Dämonen-Spiele
denn Jenny erging es nicht anders. Was hatte Kim nur vor? Sie war doch offensichtlich nicht dümmer als die Oger und würde es sehr schwer haben, das Gegenteil zu beweisen – vor a l lem einem Oger gegenüber.
»Ich Ger«, sagte der Oger. »Sie Lich.« Er war so durcheinander, daß er nicht einmal mehr reimte.
»Setz uns erst einmal ab«, warf Kim ein. »Mit vollen Händen kann man nicht spielen.«
Der Oger stellte den Bildschirm neben den blubbernden Topf. Dann setzte er Jenny ihrerseits neben den Schirm. Die anderen Oger gingen in die Hocke, um abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln würden.
Kim strich sich ihr langsam trocknendes Haar zurück. »Jetzt b e nennen wir einander abwechselnd so lange, bis wir passende N a men gefunden haben.«
»Wer weiß wann heiß?« fragte der Oger mit erneut gequältem Reim.
»Das ist ganz einfach, die anderen Oger werden es wissen«, an t wortete Kim fröhlich. »Wenn sie einen Namen hören, der einen Sinn ergibt, verkünden sie das laut.«
Die anderen Oger blickten zweifelnd drein, was durchaus ang e bracht war – sie waren kaum klug genug, um in irgend etwas übe r haupt einen Sinn zu erkennen, selbst wenn sie die Spielregeln ve r standen, was hier nun eindeutig nicht der Fall war.
»Ich fange an«, entschied Kim. »Du bist Län-Ger. Ich bin Län-Lich. Sind das schöne Namen?«
Der Oger grübelte noch heftiger. Ein Dampfwölkchen stieg von seinem Kopf auf, als sich ein Gedanke gegen schwerste Wide r stände durchkämpfte. Doch er gelangte zu keinem Schluß. Die anderen Oger ebensowenig.
Jenny erkannte, daß der Name des Ogers jetzt ein Wort ergab: Länger. Das hätte als Name durchgehen können. Aber er schien nicht allzu dämlich zu sein. Vielleicht erkannten die Oger ihn de s halb nicht. Was hatte Kim nur vor?
»Na gut«, meinte Kim. »Dann müssen das also schlechte Namen sein. Jetzt bist du dran.«
Jenny befürchtete schon, daß sich das Haar des Ogers bei dem Versuch nachzudenken entzünden könnte. Doch gerade als das erste Rauchwölkchen erschien, hatte er es: »Klopf.«
»Gut«, willigte Kim ein. »Du hast mich also herausgefordert, gute Namen daraus zu bilden. Dann bist du folglich Klopf-Ger und ich bin Klopf-Lich. Sind das gute Namen?«
Der Oger blickte zweifelnd drein. Jenny auch. Es waren völlig unsinnige Namen.
Kim wirkte enttäuscht. »Mit deinem Vorschlag hast du also ke i nen guten Namen bilden können. Dann werde ich einen für dich basteln. Hun. Kannst du daraus gute Namen machen?«
Langsam begriff der Oger. »Ich Hun-Ger«, sagte er. »Sie Hun-Lich.«
Geraune machte sich unter den anderen Ogern breit. »Hun-Ger«, sagte eine Ogerin. »Hunger! Guter Name.«
»Ach, herrje«, meinte Kim und machte dabei einen äußerst u n glücklichen Eindruck. »Du hast einen guten Namen gebildet! Wahrscheinlich ist es auch noch ein wirklich grimmiger, furchtb a rer Hunger.«
Erfreut klatschten die Oger in die Bratpfannenhände. Mittlerwe i le begannen sie das Spiel zu kapieren. Nur Jenny nicht: Sie hatte keine Ahnung, wie Kim ihren Bildschirm damit vor dem sicheren Kochtopf retten wollte. Allerdings wußte sie auch, daß Kims Bild, sollte es gekocht werden, dies nicht wirklich erleiden würde. Statt dessen würde sie nur aus dem Spiel ausscheiden.
Da runzelte Kim die Stirn. »Aber ist das wirklich ein so dummer Name?« Und als sie die Verwirrung der Oger bemerkte, ergänzte sie: »Hirnlos?«
Die Oger dachten darüber nach und gelangten langsam zu dem Schluß, daß er nicht ogerhaft hirnlos war.
Jetzt oblag es wieder dem Oger, einen Namen vorzuschlagen. »Stampf«, sagte er.
Kim konzentrierte sich. »Mal sehen. Du bist Stampf-Ger, und ich bin Stampf-Lich. Sind das gute Namen?«
Es stellte sich heraus, daß dem nicht so war. Wieder hatte sie ihr Glück vertan.
Doch nun war sie selbst an der Reihe. »Däm«, schlug sie vor. »Kannst du damit gute Namen zusammensetzen?«
Der Oger versuchte es. »Ich Däm-Ger«, sagte er. »Sie Däm-Lich.«
Eine Pause. Dann ein Ausruf. Sie hatten einen Namen erkannt! »Sie Däm-Lich!« rief eine Ogerin. »Sie Däm-Lich! Dämlich!«
Dann wiederholten es alle im Chor. »Dämlich! Dämlich!«
Endlich hatte Jenny einen leisen Schimmer, was das Ganze ü berhaupt sollte.
Kim seufzte. »Du hast es wohl geschafft. Du hast einen guten Namen für mich gefunden. Ich bin Dämlich.«
Nur zu gern stimmten die Oger ihr zu.
»Aber für ihn haben wir noch keinen guten Namen«, meinte Kim einen Augenblick später. »Habt ihr
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