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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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nicht kannte.
    Aber Julius kennst du doch, meldete sich eine verräterische Stimme in meinem Inneren.
    Verärgert stellte ich den Motor ab und stieg aus. Ich wollte Komplikationen mit Julius vermeiden, immerhin war er mein Partner.
    Er könnte auch mehr sein! Wieder diese Stimme!
    »Ruhe«, fauchte ich.
    »Mit wem sprichst du da?«
    Das Objekt meiner Selbstgespräche tauchte gerade um die Ecke auf. Beim Anblick meiner roten Birne hob Julius eine Braue. »Woran hast du gedacht?«
    »Dass ich Hunger auf Schokolade habe«, log ich ungerührt, weil es nur logisch war, dass man als Frau Schokolade mochte.
    Als er die Hand hob und über meine Wange strich, hielt ich den Atem an. »Du hattest da eine Wimper.«
    »Danke«, murmelte ich und betrat den Aufzug. Der große Mann neben mir lehnte sich lässig an die matte Wand und sah mich an. »Du hast nicht an Schokolade gedacht«, stellte er nüchtern fest. »Aber vielleicht an etwas, das genauso köstlich ist?«
    Nachdenklich hob ich das Gesicht und fixierte ihn ernst. »Was ist eigentlich los mit dir? Vor ein paar Tagen hast du mich kaum eines Blickes gewürdigt.«
    Seufzend steckte er die Hände in die Jackentasche. »Ich habe da etwas gehört.«
    »Ach, und was?«
    »Bloomfield brüstet sich damit, dich ins Bett zu bekommen.«
    So ein Bastard, dachte ich verärgert. »Pah, das kann er ja mal versuchen.«
    »Na ja, mich hast du abgewiesen«, erinnerte er mich. »Dann habe ich das gehört und war wütend.« Schulterzuckend legte er den Kopf in den Nacken.
    Stille kehrte ein, die Zahlen auf dem kleinen Kästchen wurden immer geringer, je weiter der Aufzug nach unten fuhr.
    »Maggie wird ein Vampir werden, ein sehr schwacher.«
    Julius' blaue Augen richteten sich auf mich, langsam stieß er sich von der Wand ab und kam auf mich zu, umfasste mein Gesicht mit den Händen. »Deswegen warst du bei Bloomfield.«
    »Sein Lakai tauchte einfach so auf, ich war wütend. Natürlich hätte ich ihn töten können, doch dann hätte ich den Job und meine Lizenz verloren.« »Also hast du zugesagt, mit ihm auszugehen«, murmelte mein Partner leise, und ich nickte. Sein Mund öffnete sich, als wollte er etwas sagen, doch kein Ton kam heraus.
    Schließlich legte ich die Hände auf seine Hüften. »Was willst du von mir? Sex?«
    »Ja«, antwortete er rau. »Vielleicht komme ich dann wieder zur Ruhe.«
    »Und dann bin ich diejenige, die keine Ruhe findet«, hauchte ich leise.
    Ehe wir etwas Dummes anstellen konnten, öffneten sich die Aufzugstüren und eine völlig verblüffte Jeanette stand uns gegenüber. Ich löste mich aus Julius' Griff und ging an ihr vorbei. »Guten Morgen, Jeanette.«
    Bereits als ich unsere Abteilung betrat, spürte ich die aufgeladene Stimmung. Karl hatte wohl einen beschissenen Tag. Eine Akte lag auf Julius“ und meinem Schreibtisch, sodass ich mich hinsetzte und hineinsah. Von Karls Ärger würde ich noch früh genug erfahren.
    »Was ist das?« Julius nahm mir gegenüber Platz und blätterte in dem Hefter.
    Eine von Michelle Hopkins Freundinnen hatte in der Zwischenzeit angerufen. Eine kleine Gruppe Hexen praktizierte schwarze Magie und benutzte dafür verbotenes Menschenblut. Die ermordete Hexe hatte sich öfters mit ihnen eingelassen. Zudem hatte man einige Tote gefunden, und nun war die Agentur der Meinung, sie wären bei schwarzen Ritualen geopfert worden. Wir mussten also Nachforschungen darüber anstellen, ob dieser Fall etwas mit dem Mord an den Hopkins zu tun hatte.
    »Was meinst du, deine Freundin, diese Hexe, sie könnte uns doch helfen, oder?«, schlug mein Partner vor.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Sie besucht eher die wilden Sabbate.«
    »Und da sind keine schwarzen Hexen?«, fragte Julius verwundert.
    »Doch«, musste ich zugeben.
    »Fein. Wir warten Karls schlechte Laune ab und verkrümeln uns dann.«
    Bei diesem Vorschlag musste ich lächeln, denn seine Vorhersagen waren immer treffend. Während wir recherchierten und mit den Zeugen telefonierten, glitt mein Blick immer wieder zu meinem Partner. Er hatte die dunklen Brauen vor Konzentration zusammengezogen, während er einen Bericht las, dabei spielte er mit dem eleganten schwarzen Stift, den er in der Hand hielt und ab und zu an den Lippen führte. Ich wusste nicht, ob ich seine neue Einstellung begrüßen sollte. Als er mir zürnte, bestand wenigstens nicht die Gefahr, dass er sich mir näherte.
    »Sophie!«
    Karls Ruf ließ mich zusammenfahren. Julius hob grinsend den Blick. »Los! Großer Manitu

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