allen Seiten den Weg versperrten und sie regelrecht auf das Schloß z u trieben. Sie blickte zurück und sah einen fauligen Nebel über der Hügelspitze wabern, der die Sicht versperrte und alles mögliche verbergen mochte. Wenn sie versuchen sollte, durch diesen Nebel zurückzukehren, würde sie höchstwahrscheinlich stolpern und in das mit Leichen gefüllte Wasser stürzen. Es gab also nur eine Ric h tung – vorwärts. Natürlich!
    Je mehr sie sich ihm näherte, um so größer schien das Schloß zu werden, bis es schier unglaublich

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