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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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Geheimnis ... all das schoss mir immer wieder durch den Kopf. Ich holte tief Luft und ging einen Schritt zurück, bevor ich sagte: »Wir sehen uns morgen.« Dann machte ich kehrt und ging zu meinem Haus.
    Fünfzehn Minuten später klingelte das Telefon und Annas Nummer blinkte im Display. Es tat mir in der Seele weh, doch ich konnte jetzt nicht mit ihr sprechen. Dann klingelte mein Handy, das ich ebenso ignorierte. Ich saß in der Dunkelheit meines Schlafzimmers und starrte dumpf vor mich hin.
    Plötzlich lösten sich die Zauber um mein Haus und ich stöhnte auf, weil ich wusste, wer es war. Ich zog die Decke über meinen Kopf und verkroch mich darunter. Wenig später näherten sich Schritte und die Schlafzimmertür ging auf. Es war kein Fremder, der eintrat, denn mein Körper blieb ruhig, obwohl mein Herz weinte. Niemand, der mir schaden wollte, der mir aber trotzdem wehgetan hatte. Dann spürte ich jemanden neben mir, der sich an mich presste, mich in den Arm nahm.
    »Es tut mir leid, es tut mir so leid, Sophie.«
    Annas Stimme, Annas Hände, die mich hielten. Angst in ihren Augen, dass ich sie wegstieß, als sie die Decke von meinem Gesicht zog. »Maggie sollte es nicht erfahren, deswegen habe ich geschwiegen. Niemand sollte es erfahren.« Sie streichelte mir übers Haar. »Du bist meine beste Freundin, und ich ertrage jede Strafe, aber nicht das Ende unserer Freundschaft.«
    Das hatte ich auch nicht in Erwägung gezogen. Sie war doch meine Freundin. Im Job bin ich knallhart, aber bei ihr konnte ich mich fallen lassen, weil ich ihr vertraute. Ich glaubte, sie zu kennen und jedes Geheimnis von ihr zu wissen, daher tat es weh, es so erfahren zu haben.
    »Samuel und ich haben uns nie geliebt wie ein Liebespaar«, sagte sie mit Tränen in den Augen. »Er hat seit über hundert Jahren niemanden so geliebt, Sophie.«
    »Es geht mir nicht um Samuel«, sagte ich müde. »Ich kann sogar verstehen, warum ihr es getan habt. Aber wieso hast du es mir nie erzählt?«
    »Weil wir dieses Geheimnis mit ins Grab nehmen wollten«, flüsterte sie. »Für mich war es niemals von Bedeutung. Maggie ist mein Kind, Allaire war ihr Vater.«
    »Hast du Samuel von mir und Paul erzählt?«
    Stille senkte sich über uns, dann seufzte Anna. »Nicht direkt, nein. Aber ich habe gesehen, wie er sich um dich bemüht, und seit jener Nacht sind wir durch Maggie und Allaire befreundet. Er fragte mich nach deinem Lieblingsessen, was dich interessiert, diese Sachen eben. Ich muss gestehen, dass ich ihm einiges von dir erzählt habe. Samuels Kindheit war nicht leicht, er kann es nicht ertragen, jemanden in seiner Nähe zu wissen, den er nicht kennt. Obwohl viele Frauen ihn bedrängt haben, hat er den Moment, einen Erben zu zeugen, so weit wie möglich hinausgeschoben. Er hat sich um keine Frau bemüht, bis er dir über den Weg gelaufen ist.«
    »Ich bin immer weggelaufen«, flüsterte ich. »Nach Paul bin ich vor jedem Mann davongelaufen.«
    Anna schwieg und hielt mich weiter an sich gepresst. Weinend schlang ich die Arme um sie und sagte: »Ich werde nicht vor dir weglaufen, nur weil es kompliziert wird. Du bist meine beste Freundin, und ich kann mir eine Zukunft ohne dich nicht vorstellen.«
    »Das kann ich auch nicht«, flüsterte sie mit bebender Stimme in mein Ohr. »Gott, Sophie, ich bin so froh, dass du mich nicht hasst. So froh, dass ich dich nicht verliere.«
    Das war ich auch, aber ich schwieg und presste mich fester an sie.
    Schließlich küsste sie mich auf die Stirn. »Ich weiß, dass es so schnell nicht wieder sein kann, wie es war, aber ich werde alles tun, damit du mir wieder vertraust.«
    Plötzlich klingelte mein Handy.
    »Hallo?«
    »Miss Bernd, verzeihen Sie die Störung.« Diese Stimme! Ich versteifte. Wie zum Teufel hatte der meine Nummer herausbekommen?
    »Mister Bloomfield!«
    Auch Anna erstarrte, dann setzte sie sich auf und drückte ihr Ohr mit an das Telefon.
    »Wollen Sie Ihren Tribut einfordern?«, fragte ich kühl.
    »Liebend gerne, nur gäbe es da ein Problem aus der Welt zu schaffen.«
    »So? Und das wäre?«
    »Kommen Sie zu mir, noch heute Nacht, dann können wir das besprechen«, verlangte der Vampir.
    Meine Freundin schüttelte stumm den Kopf. Aber es ging immer noch um Maggie, und wenn ich es kampflos regeln konnte, dann wollte ich es wenigstens versuchen.
    »In Ordnung, ich bin in einer Stunde da.« Ich legte auf und sah Anna in die Augen. »Mach dir keine Sorgen.«
    »Das sagt sich so einfach«, murrte sie und

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