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Daemonenblut

Daemonenblut

Titel: Daemonenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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überschritten. « Dann sah sie auf. » Ich war schon immer dagegen gewesen, dass er Menschen extrahiert. Es beraubt sie nicht nur ihrer Magie, es ist auch ein gefährlicher Vorgang, der den Verstand dauerhaft schädigen kann. «
    » Soll das heißen, Craig war ein Zauberer? «
    » Vermutlich wusste er es nicht. Wie die Mitglieder des Zirkels sind auch die Gedankenwächter in der Lage, Magie zu spüren. Morden muss ihn gefunden haben, als er den Laden beobachtete. «
    Craig starb für etwas, von dessen Existenz er nicht die geringste Ahnung gehabt hatte. Etwas wie ein grüner Daumen. Was mochte sein Talent gewesen sein? Die Tiere! Natürlich. Als er mich in die Praxis gebracht hatte, war es ihm mit ein paar Worten gelungen, die aufgebrachten Tiere zur Ruhe zu bringen. Das war seine Gabe. Etwas so Schönes, Harmloses. Dafür war er gestorben.
    » Was ist ein Gedankenwächter? « , mischte sich Nick ein.
    » Sie sind unser verlängerter Arm. Unser Sicherheitsdienst, wenn du es so willst « , erklärte Madame. » Sie sind Zauberer, deren Gabe das Aufspüren und die Manipulation von Gedanken und Erinnerungen ist. Eine ihrer Aufgaben ist es, dafür zu sorgen, dass Menschen, die Zeugen von Magie geworden sind, sich später an nichts mehr erinnern können. Einige arbeiten für uns, einige für den Rat. «
    Sie erzählte davon, dass Thorne seinen Opfern die Magie entzog und es anschließend seinen Gedankenwächtern überließ, die Erinnerung daran aus ihrem Geist zu tilgen. Diese Manipulation schien hin und wieder schiefzugehen. Statt jemanden zu haben, der sich nicht an Thorne und die Ereignisse in seinem Anwesen erinnern konnte, blieb ein sabberndes Wrack mit verwirrtem Verstand zurück. Deshalb hatte sie mich vor Thorne schützen wollen. Aus Angst, dass auch ich die Extraktion nicht unbeschadet überstehen würde.
    » Wir haben uns immer darüber gestritten « , sagte sie. » Mir gefiel es noch nie, wie leichtfertig er den Verstand eines Menschen manipulierte und missbrauchte. Es war schon immer gefährlich. Aber das… Dass er selbst den Tod in Kauf nimmt, um an sein Ziel zu gelangen. Das ist zu viel! «
    » Warum ist Craig gestorben? « Nur zu deutlich erinnerte ich mich an das Gefühl, als der Blonde in meinen Geist eingedrungen war. Als ich dachte, er würde mich umbringen. » Das kann kein Unfall gewesen sein, denn ich habe gestern etwas ganz Ähnliches gespürt, als der Kerl im Laden versuchte… «
    Madame schob ihren Stuhl zurück und stand auf. Sofort richtete sich Nick zu voller Größe auf, bereit sie an der Flucht zu hindern. Statt jedoch in die Nähe der Tür zu gehen, lief sie hinter dem Tisch auf und ab. Immer wieder hielt sie sich dabei die Schläfen, als könnte sie nur so ihre Gedanken zusammenhalten.
    » Die Magie deines Freundes muss stark gewesen sein « , sagte sie, als sie schließlich stehen blieb und sich wieder zu mir umwandte. » Je stärker die Energie in jemandem ist, desto mehr wehrt sie sich gegen ein Eindringen in den Verstand. Selbst wenn dem Körper die Magie entzogen wurde, ist diese Abwehr noch für einige Zeit intakt. Der Gedankenwächter muss dann mehr Kraft aufwenden, um diese Barriere zu überwinden. Da es aber nur noch die Barriere gibt, aber keine Magie mehr, die sie hält, kann das Durchdringen verheerende Schäden anrichten. So wie bei deinem Freund. « Sie kniff die Lippen zusammen. » Deine Gabe ist so stark, Riley. Du würdest es nicht überleben. «
    Mir hätte es gestern schon fast den Schädel zerrissen. Ganz ohne Extraktion. » Der Mann im Laden war ebenfalls einer dieser Gedankenwächter, oder? «
    » Sein Name ist Lockley. Ich habe ihn dabei erwischt, wie er in mein Büro einbrechen wollte. «
    » Auf der Suche nach meiner Adresse. «
    Sie nickte. » Er hat sie nicht, keine Sorge. «
    » Warum haben Sie ihn nicht mit einem Lichtblitz oder einem Feuerball zum Teufel geschickt? «
    » So funktioniert das nicht « , sagte sie. » Meine Gabe ist der Kontakt zu Geistern. Ich kann nicht einfach Blitze schleudern oder andere Dinge tun, die nichts mit meiner mir eigenen Gabe zu tun haben. «
    All die Informationen über Zauberer, Gedankenwächter und Extraktionen wurden mir langsam zu viel. Die Menge dessen, was mein Gehirn aufnehmen konnte, war schon lange erreicht. Am liebsten wäre ich gegangen. Ein paar Stunden über alles nachdenken, eine Nacht drüber schlafen und dann zu Madame zurückkehren, um ihr all die Fragen zu stellen, die noch offen waren, erschien mir

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