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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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hatte recht. Allie würde sowieso bald genug erfahren, wozu ihre Mutter fähig war.
Nachdem sich die Mädchen im Schneidersitz am Rand der Matte niedergelassen hatten, ging ich in den hinteren Teil des Studios, um dort Tasche und Schuhe abzustellen. Die Wände waren verspiegelt, sodass ich eigentlich keine Ausrede hatte, warum ich ihn nicht kommen sah. Ich war gerade an ihm vorbeigegangen, da wurde ich auch schon von ihm an der Taille gepackt, er presste mir eine Hand auf den Mund und hinderte mich so am Schreien.
Was zum Teufel …
Ich konnte hören, wie Allie im Hintergrund aufschrie, aber ich konnte mich ihr nicht zuwenden. Jeglicher vernünftige Gedanken war aus meinem Kopf verschwunden. Ich verspürte nur noch den Wunsch, Cutter zu zeigen, wer hier die Hosen anhatte. Ich dachte nicht nach, ich handelte nur noch, und ich muss zugeben, es fühlte sich wirklich gut an.
Ich griff mit beiden Händen nach der seinen, die noch immer auf meinen Mund gepresst war, und zerrte sie nach unten. Dadurch gelang es mir, ihm meine Zähne in den Handballen zu schlagen. Dabei wand ich mich, doch sein Arm hielt mich weiterhin kräftig fest, obwohl er protestierend aufheulte. Ich verpasste ihm mit meinem linken Ellenbogen einen Hieb in die Seite, sodass ich ihn unterhalb des Brustkastens traf. Ihm blieb fast die Luft weg. Sein Arm lockerte sich lange genug, dass ich mich seitlich drehen, mein Bein um das seine legen und ihn so rückwärts auf die Matte befördern konnte.
»Mami! Wow, Mami! Das war ja Wahnsinn!«
Eine Sekunde später saß ich auf ihm, hielt die Hände um seinen Hals gelegt und die Daumen auf seine Luftröhre gedrückt. »Was sollte das?«, knurrte ich ihn an, während Allie und Mindy zu uns gerannt kamen.
Das Blut pumpte durch meinen Körper. Obwohl ich meiner Tochter gern einen beruhigenden Blick zugeworfen hätte, merkte ich, dass ich dazu noch nicht in der Lage war. Meine Augen waren auf Cutter gerichtet. »Warum haben Sie mich angegriffen?«, verlangte ich zu wissen.
»Sie haben doch gemeint, dass Sie früher einmal gut waren«, erwiderte er. Ich spürte das Zittern seiner Stimmbänder unter meinen Daumen. »Ich wollte einfach nur wissen, wie gut. Tut mir leid – vielleicht hätte ich fragen sollen.«
»Das hätten Sie.« In letzter Zeit wurde ich ziemlich oft auf die Probe gestellt und getestet, und das gefiel mir ganz und gar nicht. Bisher war es mir allerdings besser als erwartet gelungen, die Prüfungen zu bestehen. Darauf konnte ich eigentlich stolz sein.
»Lassen Sie ihn jetzt wieder los, Mrs. Connor?«, fragte Mindy.
»Warum sollte sie?«, meinte Allie. »Sie hat ihm gezeigt, wo es langgeht. Das war echt cool.«
»Ziemlich cool«, gab auch Cutter zu. »Es ist zwar nicht ungemütlich hier unten, aber wenn Sie jetzt wieder aufstehen würden, könnten wir den beiden Mädchen vielleicht noch einige weitere Griffe zeigen.«
»Machst du weiter, Mami?«
»Heute nicht mehr, Schatz«, sagte ich. Ich spürte, wie das Adrenalin, das durch meinen Körper pumpte, langsam schwächer wurde. Allmählich begriff ich, dass ich noch immer auf dem Brustkasten eines ausgesprochen gut aussehenden Mannes saß. Zumindest hoffte ich, dass er ein Mann war. Jetzt war ich allerdings nicht mehr in der Laune, irgendetwas dem Zufall zu überlassen.
»Ach, komm schon, Mami!«
»Tut mir leid, Kleines. Als Nächstes müssen wir einkaufen fahren.«
»Oh, gut«, meinte Cutter. »Da habe ich ja noch mal Glück gehabt.«
Ich schnitt eine Grimasse, als Mindy sich zu Wort meldete. »Können Sie uns beibringen, wie man so etwas macht? Ich meine, Typen umwerfen?«
»Klar, kein Problem. Deshalb wollt ihr schließlich ja auch Unterricht haben – oder etwa nicht?«
Allie umkreiste mich und Cutter interessiert. Sie begutachtete den Mann mit einer ernsten Miene. »Ich weiß nicht, Mami. Sollen wir wirklich bei dem Stunden nehmen? Vielleicht sollten wir jemand besseren finden.«
»Also, jetzt reicht es«, begann Cutter. »Deine Mutter weiß einfach, wie sie sich verteidigen muss. Ich verspreche dir, dass ich euch das Gleiche beibringe.«
»Hm«, meinte Allie zögerlich. Ich versuchte meine Belustigung zu unterdrücken, als sie sich an Mindy wandte. »Was meinst du?«
Mindy zuckte mit den Schultern. »Er hat dahinten an der Wand alle möglichen Preise und so hängen. Wahrscheinlich ist er ganz okay.«
»Schwierige Kunden«, brummte Cutter. »Wie gesagt, es ist nicht ungemütlich, dass Sie auf mir sitzen. Aber würden Sie mich jetzt vielleicht mal

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