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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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der Geburt schiefgegangen sein muss. In ihrem ersten Jahr ist sie im Vergleich zu anderen Babys kaum gewachsen, und selbst heute ist sie noch viel zu klein für ihr Alter. Unzählige Ärzte haben sie schon untersucht, und alle sagen, dass es ein großes Wunder wäre, wenn mein Kind seinen zehnten Geburtstag feiert.« Plötzlich war er zornig, ich spürte seine Wut wie ein rasendes Prickeln auf meiner Haut.
    »Samuel...«
    »Wie können sie so etwas sagen, habe ich mich anfangs gefragt. Meine Tochter ist eine Kämpferin, sie hat schon so viele Schwächeanfälle überstanden und ist jedes Mal wieder auf die Beine gekommen ... und dann... ich sah es in ihren eigenen Augen. Das Wissen, dass sie anders war als alle anderen. Gweny wird nie wie andere Kinder im Regen spielen können, denn eine Erkältung kann bei ihr lebensgefährlich werden.«
    Ungläubig lauschte ich seinen Worten, doch die Stille danach war kaum zu ertragen, sodass ich mich aufrichtete und auf ihn hinabsah. »Was ist mit stärkenden Zaubern?«
    »Die wehrt sie ab. Hazura meint, ihre Gabe sei schuld an ihrer Schwäche«, sagte er leise.
    »Ihre Gabe?«
    »Sie weiß Dinge, genau wie ihre Mutter. Gweny wusste auch, dass du in unser Leben kommst. Sie weiß auch immer, wenn mich etwas bedroht. Meine Tochter ist eine starke Seherin, die ihre Gabe nur viel zu früh bekommen hat. Normalerweise erwachen unsere Mächte in der Pubertät, doch einige vermuten, dass Gweny seit ihrer Zeugung ... weiß.«
    Er stieß die Luft aus und schüttelte den Kopf. »Ich habe so große Angst, sie zu verlieren«, gestand er leise, und ich, die ich ihn nicht von diesem Schmerz befreien konnte, schlang die Arme noch fester um ihn.

11
    Schließlich hielt ich es nach ein paar Tagen nicht mehr aus und drängte Samuel, mit unserer Arbeit weiterzumachen. Mir gefiel der Gedanke nicht, dass sich irgendwo ein Kerl unsere Kraft einverleibte und Dämonen herbeirief, die seinem kranken Willen gehorchten.
    Roan erleichterte mir die Entscheidung, endlich weiterzuarbeiten. Sie blieb in den Tagen, in denen ich mich erholte, bei Hazura, doch bald schon wollte sie wieder zurückkommen.
    Das Wochenende verbrachte Gweny bei ihren Großeltern, und da ich mich fit genug fühlte, setzte ich mich ins Auto und ließ mich zusammen mit Samuel zu meinem Haus chauffieren.
    Anna schien die ganze Zeit am Fenster gewartet zu haben, denn kaum waren wir ausgestiegen, kam sie auch schon auf mich zugerannt und nahm mich in den Arm.
    »Du verrücktes Huhn«, schimpfte sie. »Da gehst du in die Höhlen der Inquisition und landest auch noch im Krankenhaus!«
    »Ich hab nur was gegen den Kopf bekommen«, wehrte ich ab, amüsiert über ihren Vergleich, und zwinkerte. »Du kennst ja meinen Dickschädel.«
    Aufseufzend strich sie mir über das Haar. »Dass du noch darüber Scherze machen kannst...«
    »Besser, als zu heulen. Mir geht es blendend, ich habe noch nicht einmal eine Narbe, also hör auf, Trübsal zu blasen«, sagte ich ernst.
    Anna nickte und ließ mich los. »Okay. Aber ich denke darüber nach, eine Stinkbombe im Quartier der Dhags platzen zu lassen«, gab sie grimmig zu.
    Die Vorstellung von Jason Shoda, der stinkend und mit grünem Gesicht verdutzt aus der Wäsche schaute, war so komisch, dass ich laut auflachte. »Das ist süß von dir, aber lass es lieber sein.« Ich musste an Shodas Angebot denken und an seine Informationen. Dhags, die in Wirklichkeit die Grenzen unserer Dimension beschützten. Genau damit lockte er mich, denn ich wollte etwas tun, um meine Freunde, meine Welt zu beschützen. Genau aus diesem Grund war ich eine Agentin. Wenn meine Fähigkeiten gebraucht wurden, dann würde ich sie einsetzen, ob als Dhag oder unter der Leitung von Big Boss Ben war mir dabei einerlei.
    Es würde nur wehtun, Karl nicht mehr zu sehen, ansonsten hatte ich keine innigen Kontakte in meiner Abteilung aufgebaut.
    Ich öffnete die Haustür und staunte, als ich miauend von meinem Kater empfangen wurde, der sich sofort um meine Beine schlängelte. Anna und Maggie hatten sich offenbar gut um ihn gekümmert, denn ich hatte den Eindruck, als ob er zugelegt hätte. »Wie oft habt ihr ihn denn gefüttert?«
    »Dreimal am Tag«, antwortete Anna. »Aber er hatte kaum Appetit.«
    »War Maggie auch dabei?«
    Das ließ Anna verstummen, schließlich grinste sie. »Dann hat er wohl sechs Mal am Tag ...«
    Ich nickte und betrachtete Nikodemus kritisch von oben: »Du musst dringend auf Diät, mein Lieber!«
    Samuel verabschiedete

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