Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
Vom Netzwerk:
vergleichbar mit meinem Status. Meist scharen sich viele schwarze Hexen um ihn oder sie, es wird zu einem Kult.«
    »Den letzten schwarzen Hexenmeister hat es vor hundertfünfzig Jahren gegeben«, sagte Hazura gedankenversunken. »Er wirkte wie ein unschuldiger Junge, doch er war vollgepumpt mit der Macht seiner Opfer. Je größer deren Qual ist, umso mehr Macht kann ein dunkler Hexenlord aus ihnen ziehen. Es kostete mich damals mein Augenlicht, ihn unschädlich zu machen.«
    Die alte Hexenmeisterin kam zitternd auf die Beine. »Wir sind alt und haben nicht mehr die Kraft für einen solchen Kampf. Samuel, du musst ihn finden und ...« Hazura schwankte, ihre beiden Gefährten sprangen auf und packten sie an den Armen, um sie zu stützten. Sie atmete einige Male tief durch, dann richteten sich ihre blinden Augen auf mich. »Sophie, Sie sind sehr mächtig, ich kann es fühlen. Sie müssen ihm beistehen!«
    »Es tut mir leid, aber ich darf keine stärkeren Dämonen rufen«, flüsterte ich und senkte den Blick, weil ich Samuels Augen nicht begegnen wollte. Er würde wissen wollen, warum, und dann müsste ich ihm von Maggie erzählen. Irgendwie hatte ich die Ahnung, dass Anna es nicht gerne sehen würde, wenn er davon erfuhr.
    »Sophie, ein dunkler Hexenmeister ist eine Gefahr für uns alle«, beschwor er mich sanft. »Sein Ziel ist es, sich immer stärkere und neue Fähigkeiten anzueignen.« »Fähigkeiten?«
    »Die Macht eines Vampirs, die Macht eines Werwolfes, die Macht einer Dämonenbeschwörerin, und wenn er all diese Kräfte besitzt, ist er nicht mehr aufzuhalten. Mit deinen Fähigkeiten könnte er sich Diener rufen. Jeder begehrt diese Kraft, deswegen werben auch so viele um dich.«
    Ein schwarzer Hexenmeister, der sich Diener rufen konnte? Ich schauderte bei dieser Vorstellung. »Das ist übel, ich werde meinen Vorgesetzten informieren müssen.«
    Hazura runzelte die Stirn, nickte aber dann. »Eile ist geboten. Dem Zeichen nach zu urteilen, das Sie gesehen haben, versteckt er sich in unsere Reihen.«
    »Wunden durch Dimensionsenergie heilen selbst mit Zauber schwer«, sagte ich.
    »Dann werden wir umgehend mit der Suche beginnen. Samuel, ich ziehe mich zurück, um mich zu erholen. Miss Bernd, es war mir eine Ehre.« Hazura tat etwas, das die anwesenden Männer verblüffte. Sie streckte mir die Hand entgegen, und ich nahm sie verwundert.
    Ihr Griff war unglaublich fest, dann ließ sie los und trat zurück. »Wahrscheinlich werden wir uns nicht mehr sehen«, sagte sie leise. »Viel Glück, und geben Sie auf sich und meinen Schüler acht!«
    Schüler? Damit meinte sie wohl Samuel. »Ich gebe mein Bestes!«, versprach ich, dann führte mich der kahlköpfigen Teenager wieder zum Aufzug.
    Karl verdaute diese Information nur mit Mühe. Ich saß mit Samuel in Annas Wohnzimmer, während ich meinen Boss anrief. Meine Freundin hatte, zutiefst beunruhigt, Maggie nach oben geschickt und versuchte sich abzulenken, indem sie einige Schutzzauber braute. Samuel nippte nachdenklich an einem Kaffee.
    »Ich bekam gerade ein Schreiben vom Hexenrat, in dem sie nach dir verlangen, Sophie«, informierte Karl mich. »Und ich schätze, das wird den Dhags kein bisschen gefallen.«
    »Kein bisschen gefallen? Karl! Die wollen mich suspendieren, wenn ich einen starken Diener rufe«, blaffte ich unüberlegt in den Hörer.
    Samuel hob den Kopf. Scheiße!
    »Dann rufst du eben keinen! Dieser Hexenmeister ist doch stark, oder?«
    Sogar ungemein stark! »Sicher.«
    »Gut, dann bist du seine Rückendeckung. Umgib ihn mit Schutzdämonen. Der Big Boss meint, er wird tun, was er kann, aber das braucht seine Zeit.«
    »Was ist mit Julius? Hat er sich gemeldet?«
    »Nein, aber seine Krankmeldung kam heute. Er fällt für unbestimmte Zeit aus.«
    Himmel, was war nur los mit ihm? »Ich mache mir Sorgen«, gestand ich Karl.
    Er seufzte. »Sophie, ich kann dich ja verstehen, aber du kümmerst dich jetzt nur um deinen Fall, kapiert?«
    Leichter gesagt als getan. »Geht klar, aber du musst mir die Dhags vom Leib halten«, murmelte ich und legte auf.
    Nachdenklich lehnte mich nach hinten.
    »Sophie?« Samuel beugte sich zu mir, sodass ich die sonderbaren dunklen Sprenkel in seinen Augen erkennen konnte. »Warum sind die Dhags hinter dir her?«
    »Weil ich Paranys rufen kann«, flüsterte ich leise.
    Samuels Augen wurden groß. »Aber du tust das doch nur wegen deines Berufs.«
    Sieh ja nicht zu Anna, schau nur ihn an. Verdammt, ich konnte ihn nicht anlügen.

Weitere Kostenlose Bücher