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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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verkrallt. Die idyllische Lan d schaft war verschwunden.
    »Was tust du da?« wollte Kim wissen. »Ich habe einen wirklich wunderschönen Ort gesehen und will sofort wieder dorthin z u rück.«
    »Ich zerre dich gerade aus dem Nichts«, erklärte Jenny. »Du kannst von Glück sagen, daß ich den hinteren Teil deines Bil d schirms zu packen bekommen habe. Sonst wärst du jetzt hin. Weil nämlich nichts aus dem Nichts zurückkehren kann, wenn es diese Grenze erst einmal überschritten hat.«
    »Aber ich habe doch bloß hingeschaut!« protestierte Kim. »Ich kann mich doch gar nicht einfangen lassen! Für mich ist doch alles bloß ein Bild!«
    »Nun, dein Schirm hat sich aber einfangen lassen!« versetzte Je n ny. »Und was passiert wohl erst mit deiner Spielerrolle, wenn du ins Nichts stürzt?«
    Das ernüchterte Kim. »Dann verliere ich«, räumte sie ein. »Und muß wieder ganz von vorn anfangen. Und die Gefahren sind mi n destens genauso schlimm wie beim ersten Mal. Nein, das ist nicht gut. Selbst wenn ich beim ersten Mal irgendwann ausscheiden sol l te, möchte ich doch so weit kommen, wie ich nur kann, damit ich weiß, worauf ich beim nächsten Mal achten muß. Danke, Jenny. Du hast das Richtige getan.«
    »Schon in Ordnung«, erwiderte Jenny. Doch sie sah erschüttert aus, und Kim wußte auch, warum: Es war schon das zweite Mal, daß Kim sie aus purer Willkür in Schwierigkeiten gebracht hatte.
    »Ich will versuchen, mich besser zu benehmen, ganz ehrlich«, sagte Kim reumütig. Doch Jenny blickte immer noch mißtrauisch drein.
    Sie kehrten zum Fluß zurück und gingen weiter nach Süden. Plötzlich fuhr ein riesiger Vogel vor ihnen in die Höhe, vielleicht durch ihr Nahen erschreckt. »Das muß ein Rokh sein!« rief Kim. Doch dann sah sie, daß er vier Beine mit Hufen hatte, dazu einen Pferdekopf. »Nein – das ist ein geflügeltes Pferd!«
    »Ein Alicorn«, erklärte Jenny. »So eins habe ich noch nie ges e hen!«
    »Ein was?«
    »Ein Alicorn. Ein geflügeltes Einhorn. Es gibt nicht viele davon, aber manchmal begegnen sich ein Greif und ein Unicorn an einem Liebesquell… Na ja, ich weiß zwar nicht so genau, was dann pa s siert, jedenfalls kommt am Schluß dabei ein Alicorn raus.«
    »Was soll das heißen, du weißt nicht genau, was dann passiert?« fragte Kim in scharfem Ton. »Ich habe doch selbst gelesen, wie du mit vierzehn Jahren in die Erwachsenenverschwörung eingeweiht wurdest, und inzwischen mußt du fünfzehn sein. Nur ein Jahr jü n ger als ich – und ich weiß genau, was dann passiert.«
    »Du bist auch aus Mundania«, versetzte Jenny. »Die Mundanier haben seltsame Vorstellungen. Aber was dieses Spiel betrifft, bin ich noch ein Kind, mit allen Einschränkungen eines Kindes. Das hat Professor Fetthuf so bestimmt. Deshalb kann ich auch nichts von dem wissen, was sich innerhalb der Erwachsenenverschw ö rung abspielt, auch wenn ich es draußen im wirklichen Xanth wi s sen mag.«
    »Weshalb bist du denn als Kind definiert worden?« fragte Kim überrascht.
    »Damit ich über die Unschuld eines Kindes verfüge. In manchen Situationen ist das von Vorteil, weißt du. So kann ich dir vielleicht auf eine Weise helfen, irgendwo hinzukommen oder etwas zu tun, wie kein Erwachsener es könnte.«
    »Das hört sich interessant an«, meinte Kim. »Also gut. Sprechen wir nicht darüber, wie Alicorne entstehen. Die werden wahrschei n lich vom Klapperstorch gebracht, oder so was.«
    »Genau.«
    So gingen sie weiter. Kim bekam zwar keinen Wasserdrachen zu sehen, begriff aber, daß es noch einiges in Xanth zu erkunden gab.
    Der Himmel bewölkte sich allmählich. Ein Gewitter braute sich zusammen. »Ach je«, sagte Jenny. »Bleib möglichst außer Sichtwe i te. Das sieht mir nach Fracto aus.«
    »Wer?«
    »Cumolo Fracto Nimbus, die bösartigste aller Wolken. Der bläst immer einen schlimmen Wind. Sobald irgendwo irgendwas Int e ressantes passiert, kommt er vorbei und läßt Wasser.«
    »Igitt!« machte Kim. Plötzlich erinnerte sie sich wieder an Fracto, und voller Verachtung sagte sie: »Vor so einer ollen Wolke fürchte ich mich nicht!«
    Die Wolke bildete ein undeutliches Gesicht aus. »Daaas haaaabe ich gehöat!« schnaubte Fracto.
    »Na und? Du bist doch bloß ein Windbeutel!«
    »Hör auf«, murmelte Jenny. »Stachle ihn nicht noch an.«
    Doch es war zu spät. Die zornige Wolke blähte sich auf wie eine Kröte und schwebte nun über ihnen. Schon folgten die ersten ka l ten Windstöße und führten die ersten

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