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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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schließlich in ein für Papier freundlicheres Klima gebracht zu werden. Eine Moment lang quälte mich ein schlechtes Gewissen. Schließlich handelte es sich um ein wichtiges Projekt, und ich hatte vor, es auf der Stelle links liegen zu lassen, sobald ich gefunden hatte, wonach ich suchte.
Die Kisten waren an der hinteren Wand des Gewölbes aufgereiht. An den anderen Wänden standen Glasvitrinen und ein relativ moderner Karteikastenapparat. Dazwischen konnte ich Holzregale ausmachen, in denen übergroße, in Leder gebundene Bücher standen, die etwa zehn Zentimeter dick waren. Vielleicht stammten sie noch aus dem Mittelalter, wobei ich keine Historikerin bin und mich also gewaltig irren konnte. Grobe Holzplanken bildeten den Boden, auf dem fünf lange Holztische standen. Ich malte mir aus, wie hier früher einmal Mönche gesessen hatten, in braune Kutten gekleidet und von einer Suppe schlürfend, die in kleinen Holzschalen neben ihnen stand. Heute sollte ich nun hier in Jeans sitzen und Kisten von Papieren durchsuchen in der Hoffnung, einen Hinweis auf etwas zu finden, was irgendwie mit Zypern, Mexiko oder Italien zu tun hatte.
Die Kisten waren mit Ziffern und Buchstaben versehen. Die Buchstaben bezogen sich auf den Spender, während die Ziffern anzeigten, welche Gegenstände aus der Gesamtspende darin lagen. Die Dokumente für jede Spende sollten sich (und Father Ben betonte das ›sollte‹) in der ersten Kiste jedes Buchstabens befinden.
Er schleppte eine Kiste mit einem großen »A1« auf einen Tisch, wollte wissen, ob ich nichts weiter brauchte, und ging dann die Treppe hinauf. Ohne den Priester wirkte das Kellergewölbe noch düsterer und unheimlicher. Hätte es sich nicht um einen Teil der Kirche gehandelt und wäre ich keine Dämonenjägerin gewesen, so wäre es mir jetzt bestimmt kalt den Rücken hinuntergelaufen. Stattdessen gab ich mir Mühe, mich nicht einschüchtern zu lassen, und öffnete die erste Kiste. Als ich feststellte, dass sich darin unglaublich viele braune Briefumschläge befanden, in denen zahlreiche Papiere steckten, seufzte ich auf.
Ich holte den ersten Umschlag heraus, legte ihn vor mir auf den Tisch und öffnete ihn. Ein Dutzend Kellerasseln und Tausendfüßler krabbelten heraus, und ich stieß einen Schrei aus. Wie von der Tarantel gestochen, sprang ich auf und klopfte angewidert meine Hose aus. Igitt! Mit Dämonen, schmutzigen Windeln und Essenseinladungen in letzter Sekunde konnte ich fertig werden. Aber mit Ungeziefer? Niemals!
Ich klopfte den Umschlag einige Male gegen den Schreibblock, den mir Father Ben dagelassen hatte. Als kein weiteres Tierchen herausgekrochen kam, setzte ich mich wieder, um das erste Dokument zu überfliegen. Es handelte sich um den Letzten Willen eines gewissen Cecil Curtis. Sorgfältig blätterte ich alles durch und blies immer wieder Staub beiseite, doch nirgends konnte ich eine Liste der Spenden an die Kirche entdecken.
Meine Augen juckten, und ich musste mehrmals niesen. Wow! Das machte echt Spaß.
Ich steckte den Umschlag samt Papieren in die Kiste zurück, nieste erneut und holte das nächste staubige Exemplar heraus. Diesmal hielt ich den Umschlag auf Armeslänge von mir entfernt und schüttelte ihn erst einmal aus. Kein Ungeziefer. Ich legte ihn vor mich auf den Tisch. Ein rascher Blick auf die Uhr zeigte mir, dass erst sieben Minuten vergangen waren, seit mich Father Ben allein gelassen hatte.
Mit einem resignierten Seufzer öffnete ich den Umschlag. Zahlreiche Durchschlagpapiere steckten darin, auf denen die getippten Buchstaben schlecht leserlich waren – ganz so, als ob es sich um den dritten Durchschlag eines Schriftstücks handelte, das auf einer alten Schreibmaschine geschrieben worden war. Jede der Seiten war dicht beschrieben. Ich beugte mich tief über das Dokument, um keinen Hinweis zu übersehen. Larson hätte mich sonst bestimmt geköpft. Nach zehn Seiten brannten mir die Augen, und ich hatte Kopfschmerzen. Zum ersten Mal in meinem Leben wünschte ich mir, eine Lesebrille zu besitzen.
Es machte keinen Spaß. Das Ganze war zwar wichtig, aber Spaß machte es überhaupt keinen.
Es gab einen Grund, warum ich Jägerin und nicht alimentatore geworden bin. Für diese Sachen habe ich einfach keine Geduld. Ich bin keine Detektivin und will auch keine sein. Momentan ärgerte ich mich mehr als angebracht über Larson, der bestimmt in seinem staubfreien Gericht saß und es sich gut gehen ließ, während ich in den Eingeweiden der Kirche über

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