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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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der untersten Schublade herauszuholen.
»Genau. Wahnsinn, oder? Vor einiger Zeit machte das Gerücht die Runde, dass er seinen Posten aufgeben und für den Senat kandidieren wollte. Aber das hat er nie gemacht, sondern ist in die Lokalpolitik eingestiegen.«
Ich zuckte mit den Achseln. »Und was ist daran Wahnsinn?« Ich hatte eigentlich etwas Saftigeres erwartet. Klatsch braucht meiner Meinung nach ein wenig mehr Substanz.
»Was Wahnsinn daran ist? Na ja, sein Vater hat oft verkündet, dass Clark einmal sein ganzes Vermögen erben würde, und dann hinterlässt er alles der Kirche. Das klingt doch geradezu nach Seifenoper!«
»Stimmt«, musste ich zugeben. Ich hatte mir etwas Ähnliches auch schon überlegt. »Aber er scheint inzwischen ganz zufrieden zu sein«, fügte ich hinzu. Schließlich war er ja trotz allem in die Politik eingestiegen und schien in diesem Bereich auch erfolgreich zu sein.
»Hm.« Laura lehnte sich neben mir gegen den Wickeltisch, und ich konzentrierte mich auf den Popo meines Kleinen. Im Haus war es still. Stuart befand sich in seinem Arbeitszimmer, und Allie und Mindy saßen am Küchentisch und machten Allies Hausaufgaben. Um meine Familie an sich machte ich mir gerade keine Sorgen. Aber ich wusste nicht, wie ich die Dinge, die ich morgen zu erledigen hatte, mit einem Fünfundachtzigjährigen im Schlepptau auf die Reihe bringen sollte.
»Laura«, sagte ich bittend.
»Oje«, erwiderte sie. »Was gibt es denn jetzt schon wieder?«
»Du hast dich doch einverstanden erklärt, zwei Tage lang auf Timmy aufzupassen. Und heute habe ich ihn doch bereits ins KidSpace gebracht, um ihn dir abzunehmen.«
Sie verschränkte die Arme und zog eine Augenbraue hoch. »Und?«
»Na ja. Ich habe mich gefragt, ob ich diesen zweiten Tag vielleicht noch in Anspruch nehmen könnte.«
»Vermutlich sprechen wir diesmal nicht von einem Zweijährigen, oder?«
»Nein, eher von einem, der vierzigmal älter ist«, entgegnete ich.
»Eddie.«
»Genau – Eddie«, bestätigte ich und versuchte, Timmys strampelnde Füße in eine Schlafanzughose zu bekommen. »Ich kann ihn unmöglich allein hierlassen.«
Laura half mir und ließ ein Spielzeug über Timmys Kopf hin und her kreisen. Er hörte mit dem Strampeln auf und fasste interessiert danach. »Also – was soll ich machen?«
»Du wolltest doch morgen einen Großteil des Tages im Internet verbringen. Kannst du das auch von hier aus tun? Mit meinem Laptop am Küchentisch?«
»Das könnte ich schon«, sagte sie. »Und was springt dabei für mich heraus?«
Ich zog Timmy ein Schlafanzugoberteil mit einem Bild von Bob dem Baumeister an, wobei ich es schaffte, ihm das Teil so schnell über den Kopf zu ziehen, dass ihm keine Zeit blieb, loszubrüllen. »Meine Liebe und Bewunderung«, erklärte ich Laura großspurig. »Plus lebenslang umsonst Nachtisch.«
»Verkauft«, entgegnete sie. »Aber wenn er mich wieder mit Weihwasser bespritzt, wirst du es bitter bereuen.«
Ich stellte Timmy auf den Boden und gab seinem kleinen Po einen Klaps. Er ging zur Treppe, da er wusste, dass es nun Zeit für seine Gute-Nacht-Geschichte auf der Couch war. Laura und ich folgten ihm. »Der arme Kerl. Da glaubt er, Weihwasser zu bekommen, und stattdessen haben ihm die Schwestern nur Leitungswasser gegeben.« Sie runzelte die Stirn. »Meinst du, dass sie den alten Mann einfach nur beruhigen wollten? Oder könnten sie auch Dämonen sein?«
Ihre Worte trafen mich wie ein Donnerschlag. Ich packte sie am Arm und zog sie in Timmys Zimmer zurück, während ich Allie zurief, dass sie sich um ihren Bruder kümmern sollte, bis ich da wäre.
In Timmys Zimmer zog ich die Tür hinter uns zu. Ich hatte das Gefühl, vor Aufregung platzen zu müssen. Lauras Gesicht zeigte eine ähnliche Spannung. »Was ist?«, wollte sie wissen. »Jetzt sag schon!«
»Die Krankenschwestern sind keine Dämonen«, antwortete ich. »Sie sind vielmehr Marionetten. Oder zumindest einige von ihnen.«
»Marionetten?«, wiederholte sie.
»Mehr oder weniger«, antwortete ich. »Allerdings eher weniger.«
»Kate – soll ich hier graue Haare bekommen oder was –«
»Entschuldige.« Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und begann, unruhig in Timmys Zimmer auf und ab zu gehen. »Das hätte mir schon früher klar sein müssen. Wir müssen nicht nur nach Gorameshs mysteriösem Gegenstand suchen. Wir müssen auch nach all denjenigen suchen, die probieren, ihn für ihn ausfindig zu machen.«
Laura blinzelte, was mir zeigte, dass ich etwas ausholen

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