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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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kannst auf dem Parkplatz herumfahren, bis er aufwacht.«
Jetzt hatte ich ihr Interesse geweckt. »Echt? Wahnsinn! Du erlaubst mir, mit dem Auto zu fahren?«
»Ganz langsam, nur auf dem Parkplatz und mit mir auf dem Beifahrersitz. Unter diesen Bedingungen kannst du es gern einmal versuchen.«
In Kalifornien darf man bereits mit sechzehn Jahren Auto fahren (allerdings nur, wenn ein Erwachsener daneben sitzt), aber man kann mit fünfzehn eine Lernlizenz beantragen. Uns blieben also noch elf Monate. Ich hatte Stuart erklärt, dass ich Allie so früh wie gesetzlich möglich hinter dem Steuer sehen wollte. Auch wenn mir die Vorstellung, dass meine Tochter eine Tonne Metall bewegte, während sie mit 80 km/h dahinfuhr, nicht sonderlich gefiel, so wusste ich doch: Nur Übung macht den Meister.
Mein jetziger Plan, auf dem halb leeren Parkplatz des Einkaufszentrums herumzufahren, war zwar nicht legal, aber das kümmerte mich wenig. Auf diese Weise würde Timmy genügend Schlaf bekommen, und Allie hatte ihren Spaß. Außerdem war ich bereits mit vierzehn durch ganz Rom gekurvt. Allie führte zum Glück ein anderes Leben, aber sie sollte trotzdem eine selbstsichere und verantwortungsbewusste Frau werden.
Momentan starrte mich diese zukünftige Frau mit offenem Mund an. »Wer bist du? Und was hast du mit meiner Mutter gemacht?«
»Sehr lustig«, erwiderte ich. »Sehr originell.«
»Du meinst es also ernst?«
»Nein, in Wahrheit lüge ich dich an, um dich so richtig zu quälen, damit du später einmal ein Buch über deine schreckliche Kindheit und Jugend schreiben, Millionen verdienen und dich frühzeitig aus dem Berufsleben zurückziehen kannst. Das alles tue ich nur aus Liebe zu dir, mein Schatz.«
»Du bist echt krass, Mami.«
»Habe ich schon öfter gehört.«
Wir erreichten den Eingang zum Parkplatz, und ich bog nach rechts ab, vorbei an den griechischen Säulen, die meiner Ansicht nach in der kalifornischen Küstenlandschaft lächerlich wirken. Die Architekten hatten sich jedoch leider nicht die Mühe gemacht, mich nach meiner Meinung zu fragen, und so war das ganze Einkaufszentrum unter einem absurden olympischen Thema erbaut worden.
Wie erwartet, war der Parkplatz in der Nähe des Restaurantkomplexes voll. Aber dort, wo die meisten Geschäfte lagen, stand kaum ein Wagen.
Ich parkte, ließ den Motor an und stieg aus. Während ich um das Auto zur Beifahrertür herumging, klappte Allie die Armlehne hoch und kletterte auf den Fahrersitz. Sichtlich zufrieden machte sie es sich hinter dem Lenkrad bequem. Als ich mich neben sie setzte, war sie bereits damit beschäftigt, die Spiegel einzustellen.
»Fertig?«, fragte ich.
»Ja, das ist wirklich super. Mindy wird sicher ganz blass vor Neid werden.«
»Jetzt wollen wir uns erst einmal auf dieses extrem schwere Gefährt konzentrieren und später darüber nachdenken, wie du damit angeben kannst. Okay?«
»Klar, Mami«, erwiderte sie überglücklich.
Ich machte meinen Gurt los, den ich schon geschlossen hatte, um mich noch einmal umzudrehen und nachzusehen, was Timmy so trieb. Dann lehnte ich mich, so weit es ging, zurück und kontrollierte seinen Gurt, indem ich vorsichtig daran zog. Er war sicher angeschnallt und schlief tief und fest. Also setzte ich mich wieder gerade hin und schnallte mich ebenfalls an. Allie neben mir rollte mit den Augen.
»Das Vorrecht der Eltern«, erklärte ich. »Selbst wenn du die beste Fahrerin auf der Welt wärst, dürfte ich mir immer noch Sorgen machen.«
Sie machte sich nicht einmal die Mühe, mir zu antworten, sondern beugte sich nur vor, um den Wagen anzulassen. Da dieser aber bereits fröhlich vor sich hin schnurrte, gefiel ihm diese Misshandlung gar nicht. Er knurrte laut auf, was meine Tochter erschreckt zusammenzucken ließ.
»Ist nicht schlimm«, meinte ich. »Mir passiert das auch immer wieder.«
Der zweite Versuch lief glatter, und sie fuhr ein wenig zögerlich vorwärts. Schon bald fühlte sie sich sichtlich wohler.
»Nicht schlecht«, lobte ich sie. »Du scheinst keine Anfängerin zu sein.«
Sie grinste mich zufrieden an, und ich spürte, wie stolz sie war. »Nicht mehr ganz«, sagte sie. »Aber den Van durfte ich bisher noch nie fahren.«
Das stimmte. Ehe wir den Van kauften, erlaubten Stuart und ich meiner Tochter manchmal, mit unserem alten Corolla über den Parkplatz der Highschool zu kurven. Mit Stuarts neuem Flitzer würde das wohl erst möglich sein, wenn der ganze Stolz meines Mannes seinen Neuwagen-Geruch verloren hatte.
Ich wies auf

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