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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Weihnachtsabend reparieren – oder etwa nicht?«
»Ich nehme alles zurück«, entgegnete Laura und streckte drei Finger in typischer Pfadfindermanier in die Höhe. »Aber was war nun eigentlich los? Ich meine, wieso fichst du plötzlich mit diesem Mann in eurem Garten? Ich wusste gar nicht, dass du überhaupt fechten kannst. Noch dazu habt ihr keine Degen verwendet.«
»Fechten?« Stuarts Stimme. Gefolgt von dem Mann selbst, der in diesem Moment mit Richter Larson an seiner Seite das Wohnzimmer betrat.
Ich unterdrückte das dringende Bedürfnis, einen lauten Fluch auszustoßen, und setzte stattdessen ein glückliches Hausfrauen-Lächeln auf, während ich rasch darüber nachsann, welche Lüge ich nun auftischen konnte. Keine klang so richtig überzeugend.
Laura blickte mich noch immer an, die Männer im Rücken. Nur die Lippen bewegend, gab sie mir zu verstehen, wie leid es ihr tat, ehe sie sich strahlend zu Stuart umdrehte. Die Art und Weise, wie eine halbe Sekunde später ihre Schultern angespannt erstarrten, zeigte mir, dass sie Larson nicht erwartet hatte, und ich konnte es ihr nicht wirklich vorwerfen, als die Worte »Oh, Sie« ihr entwischten.
Ich räusperte mich. »Laura, das ist Richter Mark Larson. Richter Larson, meine Freundin Laura Dupont.«
Da Laura gut erzogen war, trat sie mit ausgestreckter Hand auf ihn zu, um ihn zu begrüßen. Wenn ich kurz die Hoffnung gehegt hatte, dass ein solcher Austausch von Höflichkeiten Stuart ablenken könnte, hatte ich mich leider gründlich getäuscht.
»Das mag vielleicht etwas naiv klingen«, sagte er, »aber warum um alles in der Welt habt ihr beide miteinander gefochten? Habt ihr gefochten?«
»Äh«, murmelte ich und schloss den Mund, als ich bemerkte, dass ich nichts zu sagen hatte. Ich wand mich ein wenig und warf dabei Laura einen Hilfe suchenden Blick zu. Aber sie hatte bereits Larsons Hand losgelassen und huschte nun Richtung Treppe. »Ich schau mal kurz nach, was die Mädchen machen«, erklärte sie. Großartig, Laura. Einfach super. Herzlichen Dank.
Ich konzentrierte mich also wieder auf das vor mir liegende Problem einer Erklärung, konnte aber noch immer nicht wesentlich mehr als ein lahmes »Äh« von mir geben. Nicht gerade der eleganteste Schwindel aller Zeiten. Larson legte eine Hand auf Stuarts Schulter und drückte sie sanft. Er zog offenbar nun seine ganzen Großvater-Register, und ich war ihm für den ersten Moment wirklich dankbar dafür.
»Selbstverteidigung«, erklärte Larson und machte damit meine Dankbarkeit zunichte. Ich applaudierte ihm innerlich höhnisch. Mit einer solchen Antwort hätte ich auch aufwarten können.
»Selbstverteidigung«, wiederholte Stuart.
»Genau«, meldete ich mich zu Wort, denn jetzt blieb mir nichts anderes mehr übrig, als mitzuspielen.»Und … äh … Training.«
Stuart starrte mich mit einer perplexen, wenn auch interessierten Miene an. Zum Glück fand ich keinerlei Anzeichen dafür, dass er sich bereits überlegte, mich einliefern zu lassen oder – was wesentlich schlimmer gewesen wäre – ob ich eine Affäre mit Larson habe (wie zum Teufel kam Laura nur auf diese Idee!).
Eine Weile herrschte Schweigen, und ich wartete darauf, dass Larson etwas sagen würde. Als er das nicht tat, sprang ich in die Bresche. »Die Welt da draußen ist wirklich gefährlich geworden, und ich … äh … Ich muss wissen, wie ich mich im Notfall verteidigen kann.« Da Stuart nichts erwiderte, plapperte ich weiter und redete mich allmählich so richtig warm. »Du arbeitest ja oft bis spät in die Nacht, hast dann noch irgendwelche Sitzungen mit Clark, und ich bin währenddessen mit den Kindern allein zu Hause.« Ich zählte ihm eines nach dem anderen auf: »Allie wird im nächsten Schuljahr ständig irgendwelche Extrakurse nach der Schule besuchen. Ich muss sie also sicher des Öfteren spät irgendwo abholen – mit Tim im Auto. Da fand ich es einfach nur vernünftig, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.«
»Und deshalb hast du mit Richter Larson eine Runde gefochten?«
Stuart meinte das nicht einmal sarkastischer war einfach nur verwirrt, was ich ihm schlecht zum Vorwurf machen konnte.
»Äh … nein. Es geht um einen Selbstverteidigungskurs. Ich wollte mich und Allie dafür anmelden.«
»Wow, geil!« Allies Stimme ertönte aus dem ersten Stock. Einen Moment später tauchte meine eigene kleine Britney Spears auf. Sie trug ein viel zu enges T-Shirt, das so tief ausgeschnitten und so kurz war, dass ich am einen Ende die

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