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Dämonen-Zwillinge

Dämonen-Zwillinge

Titel: Dämonen-Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deine Hilfe«, drängte er noch mal.
    Ich stellte sofort die nächste Frage. »Und wie hast du sie dir vorgestellt?«
    »Indem du hier so schnell wie möglich erscheinst und für Dagmar den Leibwächter spielst. Bleib an ihrer Seite. Weiche nicht aus ihrer Nähe. Ich bin überzeugt, dass die Zwillinge abermals versuchen werden, ihre Mutter zu töten.«
    Es war der blanke Wahnsinn. Ich wollte wissen, ob sich Harry einen Grund vorstellen konnte.
    »Nein, John!«
    »Aber du hast im dritten Auge deiner Partnerin gesehen, was damals in der Vergangenheit abgelaufen ist?«
    »Ja, das habe ich. Nur hat man mir nicht gezeigt, welches Motiv die beiden Frauen geleitet hat. Dazu hätte ich noch einen Blick in die Vergangenheit werfen müssen.«
    »Was sagt Dagmar dazu?«
    »Sie weiß es nicht. Sie kann sich nicht erinnern. Die Erinnerung an ihr Leben als Kind ist ausgelöscht. Ich denke, dass irgendetwas passiert sein muss, was den Hass dieser Personen so in die Höhe getrieben hat, und dass es auch mit Dagmars erstem Leben zusammenhängt, aber Details kann ich dir leider nicht nennen, John.«
    »Dann werde ich sie herausfinden.«
    »Das heißt, du willst kommen?« Harry’s Stimme klang plötzlich nicht mehr so traurig.
    »Ist das noch eine Frage? Schließlich hatte ich von den beiden Damen ebenfalls Besuch bekommen. Und ich möchte herausfinden, warum sie auch bei mir erschienen sind. Irgendwie beinahe zeitgleich. Wenn ich darüber nachdenke, muss ich davon ausgehen, dass Zeit für sie keine Rolle spielt. Sie bewegen sich mit dem Zeitstrom. Sie können in dieser Sekunde hier bei mir sein und in der nächsten bei dir. Wer das schafft, der ist verdammt gefährlich. Der muss gestoppt werden.«
    »Hoffentlich schaffen wir das, denn sie haben überlebt.«
    »Aber sie sind keine Psychonauten – oder?«, fragte ich noch einmal.
    »Das weiß ich nicht, John. Zumindest habe ich kein drittes Auge bei ihnen gesehen.«
    »Okay, ich bin so schnell wie möglich bei euch. Ich lasse mich von Frankfurt aus mit einem Wagen nach Wiesbaden fahren. Kann ich dich noch antreffen?«
    »Wahrscheinlich nicht, John. Wie schon gesagt, ich muss leider dringend verschwinden. Der normale Job geht vor.«
    »Wir werden das schon schaukeln.«
    Harry gab keine Antwort. Er hatte auch nicht aufgelegt, denn das hätte ich gehört. Er war einfach nur still geworden. Ich hörte seine leisen Atemzüge.
    »Harry?«
    Keine Antwort, aber das Atmen blieb.
    Ich rief seinen Namen erneut. Dann hörte ich das Stöhnen und kurz danach die schnell gesprochenen Worte.
    »Verdammt, John, ich muss zu Dagmar.«
    »Was ist denn los?«
    »Sie hat geschrien, glaube ich!«
    Die Hektik hatte seine Stimme hochgepeitscht. Ich wollte noch eine Frage stellen, doch es hatte keinen Sinn mehr, denn Harry Stahl hatte bereits aufgelegt...
    ***
    Dagmar Hansen wusste nicht, was sie empfand. Jedenfalls waren es keine mütterlichen Gefühle. Sie erlebte mehr einen Druck, der fast ihren gesamten Körper umklammert hielt und es ihr unmöglich machte, etwas zu unternehmen.
    Das Zeitgefühl war ihr abhanden gekommen. Sie kam sich vor wie jemand, der sich in einem luftverdünnten Raum bewegt und den Kontakt mit dem Boden verloren hat. Hinter ihrer Stirn spürte sie ebenfalls einen bestimmten Druck, der sich allerdings auf einen exakten Ausschnitt beschränkte.
    Es war genau der Teil der Stirn, an dem sich sonst das dritte Auge abzeichnete. Nur kam es diesmal nicht durch. Das Auge blieb hinter der Haut verborgen.
    Dagmar gelang es, die eigenen Probleme zu unterdrücken und sich ausschließlich auf die Zwillinge zu konzentrieren. Es kehrte auch die Erinnerung bei ihr zurück. Aber nicht die an ihr erstes Leben, sondern die Erinnerung an ihre Träume, in denen sie einiges über ihr damaliges Leben erkannt hatte.
    Und sie stellte fest, dass sich die Zwillinge nicht verändert hatten. Im Klartext hieß das: Sie schienen die ewige Jugend gepachtet zu haben. Denn genau so waren sie ihr auch in den verdammten Träumen erschienen.
    Dagmar hörte auf zu denken. Sie wollte sich auf keinen Fall den Kopf zerbrechen. Zudem war es ihr auch nicht möglich, weil sie einfach das Gefühl hatte, dass irgendwelche Pfeile durch ihr Gehirn zuckten und sie malträtierten.
    Sie ging noch einen Schritt näher, um die Gesichter besser sehen zu können. Es waren nur die beiden, denn die Körper gab es nicht. Das Glas der Scheiben schien sie integriert zu haben.
    Dagmar sagte nichts. Sie hörte sich nur atmen. Sie wartete darauf,

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