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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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dicken Wassertropfen mit sich, Fracto schürzte die Lippen und stieß einen noch viel heftig e ren Wind hervor, der dazu noch mit Hagel gespickt war. Jetzt w a ren sie dran.
    »Tut mir leid«, sagte Kim, als ihr klar wurde, daß dies tatsächlich Unheil bedeuten könnte. »Mein großes Maul hat uns offenbar wi e der mal in Schwierigkeiten gebracht.«
    »Schon in Ordnung«, erwiderte Jenny ohne allzu große Begeist e rung. »Mal sehen, ob wir vielleicht ein Baumversteck finden, damit wir nicht weggespült werden.«
    »Es ist überhaupt nicht in Ordnung«, versetzte Kim. »Du hast ve r sucht, deine Pflicht zu erfüllen. Aber ich bin bloß… Na ja, ich weiß selbst, daß ich keine Schönheit bin. Deshalb versuche ich, meine Klugheit durch ein loses Mundwerk wettzumachen. Das ist eine reine Schutzstrategie. Nur daß ich es auch manchmal tue, wenn ich es lieber lassen sollte. Jetzt, zum Beispiel. Und damit mache ich dir auch noch das Leben schwer. Deshalb will ich vers u chen, mich zu beherrschen. Einverstanden?«
    »Einverstanden«, antwortete Jenny und lächelte sie anerkennend an.
    Jetzt mußten sie erst einmal Fractos Zorn über sich ergehen la s sen. Jenny suchte nach einem geeigneten Baum, um daran hochz u klettern, aber alle Bäume um sie herum erwiesen sich auf unte r schiedlichste Weise als unbrauchbar. Manche von ihnen hatten hohe, glatte Stämme, die sich nicht leicht erklimmen ließen, andere besaßen Dornen, und viele waren einfach zu klein. »Sammy, such uns in der Nähe einen Baum, den wir hinaufklettern können«, sa g te Jenny zu dem kleinen Kater.
    Sammy huschte davon. »Warte auf mich!« rief Jenny und jagte ihm nach. Kim folgte. Ihr Bildschirm schien sich überall hinzub e wegen, wohin sie gerade sah, ganz so, als befände sie sich selbst in der Szene, und allzu oft vergaß sie sogar, daß dem nicht so war.
    Kim vernahm eine leise, gespenstische Musik. Es klang betörend, war aber zu weit entfernt, um verständlich zu sein.
    Sie überquerten eine Schonung. Kim erblickte einen riesigen, g e spreizten Eichelbaum auf der gegenüberliegenden Seite, der leicht zu erklettern war. Dort konnten sie sich ohne Mühe einrichten. Der Kater wußte ganz genau, wohin er mußte. Doch just in di e sem Augenblick entschied sich Fracto, mit voller, vernichtender Gewalt zuzuschlagen. Eine geradezu greifbare Regendecke stürzte auf sie herab, um sie niederzustrecken. Das Wasser klatschte gegen Kims Schirm und ließ das Bild verschwimmen; jetzt wünschte sie sich, Scheibenwischer zu haben.
    »Sammy!« rief Jenny und ging in Deckung. Der Kater war von einem plötzlich entstandenen Strudel davongespült worden, der sich gerade anschickte, ein Gefälle auszunutzen, und das Tier sei t lich fortriß. Jenny griff nach ihm – da stürzte sie selbst in die Strömung.
    Immer heftigerer Regen schüttete auf sie herab und zerschnitt das Panorama. Kim griff nach einem Taschentuch und versuchte ihren Schirm abzuwischen, doch ihre Hand drang nur wirkungslos hindurch. Wie töricht von ihr zu glauben, sie könnte an einer Sz e ne in einem Computerspiel etwas ändern.
    »Oh!« rief Jenny, als sie von dem tosenden Gewässer fortgerissen wurde. Sie schlug mit einem Arm um sich, konnte sich aber nicht befreien, weil sie mit der anderen Hand den Kater festhalten mu ß te, während das Wasser von allen Seiten auf sie einströmte.
    Fracto stieß ein zufriedenes Grollen aus. Sein Vorhaben, ihnen gründlich in die Parade zu fahren, schien zu gelingen.
    Kim folgte. Sie konnte Jenny keine Hilfe leisten und empfand echte Reue, weil sie es schließlich gewesen war, die die reizbare Wolke erzürnt hatte, während Jenny nun dafür büßen mußte. »Jenny!« rief sie, obwohl sie wußte, daß es zwecklos war.
    Vielleicht könnte sie ihr aber doch noch helfen. Sie könnte schon vorangehen und nach geeigneten Stellen Ausschau halten, an d e nen es möglich war, sich aus dem Sturzbach zu befreien und an Land zu steigen. Dann könnte sie Jenny davon Mitteilung machen, und diese könnte die Chance dann nutzen.
    Doch das Gewitter schien sich noch zu verschlimmern, und a u ßer Stücken von herabhängenden Ästen und Wasser konnte Kim nichts mehr ausmachen. Die ganze Welt schien nur noch aus Wa s ser zu bestehen!
    Wieder vernahm sie diese gespenstische Musik. Es war, als wü r de irgend jemand singen und dabei ein Saiteninstrument spielen. Es war von ätherischer Lieblichkeit, aber immer noch zu leise, um es deutlich zu vernehmen.
    Der Sturzbach wurde zu einem

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