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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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den Kopf, um ihm einen Kuss zu geben. »Das ist sehr wichtig für dich, Liebling.«
Er streichelte mir über das Haar. »Du bist wirklich die Beste. Das weißt du doch, nicht wahr?«
Ich lachte ein wenig gezwungen. »Ich bin nicht die Beste, aber ich verspreche dir, dass ich versuche, es zu werden. Ich werde zwar sicher nie den ersten Preis bei einem Hausfrauenwettbewerb gewinnen, aber wenn wir Glück haben, vermassle ich dir auch nicht deine Chance, gewählt zu werden.«
»Das wird bestimmt nicht passieren«, sagte er. »Schließlich ist es dir gelungen, Larson in weniger als vierundzwanzig Stunden für dich zu gewinnen.«
»Ja, stimmt. Wir haben uns eben auf Anhieb verstanden.«
»Wer würde sich nicht auf Anhieb mit dir verstehen?«
Ich antwortete nicht, sondern tat so, als ob ich plötzlich davon fasziniert wäre, wie Patton eine Pistole zog und auf ein deutsches Flugzeug schoss. Stuart folgte meinem Beispiel, und danach schauten wir uns in Ruhe den Rest des Films an.
Ich fühlte mich zwar sehr wohl bei Stuart und genoss sogar den Film (kaum zu glauben!), aber mich so ganz zu entspannen gelang mir nicht. Da draußen brauten sich unheimliche Dinge zusammen, und ich wusste nicht, was. Es lag außerhalb meiner Reichweite. Wenn ich doch nur die Hand ein wenig weiter ausstrecken und danach hätte greifen können –
»He.« Stuarts Stimme klang weich, als er mir erneut über das Haar streichelte. »Du wirkst heute Abend irgendwie so abwesend.«
»Tut mir leid, ich habe nur an etwas gedacht. An Allie. Und die Highschool. Dass meine Kleine allmählich erwachsen wird.« Eine weitere Lüge. Wie viele waren das inzwischen? Ich hatte die Übersicht verloren und fragte mich, wie viele wohl noch folgen würden.
Meine zwei Welten rasten mit beängstigender Geschwindigkeit aufeinander zu. Ich wollte nichts anderes, als meine Welt mit Stuart und den Kindern in Sicherheit zu wissen. Sicher verstaut in einer kleinen Schachtel wie ein wertvoller Weihnachtsschmuck. Aber mein altes Leben hatte begonnen, wieder aufzuerstehen, und ich hatte Angst, dass Stuart eines Morgens aufwachen, mich ansehen und mein Geheimnis erkennen würde. Oder – was noch schlimmer gewesen wäre – dass er eines Morgens aufwachen und neben sich einen Dämon im Bett vorfinden würde.
Ich schlang meine Arme um ihn und küsste ihn – zuerst heftig und dann immer sanfter, bis ich spürte, wie er sich entspannte und seinen Mund öffnete. Er hielt mich fest und zog mich ganz nahe an sich. Ich wollte ihm noch näher sein, wollte mich an ihn schmiegen, mich in diesem Mann verlieren. Ich wollte, dass er sich um mich sorgte. Zumindest wollte ich meine Verantwortung, meine Versprechen und meine Vergangenheit einen Moment lang vergessen.
»Womit habe ich das verdient?«, fragte er in einem Tonfall, der suggerierte, dass er gern noch mehr davon hätte.
»Darf ich denn nicht meinen eigenen Mann verführen?«
»Jederzeit.«
»Gut, dann sofort«, erwiderte ich.
Ein vertrautes Blitzen schimmerte in seinen Augen auf – das Funkeln, das jeder Mann bekommt, wenn ihm klar wird, dass er mal wieder Glück hat. Als er mich an sich zog, war Patton schon vergessen.
Ich bin nicht dumm. Ich wusste natürlich, dass dies meine Probleme nicht lösen würde, dass weder meine Sorgen noch die Bedrohung durch Goramesh verschwinden würden. Dadurch würde ich nicht einmal meine Erinnerungen an Eric vertreiben.
Aber ich wollte es. Ich wollte Stuart. Diesen Mann. Dieses Leben.
Ich musste mein gegenwärtiges Dasein ganz nahe um mich spüren, es so weich und warm wie eine Wolldecke um mich gelegt wissen. Denn meine Vergangenheit hatte begonnen, an den Fäden dieser Decke zu zupfen und zu zerren, und ich hatte schreckliche Angst, dass sich das perfekte Leben, das Stuart und ich uns gemeinsam aufgebaut hatten, in einem einzigen Moment auflösen könnte, wenn ich nicht aufpasste.
Und wo würde ich dann sein?
Oder vielmehr – wer würde ich dann sein?
NEUN
    Guter Sex vernebelt einer Frau die Sinne. Das ist mir inzwischen klar geworden. Aber als Stuart mich bat, eine weitere Cocktailparty aus dem Boden zu stampfen, befand ich mich noch immer in diesem Zustand absoluter Glückseligkeit. Anscheinend sollte ursprünglich eine seiner Mitarbeiterinnen die Party geben, aber sie hatte sich krankgemeldet. Ich murmelte leise meine Zustimmung und vergrub dann meinen Kopf wieder glücklich, zufrieden und voller Zuversicht (ausgelöst durch den Orgasmus) in den Kissen.
    Erst als der Wecker fünf Minuten

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