Daemonenblut
war und ob mich die Katze vielleicht zu Mr Right geführt haben könnte.
» Schicksal, Riley « , sagte sie bedeutungsschwanger in ihrer besten Madame-Imitation. » Das war garantiert Schicksal. «
» Okay, das reicht « , sagte ich lachend. » Ich kenne ihn doch noch gar nicht! «
» Aber du findest ihn nett. «
» Ja, schon. Aber dass ich darüber nachdenke, mit ihm einen Kaffee trinken zu gehen, bedeutet noch nicht, dass er mein Schicksal ist. «
» Wer weiß « , grinste Pepper.
Ich lehnte mich im Stuhl zurück und blickte in den Teich, als mir siedend heiß einfiel, was ich vergessen hatte. Ruckartig setzte ich mich wieder auf. » Mensch, Pepper! Ich soll dir von Drizzle ausrichten, dass er sich die Stadt anschauen will. «
» Er will was? «
» Stadt anschauen. « Ich versuchte mich zu erinnern, was genau er gesagt hatte. » Er war in Madames Reich und hat uns bei der Arbeit beobachtet. Als wir fertig waren, meinte er, dass hier wohl nicht alles Betrug sei. Dann faselte er was von wegen, die Sache mit den Hütern und dem Jäger hätte ihm schon gereicht und dass er damit nichts zu tun haben will. Und weg war er. Ist einfach aus dem Fenster gesprungen und davonmarschiert. Hast du eine Ahnung, was er meinte? «
» Madame hat mehr Talente, als sie zeigt. Er hat wohl gemerkt, dass längst nicht alles Show ist. «
» Ja, ja. Aber was ist mit der Sache mit diesen Hütern? Oder Jägern? «
» Ich komme immer noch nicht drüber weg, dass du ihn sehen konntest. « Sie zog eine Grimasse. » Wenn ich daran denke, wie lange es gedauert hat, bis er sich mir gezeigt hat. «
» Hüter? Jäger? « , beharrte ich.
Pepper zuckte die Schultern. » Keinen Schimmer. «
» Er ist also sonst wirklich unsichtbar. « Irgendwie erschien mir immer noch alles, was mit dem Kobold zu tun hatte, unglaublich. Allein seine Existenz war schon… eigenartig.
» Drizzle kann nur gesehen werden, wenn er das auch will. Oder von seinen eigenen Leuten. « Sie grinste. » Der Familie kann eben keiner entkommen. «
» Wo kommt er her? Wie hat Serena ihn gefunden? Jetzt erzähl schon! « , drängte ich.
Pepper rieb sich nachdenklich den Hals. Sie zögerte, das war ihr anzusehen. Als müsste sie erst überlegen, was sie mir sagen sollte. » Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht wirklich viel über ihn. Ich war von seinem Auftauchen mindestens so überrascht wie du. Serena hat ihn irgendwo in den Highlands aufgelesen und er war wohl ziemlich anhänglich. Er wollte unbedingt die Stadt sehen. «
» Und weiter? «
» Nichts weiter. Mehr weiß ich auch nicht. Außer, dass er eine große Klappe hat und einem die Haare vom Kopf frisst. «
Ich wurde das Gefühl nicht los, dass das längst nicht alles war. Für den Augenblick wollte ich es aber dabei bewenden lassen. Wenn Pepper nicht mehr rausrücken wollte, würde es auch nichts helfen, weiter zu bohren. Zumindest nicht jetzt. Vielleicht morgen oder in den nächsten Tagen.
Ich dachte gerade darüber nach, wie ich ihr vielleicht doch noch etwas entlocken konnte, als Dad den Kopf zur Terrassentür heraussteckte.
» Hallo, Liebes, ich bin zu Hause. « Dann bemerkte er, dass ich nicht allein war. » Oh, du hast Besuch. Sind wohl doch nicht alle deine Freunde weggefahren. «
» Wir arbeiten zusammen « , sagte ich. » Das ist Pepper. Pepper, mein Dad. «
» Ah, im Schrecksenkessel. Na, dann noch viel Spaß. Bestimmt erzählt ihr euch Gruselgeschichten. « Grinsend verschwand er wieder im Haus.
» Schrecksenkessel? « , echote Pepper.
» So hat er den Laden getauft, nachdem er Madame begegnet ist. «
Wir brachen beide in Gelächter aus, und als wir uns schließlich wieder beruhigten, war der Moment vorbei, in dem ich Pepper weiter nach Drizzle hätte fragen können.
» Ich bin richtig froh, dass du jetzt auch ein Teil der Schrecksenkesselfamilie bist. «
» Ich auch. « Bevor ich im Laden angefangen hatte, waren Pepper und ich nur flüchtige Bekannte gewesen. Wir hatten in der Schule ein paar Kurse zusammen, sonst aber nicht wirklich etwas miteinander zu tun gehabt. Seit ich für Madame arbeitete, hatten wir uns besser kennengelernt und angefreundet. » Allerdings « , fügte ich nach einer kurzen Pause hinzu, » solltest du vielleicht davon absehen, Jonah weiter anzuhimmeln. «
Sie sah so verwirrt drein, dass ich mir das Lachen verbeißen musste. » Ist das… wieso? «
» Erstens: ja, es ist so offensichtlich. Und zweitens: Wenn wir die Schrecksenkesselfamilie sind, ist Jonah dein
Weitere Kostenlose Bücher