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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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großen Wert auf ein Kind gelegt hatte, wusste ich, wie schwer ihm diese Entscheidung gefallen sein musste. Heute hat er seinen Erben, Gweny, eine Tochter. Ich fragte mich, wer ihre Mutter war, ob Samuel mehr für sie empfunden hatte, verneinte aber meine eigene Frage. Wäre Samuel in eine andere Frau verliebt, würde er sich nicht so große Mühe um mich geben.
    Neben Samuel dachte ich auch an Julius. Konnten Annas Worte tatsächlich stimmen? Fand ich Julius so anziehend, weil er viel mit Samuel gemein hat? Vom Aussehen her sind sie unterschiedlich wie Tag und Nacht, aber vom Wesen her gleichen sie sich doch.
    Den Wirrwarr meiner Gefühlswelt zu lösen, stellte sich für mich sehr problematisch dar. Samuel kenne ich länger als Julius, er ist schon immer eine Versuchung gewesen, aber die Sache mit dem Kind war zu viel gewesen. Julius ist ein charismatischer Frauenschwarm. Er braucht nur einmal zu blinzeln, schon fliegen ihm die Frauenherzen zu. Natürlich war auch ich nicht immun gegen seinen Charme. Nur, wie sollte es weitergehen?
    »Bitte hier entlang.« Der Butler öffnete eine schwarze Tür und ließ mich eintreten. Zu meiner Verblüffung schloss er die Tür hinter mir zu, blieb jedoch draußen. Neugierig sah ich mich um. Der große Raum war spärlich beleuchtet, mehrere Lampen an der Wand versprühten sanftes, blaues Licht. Nach der Einrichtung zu urteilen, handelte es sich um ein riesiges ... Kuschelzimmer. Überall gab es Sitznischen und Sofas. Ich entdeckte sogar breite Liegen, die man auch als Betten bezeichnen konnte. Aus den Lautsprechern, die an der Wand hingen, erklang eine leise, sinnliche Musik. Es war die Art Melodie, bei der man in jemandes Armen lag.
    Was zum Teufel hatte Bloomfield vor? Glaubte er, mit ein wenig Musik würde ich in seinen Armen dahin schmelzen? Ein plötzliches Kichern schreckte mich auf. Ich hatte angenommen alleine zu sein, doch nun erkannte ich drei sich windende Gestalten auf dem gepolsterten Boden.
    »Sophie!« Julius' Stimme kam von hinter mir. Zuerst glaubte ich, mich verhört zu haben, denn was sollte er hier schon wollen, doch als ich mich umdrehte, stand er vor mir. Sein Anblick erschreckte mich. Er trug saubere Jeans und ein Shirt, aber das Haar stand so wirr vom Kopf ab, als hätte er es tagelange nicht gekämmt, und sein Gesicht war fast unnormal bleich. Am schlimmsten empfand ich es, seinem Blick zu begegnen. Er erinnerte mich zu stark an den Vorfall in Karls Büro.
    Was ging hier vor? Was suchte Julius bei Bloomfield? Seinen eigenen Worten zufolge hasste er den Vampir, und dieses Gefühl schien auf Gegenseitigkeit zu beruhen.
    »Was tust du hier? Was ist passiert? Geht es dir gut?« Hatte Bloomfield ihn wieder reingelegt?
    Das Licht wurde heller gestellt, und als ich zu der Stelle schaute, an der die anderen zugange waren, erkannte ich unter ihnen Bloomfield. Der Vampir lehnte sich entspannt gegen ein großes Kissen und verschränkte die Finger hinter dem Kopf. Seine beiden Gespielinnen schmiegten sich an ihn. An ihren Kehlen erkannte ich winzige Bissspuren, und ich schauderte unwillkürlich, als Bloomfield sich die Lippen leckte.
    »Guten Abend, Sophie.«
    »Was wird hier gespielt?« Hier war irgendetwas definitiv faul!
    »Du musstest das sehen«, antwortete Julius an Bloomfields Stelle. »Er hat dich auf meinen Befehl hin gerufen.«
    Seit wann nahm ein Vampir Befehle von einem Menschen entgegen? Dann dämmerte es mir!
    »Wann?«, fragte ich ihn besorgt. »Wann wirst du dich verwandeln?«
    »In spätestens einer Woche bin ich kein Mensch mehr.«
    Nur noch eine Woche? »Warum sagst du mir das hier und jetzt?«
    »Der gute Julius will dir zeigen, was für Raubtiere wir sind.« Bloomfield schob die schmollenden Frauen von sich und stand auf. Zu meiner Erleichterung trug er Jeans und war nicht - wie befürchtet - vollkommen nackt.
    »Sei still!« Die Wut in Julius Stimme erschreckte mich. Als Bloomfield nur Sekunden darauf in die Knie ging und sich den Schädel hielt, steigerte sich meine Angst sogar noch.
    »Und wenn du mich tötest, wird das trotzdem nichts daran ändern, dass du fürchtest, was du bist«, ächzte der Vampir unter Qualen.
    »Julius, hör auf!« Meinen Ausruf schien er gar nicht zu hören. Ich überlegte, wie ich seine Wut dämmen könnte. Einen Diener konnte ich nicht rufen. Hier hielten sich mehr als zwanzig Vampire auf, ich wollte ihnen den Geruch meines Blutes nicht unter die Nase reiben, denn Annas Trank wirkte erst nach einem Biss. Mir war

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