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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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übernachtete. Doch heute sehnte ich mich nach etwas Ruhe und Frieden, denn irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass es lange dauern würde, ehe ich wieder dazu kam, mich zu entspannen. »Allie ist oben«, erklärte ich Mindy »Ich hatte eigentlich angenommen, dass sie gerade mit dir telefoniert.«
»Sie hat mich auch angerufen«, erwiderte Mindy. »Aber wir beschlossen, dass ich besser gleich herüberkomme. Können wir uns wirklich einen Film ansehen und Pizza essen, sobald wir unsere Klamotten gezeigt haben?«
»Na klar«, sagte ich und hoffte, dass niemand bemerkte, dass ich in Wahrheit ganz vergessen hatte, was Laura und ich für diesen Abend geplant hatten.
Also gut, was konnte ich machen? Ruhe und Frieden sind sowieso überschätzte Werte.
Während Mindy mit einer beneidenswerten Energie die Treppe hinaufsprang, blickte mich Laura neugierig an. Automatisch rieb ich mir über die Oberlippe, als ob ich dort einen Klecks verschmierter Schokolade befürchtete. »Was?«
Sie schüttelte den Kopf und sah mich etwas merkwürdig an, was mich beunruhigte. Warum, wusste ich nicht. Aber seit Neuestem vertraute ich wieder meinem Instinkt. Und der sagte mir, dass irgendetwas mit meiner Freundin nicht stimmte. Etwas, was – wie ich verzweifelt hoffte – zur Abwechslung einmal nichts mit Dämonen zu tun hatte. »Komm schon, Laura«, forderte ich sie auf. »Spuck es aus.«
Wir standen noch immer an der Verandatür, und ich wollte sie gerade verriegeln – ein Ritual, das mir seit den Ereignissen des Vortags besonders wichtig geworden war.
»Es ist nichts. Wirklich nicht. Oder zumindest geht es mich nichts an.«
»Was ist nichts?« Ihre Bemerkung war zwar ziemlich unverständlich, aber sie ließ mich innerlich doch erleichtert aufatmen. Mit Neugier konnte ich fertig werden. Sie lehnte sich an die Wand mir gegenüber, sodass sie mit dem Rücken zur Küche stand. Hinter ihr war hin und wieder das Kratzen von Stühlen auf Fliesenboden zu hören, während Larson und Stuart ihre Unterhaltung fortsetzten.
»Ich komme mir wie eine Idiotin vor, überhaupt etwas zu sagen.«
Nachdem meine Angst verflogen war, hielten sich nun Neugierde und Belustigung die Waage. »Na los«, meinte ich erneut. »Jetzt sag es doch endlich.«
»Es ist echt dumm von mir.« Sie fuchtelte unsicher mit den Händen in der Luft herum, und ihre Wangen waren errötet. Ich runzelte die Stirn. Allmählich kam mir das Ganze doch etwas seltsam vor. Endlich trat sie einen Schritt auf mich zu und blickte mich mit roten Backen an. »Ist bei dir und Stuart alles in Ordnung? Ich meine, du hast doch nicht … Äh … Du hast doch nicht eine …« Sie brach ab und nickte bedeutsam, als wollte sie sagen »Du weißt schon, was ich meine«.
In Gedanken spielte ich alle Möglichkeiten durch, bis mir klar wurde, worauf sie hinauswollte. Nun war es an mir, knallrot zu werden. »Natürlich nicht!«, sagte ich. »Stuart und mir geht es ausgezeichnet. Also wirklich ausgezeichnet!« Selbst in meinen Ohren klang ich übertrieben begeistert. Unser Leben war ja tatsächlich in Ordnung. Aber ich verspürte trotzdem dieses ständig nagende Schuldgefühl. Denn obwohl nichts in der Hinsicht falsch lief, die Laura anscheinend annahm (eine Affäre!), so hatte ich doch einige gewaltige Geheimnisse vor meinem Mann. Die Sorte Geheimnisse, die kaum größer und geheimer sein könnten. »Warum um alles in der Welt fragst du mich so etwas?«
Eine wahnsinnige Erleichterung spiegelte sich nun in ihrem Gesicht wider. »Gott sei Dank. Ich wusste ja, dass das eine idiotische Frage ist. Ich habe nur …« Sie zuckte mit den Achseln, schüttelte den Kopf und hob hilflos die Hände. Auf einmal erinnerte sie mich fast an eine Marionette, die von einem Puppenspieler mit nervös bedingten Zuckungen geführt wurde.
»Laura …«
»Na ja. Ich wusste einfach nicht, was ich denken sollte. Ich sah dich zusammen mit diesem älteren Mann im Garten fechten, und ihr beide habt irgendwie so vertraut miteinander gewirkt, dass ich mir dachte, da muss irgendetwas im Busch sein.«
Etwas war im Busch, da hatte sie recht. Allerdings etwas ganz anderes. »Wenn du mich auf allen vieren unter dem Haus herumkriechen sehen würdest, nähmst du dann etwa an, ich hätte etwas mit dem Klempner am Hut?«
»Wohl kaum. Aber dein Fechtpartner wirkt nicht gerade wie ein Bier saufender Bauarbeiter im Unterhemd.«
»Mach mir nicht die Klempner schlecht«, sagte ich. »Schließlich sind sie es, die dein verstopftes Waschbecken am

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