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Dämonen-Zwillinge

Dämonen-Zwillinge

Titel: Dämonen-Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Leben angeht. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es überhaupt stattgefunden hat. Das ist einfach alles viel zu fremd für mich.«
    »Und über dein drittes Auge bist du nicht in der Lage, Informationen zu erhalten?«
    »Nein, John, das bin ich nicht. Ich bekomme nicht die Informationen, die ich mir gewünscht hätte. Ich habe Szenen gesehen oder geträumt, die auch Harry nicht unbekannt waren. Er konnte sie in meinem Auge wie auf einer Leinwand erkennen. Er sah den Tod einer Frau, die im Feuer verbrannte, das ihre beiden Töchter angefacht hatten, und diese Frau bin eben ich in meinem ersten Leben gewesen. Ich bin gestorben und in einer anderen Zeit wiedergeboren. Das alles steht fest, das habe ich auch akzeptiert. Womit ich nicht zurechtkomme, ist folgende Tatsache: Warum haben die Zwillinge überlebt? Sie sind bestimmt nicht wiedergeboren worden. Sie sind keine anderen Personen. Sie besitzen noch das gleiche Aussehen wie damals. Sie haben also die Zeiten überlebt. Sie haben sich auch nicht verändert und sind nicht jünger geworden. Das ist für mich das große Rätsel. Keine Wiedergeburt, nur das reine Überleben. Kannst du mir sagen, wer oder was dahinter steckt? Welch eine Macht?«
    »Macht ist gut«, sagte ich leise.
    »Du denkst also auch, dass es eine Macht ist.«
    »Ja, das stelle ich mir vor. Es muss eine andere Macht oder Kraft dahinter stecken, und zwar eine dämonische, mit der die Zwillinge in Verbindung stehen.«
    »Schön, John. In diese Richtung habe ich auch schon gedacht. Leider ist das etwas wenig.«
    »Stimmt. Wir müssen nachdenken und dabei auch ein wenig Kreativität verwenden.«
    »Ich bin gespannt.«
    »Das kannst du auch sein, Dagmar. Gehen wir doch mal von einer Grundrichtung aus. In deinem ersten Leben hast du zwei Töchter gehabt. Punkt und fertig, aber auch dort muss alles normal abgelaufen sein. Kein Kind ohne Vater.« Ich schaute ihr jetzt in die Augen. »Verstehst du, worauf ich hinauswill?«
    »Klar«, gab sie flüsternd zu. »Du möchtest wissen, wer der Vater der Zwillinge ist.«
    »Genau das!«
    Dagmar Hansen lehnte sich zurück. »Was meinst du, worüber ich nachgedacht habe, John? Aber ich kann mich nicht erinnern. Ich erinnere mich nicht mal an mein erstes Leben, also an mich. So ist es mir unmöglich, mich auch an den Vater meiner Töchter zu erinnern, die ich angeblich zur Welt gebracht habe. Es wäre ein Weg gewesen, aber ich muss dich leider enttäuschen.«
    »Schade.«
    Dagmar zuckte mit den Schultern. Ihr Gesicht hatte einen traurigen Ausdruck bekommen. »Da kann man nichts machen. Es ist in mir eine Sperre.«
    Ich fragte weiter. »Und du hast dir auch keine Vorstellungen darüber gemacht, wer der Vater sein könnte?«
    »Nein, das habe ich nicht, John. Ich kann natürlich raten und mir alles Mögliche ausdenken, doch würde das etwas bringen? Ich denke nicht. Es bleibt einfach zu sehr in der Schwebe. Da muss ich passen.«
    »Du hast also eine Sperre!«
    »Richtig.«
    Ich trank wieder von ihrem guten Kaffee. »Und du glaubst nicht, dass es einen Weg gibt, um diese Sperre aufzulösen, damit dein Erinnerungsvermögen wieder zurückkehrt? Ich möchte, dass du tief in die Vergangenheit eintauchst und...«
    Sie unterbrach mich mit einer Frage. »Stellst du dir da eine Art von Rückführung vor?«
    »Daran habe ich in der Tat gedacht. Eine Rückführung wäre nicht das Schlechteste.«
    Dagmar schwieg. Sie strich durch ihr Gesicht. Sie runzelte die Stirn, auf der sich der Umriss des dritten Auges nicht abmalte. Es war klar, dass sie überlegen musste, denn mein Vorschlag war alles andere als eine simple Sache. Zudem stand nicht fest, ob eine Rückführung überhaupt im Bereich des Möglichen lag.
    »Wie willst du das denn bewerkstelligen? Du bist kein Hypnotiseur und kein Rückführer, John. Oder hast du das in der Zwischenzeit gelernt? Glauben kann ich es nicht.«
    »Ich habe es auch nicht gelernt. Du müsstest mir schon dabei helfen. Vielleicht über dein drittes Auge. Ich meine, es hat dich geprägt. Wenn du die Ruhe hast, um dich darauf zu konzentrieren, könnte es möglich sein. Ich werde jedenfalls alles tun, um dir irgendwelche Ablenkungen vom Hals zu halten.«
    »Ist ein cooler Vorschlag.«
    »Und möglicherweise so etwas wie die einzige Chance.«
    Dagmar überlegte. Sie trank dabei Kaffee. Als sie die Tasse absetzte, hatte sie auch wieder eine Antwort gefunden. »Ich bin der Überzeugung, dass die Zwillinge immer um mich herum sind. Sie geistern in der unsichtbaren

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