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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Leung. Das ist alles –«
»PR. Ja, so etwas habe ich schon öfter erlebt.«
Er trat ein Schritt zurück. Seine dunklen Augen funkelten, und sein Mund deutete den Anflug eines Lächelns an, als ob ich ihn amüsieren würde. »Also – wie kann ich Ihnen helfen, Miss …?«
»Mrs.«, sagte ich vielleicht ein wenig zu hastig. »Kate Connor.« Ich richtete mich zu meiner vollen Größe auf. »Ich suche einen Lehrer.« Dann erklärte ich ihm, was ich wollte – zum einen Einzelunterricht und zum anderen einen Kurs, den ich gemeinsam mit Allie und Mindy belegen konnte. Ich zeigte ihm die Mädchen, die beide ebenfalls erröteten und miteinander zu flüstern begannen, um sich dann hastig wieder den Fotos zuzuwenden. Offensichtlich hatte ich recht – Cutter besaß SexAppeal.
Ich erwartete, eine Reihe von Kursen genannt zu bekommen. Stattdessen erkundigte er sich: »Werden Sie von jemand verfolgt?«
Auf diese Frage war ich nicht vorbereitet. Ich stammelte etwas, da ich im Grunde nicht wusste, was ich darauf antworten sollte, bis ich ein »Nicht so richtig« herausbrachte.
Er lachte. »Ist das wie nicht so richtig schwanger sein?«
Ich starrte ihn an. War er ein Kotzbrocken oder doch ein Charmeur? Bisher konnte ich das nicht mit Sicherheit beantworten.
»Keine Sorge«, erklärte er, als ob er meine Gedanken gelesen hätte. Er grinste, und seine weißen Zähne funkelten. »Sie werden sich schon an mich gewöhnen.«
Das glaubte ich ihm gern. Cutter wirkte wie ein Mann, der einem besser gefiel, je länger man ihn kannte. Ich folgte ihm zu einem schweren Schreibtisch aus Eiche, der voller Papiere war. Die anderen Eltern und Schüler waren inzwischen gegangen, sodass nur noch wir vier im Studio übrig blieben. »Also – erfahre ich Ihre Geschichte?«, fragte er. »Oder spielen Sie gern die Rolle der geheimnisvollen Schönen?«
(Ich sollte darauf hinweisen, dass ich nicht naiv bin. Er war ein attraktiver Mann – okay, er war sogar ziemlich heiß –, der ein Selbstverteidigungsstudio einen Kilometer von einem der besten Viertel der Stadt entfernt führte. Natürlich versuchte er mit seinem Charme, die Mütter der Umgebung zu becircen. Wenn er das nicht tat, würde ein anderer die Kinder des Viertels im Kicken, Springen und Boxen unterrichten. Dessen war ich mir wohl bewusst. Und trotzdem ließ mich sein Kommentar über meine »Schönheit« ein wenig aufblühen. Natürlich hätte ich das Ganze viel rationaler betrachten sollen, aber dazu hatte ich momentan keine Lust.)
Er sah mich auffordernd an.
»Vor vielen Jahren bin ich einmal ganz gut gewesen«, sagte ich leichthin, als ob das nichts Besonderes wäre. »Dann fiel mir vor Kurzem auf, wie sehr ich aus der Übung bin, und nun möchte ich das Ganze wieder auffrischen. Und ich will mit jemandem zusammen trainieren.«
»Und Ihre Töchter?«
»Das sind meine Tochter«, sagte ich, »und ihre beste Freundin.« Ich zuckte mit den Schultern. »Ich kann nicht immer dabei sein, um auf sie aufzupassen.« Es gelang mir nicht, mir meine Anspannung nicht anmerken zu lassen. Falls sie ihm jedoch auffiel, ließ er es mich nicht wissen.
»Verstehe«, sagte er. »Heute gebe ich keine Kurse mehr. Warum zeigen Sie mir also nicht erst einmal, was Sie bereits können?«
»Oh«, stammelte ich. Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Ich hatte eigentlich erwartet, heute nur die Formalitäten zu regeln. Und außerdem gefiel mir die Idee, Cutter vor meiner Tochter zu zeigen, was ich draufhatte, ganz und gar nicht. »Ich glaube nicht, dass das so eine gute –«
»Legen Sie einfach Ihre Sachen dort drüben hin.« Er zeigte auf die Wand im hinteren Teil des Studios. »He, ihr beiden«, rief er. »Kommt doch mal hierher. Eure Mutter und ich wollen Euch etwas zeigen.«
»Cutter«, zischte ich.
»Was? Sie wollen doch schließlich gemeinsam mit Ihrer Tochter einen Kurs besuchen. Da darf es Ihnen nicht peinlich sein, vor ihren Augen zu kämpfen. Das würde einen Kurs recht merkwürdig gestalten.«
»Okay.« Ich warf ihm einen finsteren Blick zu. Irgendwie kam es mir so vor, als würden wir uns wie ein Ehepaar streiten. Allerdings ging es in meinen Auseinandersetzungen mit Stuart nie körperlich zur Sache.
»Dann fangen wir mal mit Schattenboxen an.«
Es gab wirklich keinen Grund, mich so zu sträuben. Auf diese Weise würde ich ein Gefühl für seine Fähigkeiten gewinnen und außerdem herausfinden, ob ich meine eigenen Bewegungsabläufe hinreichend unter Kontrolle halten konnte, um mit Allie zu kämpfen. Cutter

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